5. September 2021, 13:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Wolfsmilch kann „beißen“ – zumindest mit ihrem milchig weißem Saft. Bei den meisten Sorten ist dieser nämlich giftig und kann Hautirritationen auslösen. Deswegen sagte man den Pflanzen nach, sie seien so gefährlich wie ein Wolf. Während man vor Isegrim schon lange keine Angst mehr haben muss, sollten Hobbygärtner bei der Arbeit mit Wolfsmilchgewächsen immer noch lieber Handschuhe tragen.
In der Regel erkennt man Sukkulenten recht gut an ihren dicken, fleischigen Blättern. In ihnen speichern die Wüstenbewohner nämlich Wasser, um so auch lange Trockenperioden überstehen zu können. So auch viele der über 2.000 Arten der Wolfsmilch (Euphorbia). Einen Überblick über die wichtigsten Arten und die passenden Pflegetipps.
Übersicht
Wolfmilch im Garten anpflanzen
So unterschiedlich die verschiedenen Arten sind, so unterschiedlich sind auch ihre Ansprüche an Standort und Boden. Egal, ob sonnig oder halbschattig, sumpfigem oder trockenem Boden – für jeden Platz im Garten gibt es eine passende Wolfsmilch. Die meisten Arten bevorzugen aber in der Regel einen warmen und sonnigen Platz und sind somit ideal für den Steingarten geeignet. Die Mandel-Wolfsmilch verträgt aber auch einen halbschattigen Platz. Die Balkan-Wolfsmilch und die Schatten-Wolfsmilch gedeihen sogar an schattigen Orten im Garten, etwa unter einem Baum oder an einer nördlich ausgerichteten Hauswand.
Der Boden sollte bei den meisten Arten trocken bis mäßig feucht sein. Außer bei der Sumpf-Wolfsmilch. Diese bevorzugt ein nasses Substrat. In der Regel pflanzt man Wolfsmilch im Frühjahr in den Garten, idealerweise nach den Eisheiligen im Mai. Auch im Kübel kann man viele der Arten kultivieren.
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Eine Auswahl der wichtigsten Arten
Gartenpflanzen
- Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites)
- Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana)
- Hohe Wolfsmilch (Euphorbia cornigera)
- Mittelmeer-Wolfsmilch (Euphorbia characias)
Zimmerpflanzen
- Dreikantige Wolfsmilch (Euphorbia trigona)
- Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima)
- Christusdorn (Euphorbia milii)
- Spuckpalme (Euphorbia leuconeura)
Die optimale Pflege
Die zahlreichen Sorten haben eines gemein: eine lange Blütezeit, die oft über mehrere Monate andauert. Ihre gelben, orangen, roten oder grünen Blüten sind übrigens auch bei Insekten beliebt.
Bewässerung
Der Wasserbedarf variiert je nach Sorte. Grundsätzlich kann man mit der Fingerprobe prüfen, ob die oberste Schicht der Erde trocken ist – in diesem Fall sollte man die Pflanze gießen. Im Topf kultivierte Pflanzen muss man in der Regel häufiger gießen.
Düngung
In der Regel sollte man Wolfsmilch von Frühjahr bis August alle vier Wochen düngen. Dafür eignen sich Hornspäne oder Kompost.
Schnitt
Vor dem Winter sollte man Wolfsmilchgewächse nicht zurückschneiden. Erst im Frühjahr bietet sich ein Verjüngungs- oder Pflegeschnitt an. Dabei ist Wolfsmilch in der Regel schnittverträglich – viel falsch machen kann man also nicht. Wichtig ist, dass Hobbygärtner bei dem Rückschnitt Handschuhe tragen, um sich vor dem giftigen Pflanzensaft zu schützen.
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Wie vermehrt man Wolfsmilch?
Wolfsmilch kann man zum Beispiel durch Teilen vermehren. Dafür gräbt man die Pflanze vorsichtig aus und teilt die Wurzel mit einem scharfen Spaten oder Messer. Auch über Stecklinge kann man viele der Arten vermehren. Dafür im Frühjahr Seitentriebe mit einem scharfen Messer entfernen. Den Saft lässt man austropfen. Anschließend desinfiziert man die Schnittstellen mit Holzkohlepulver. Die Stecklinge kann man nun entweder direkt in den Garten setzen oder zunächst in Anzuchttöpfe.
Ist Wolfsmilch winterhart?
Wolfsmilchgewächse sind bedingt winterhart – mit Ausnahme der Zimmerpflanzen. Hobbygärtner können ihre Gartenpflanzen mit Laub oder Reisig vor Frost schützen. Zudem empfiehlt es sich, immergrüne Exemplare vor der Wintersonne zu schützen. Die Pflanzen würden sonst zu viel Wasser verlieren.
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Krankheiten und Schädlinge
Während Wolfsmilch durch ihren giftigen Saft ein wahrer Schneckenschreck ist, sind die Pflanzen trotzdem anfällig für Blattläuse. Unter den Krankheiten kann Mehltau auftreten. Im Allgemeinen gelten die Pflanzen jedoch als robust.