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Würz- und Heilkraut

Ysop im Beet oder Kübel pflanzen und pflegen

Ysop (Hyssopus officinalis)
Echter Ysop (Hyssopus officinalis) wächst auch im Kübel Foto: Getty Images / Detailfoto
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

7. Juli 2024, 6:29 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ysop kommt mit Trockenheit gut klar, ist ein Insektenmagnet und erfreut wochenlang mit seinen schönen, violettblauen Blüten. Wie das mehrjährige, mediterrane Würz- und Heilkraut gepflanzt und gepflegt wird.

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Ysop (Hyssopus officinalis), auch als Bienenkraut, Eisenkraut, Duftisoppe, Gewürzysop oder Hisopo bekannt, stammt aus dem Mittelmeerraum und aus Westasien. Er ist ein Würz- und Heilkraut aus der Familie der Lippenblütler und passt wunderbar in naturnah und insektenfreundlich gestaltete Gärten.

Aussehen und Wuchs

Ysop ist ein an der Basis verholzender Halbstrauch, der eine Höhe von 50 bis 80 Zentimetern erreicht. Die Stängel sind mit Drüsenhaaren besetzt und hohl. Die Pflanze hat schmale, maximal fünf Zentimeter lange dunkelgrüne Blätter und meist violettblaue Blüten, die von Juli bis September erscheinen. Aus den Blütenständen entwickeln sich kleine bräunliche Nussfrüchte.

Ysop säen und pflanzen

Ysop kann gepflanzt oder gesät werden. Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Wer Ysop säen möchte, kann das Kraut entweder ab April auf der Fensterbank vorziehen oder ab Mai direkt ins Beet säen. Die Samen sollten maximal einen halben Zentimeter mit Erde bedeckt werden. Der optimale Pflanzabstand liegt bei 25 bis 30 Zentimetern.

Standort und Boden

Je mehr Sonne, desto besser. Ysop fühlt sich an einem vollsonnigen Standort am wohlsten. Der Boden sollte durchlässig, locker, trocken und eher kalkhaltig sein. Staunässe verträgt der Ysop gar nicht. Balkon- und Terrassengärtner brauchen auf Ysop nicht zu verzichten, denn die Pflanze gedeiht auch im Kübel.

Als Beetpartner bieten sich andere mediterrane Kräuter wie Lavendel, Salbei oder Thymian an. Er lässt sich aber auch gut mit Kohl oder Rote Bete kombinieren und passt ebenso zu Wein. Eine Kombination mit Fenchel hingegen ist ungünstig.

Sorten

Die Sorte Hyssopus officinalis ‘Rosea’ hat rosafarbene Blüten, die Sorte Hyssopus officinalis ‘Alba‘ hat weiße Blüten.

Ysop pflegen

Ysop ist genügsam und braucht nur wenig Zuwendung. Was bei der Pflege zu beachten ist, erfahren Sie im Folgenden:

Bewässerung

Die mediterrane Pflanze ist sehr trockenheitstolerant. Gegossen werden muss sie nur bei lang anhaltender Trockenheit. Wenn sie jedoch im Kübel wächst, braucht sie gelegentliche Wassergaben.

Düngung

Ysop ist wenig nährstoffhungrig. Es reicht aus, ihn im Frühjahr mit ein wenig Kompost oder etwas organischem Langzeitdünger zu versorgen.

Schnitt

Damit der Ysop nicht die Form verliert und verkahlt, sollte er jährlich bis kurz oberhalb des verholzten Teils zurückgeschnitten werden. Die beste Zeit für den Rückschnitt ist im Frühjahr kurz vor dem Austrieb. Notfalls ist ein Schnitt auch direkt nach der Blüte möglich.

Vermehrung

Ysop lässt sich auf verschiedene Weise vermehren. Wer Ysop über Stecklinge vermehren möchte, nutzt dafür rund fünf Zentimeter lange Triebe, die im Frühjahr oder Sommer geschnitten werden. Auch eine Vermehrung über Absenker ist möglich. Dazu wird ein kräftiger, aber gut biegsamer Trieb so heruntergebogen, dass er Bodenkontakt hat. Die Kontaktstelle wird mit einem Haken am Boden fixiert und mit Erde bedeckt. Die Triebspitze jedoch darf nicht bedeckt werden. Wenn sich an der Bodenkontaktstelle Wurzel gebildet haben, kann der Trieb abgeschnitten und an anderer Stelle eingepflanzt werden. Eine weitere Option ist die Vermehrung über Samen, die weiter oben im Absatz „Ysop säen und pflanzen“ beschrieben ist.

Umtopfen

Wächst Ysop im Kübel, ist ein Umtopfen alle zwei bis drei Jahre eine gute Möglichkeit, der Pflanze mit frischem Substrat neue Nährstoffe zukommen zu lassen. Umgetopft wird vorzugsweise im Frühjahr kurz vor dem Austrieb.

Überwinterung

Ysop ist hierzulande winterhart, profitiert aber dennoch von einer schützenden Schicht Fichtenreisig als Winterschutz.

Giftigkeit

Das Kraut ist bei normaler Verwendung ungiftig. Hohe Dosen jedoch gelten als giftig. Schwangere, Epileptiker und Kleinkinder sollten Ysop vorsichtshalber gar nicht konsumieren.

Alternativen

Eine gute Alternative zum herkömmlichen Ysop ist der Zwerg-Ysop (Hyssopus officinalis subsp. aristatus). Er erreicht eine maximale Höhe von 30 Zentimetern und blüht blau. Weitere ähnliche Pflanzen sind Lavendel und Natternkopf.

Bienenfreundlichkeit

Ysop ist auch als Bienenkraut bekannt. Mit seinem sehr hohen Nektargehalt lockt er jedoch nicht nur Bienen, sondern auch andere Insekten wie Schmetterlinge und Hummeln an.

Krankheiten und Schädlinge

Die im Ysop enthaltenen natürlichen Öle schützen die Pflanze vor Schädlingen. Und auch Krankheiten sind für die Pflanze kein Thema.

Ernten und haltbar machen

Die Blätter und junge Triebe lassen sich jederzeit ernten. Am intensivsten ist das Aroma jedoch kurz vor und während der Blüte. Möchte man den Ysop trocknen, empfiehlt es sich, die jungen Triebe, Blätter und Blüten zwischen Juni und August zu ernten. Neben der Trocknung ist es auch möglich, Ysop einzufrieren oder in Öl oder Essig einzulegen.

Verwendung als Heilkraut

Ysop soll eine sekretlösende, antivirale und entzündungshemmenden Wirkung haben. Er wird in getrockneter Form vorwiegend bei Erkrankungen der oberen Atemwege genutzt.

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Verwendung in der Küche

Ysop kann man frisch oder getrocknet verwenden. Er schmeckt leicht bitter und sehr würzig und erinnert an einen Mix aus Salbei, Rosmarin und Minze. Seine hohe Würzkraft bleibt auch im getrockneten Zustand recht gut erhalten. Also: Sparsam verwenden! Er passt zu Gemüse-, Fleisch- und Fischgerichten und kann als Beigabe in Suppen oder in Salatdressings verwendet werden. Auch in Kräuterbutter oder Kräuterquark sowie in Obstsalaten macht er sich gut.

Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

Persönlicher Tipp

„Sie träumen von einem blauvioletten Blütenmeer? Dann versuchen Sie es doch mal mit einer Kombination aus Ysop, Lavendel, Salbei und Rosmarin. Über viele Monate hinweg erfreuen diese Halbsträucher Menschen und Insekten gleichermaßen.“

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