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Pflanz- und Pflegetipps

Zierapfel – warum das Blütengehölz ein echtes Multitalent ist

Zierapfel-Sorte „Red Sentinel“
Die Zierapfel-Sorte „Red Sentinel“ kommt auch in der Küche zum Einsatz Foto: iStock / Whiteway
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

5. Dezember 2022, 16:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Während sein bekannter Verwandter, der Kulturapfel, in aller Munde ist, hat der Zierapfel einen geringeren Bekanntheitsgrad. Zu Unrecht, denn mit seiner Fülle an weißen bis rosafarbenen Blüten und seinen hübschen, kleinen Früchtchen, die sich lange an der Pflanze halten, ist der Zierapfel ein sehr dekoratives Gehölz.

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Die Früchte sind viel kleiner, aber die Verwandtschaft ist unverkennbar. Zieräpfel gehören genauso wie unsere bekannten Kulturäpfel zu den Rosengewächsen – einer großen Pflanzenfamilie, der auch viele weitere Obstarten wie Kirschen, Pflaumen und Birnen angehören. Mit mehr als 500 Arten und Sorten sind die Zieräpfel sehr variantenreich. Von den etwa 35 Wildarten ist nur eine einzige, nämlich der Holz-Apfel (malus sylvestris) bei uns heimisch. Lange Zeit wurde angenommen, dass er der Vorfahre unserer Kulturäpfel ist. Mittlerweile weiß man aber, dass die Vorfahren des Kulturapfels aus Kleinasien stammen.

Wie sehen Zieräpfel aus?

Zieräpfel wachsen als Sträucher oder kleine Bäume und werden meist drei bis acht Meter hoch. Das Laub ist größtenteils grün, es gibt aber auch Sorten mit bronze- bis dunkelroten Blättern. Auch die unzähligen Blüten variieren je nach Art und Sorte und erscheinen zwischen April und Ende Mai in Weiß, Rosa oder Rot.

Sie sind reich an Pollen und Nektar und bei Bienen und Hummeln heiß begehrt. Überdies haben sie einen weiteren Nutzen: Viele Zieräpfel eignen sich hervorragend als Pollenspender für Kulturäpfel. Die Früchte – in der Regel kirsch- bis walnussgroß – reifen im August oder September und bleiben bei vielen Sorten auch lange nach dem Laubfall am Baum hängen, manche sogar bis deutlich ins Folgejahr hinein. Ein toller Hingucker, wenn die kleinen Äpfelchen in Gelb, Orange und/oder Rot aus dem winterlichen Einerlei leuchtend hervorstechen. Vögel, Igel, Marder und Nager schätzen die Früchte als nahrhaften Snack.

Standort und Bodenansprüche

Zieräpfel stehen am liebsten vollsonnig. Je schattiger ihr Standort ist, desto geringer fällt der Anzahl der Blüten und Früchte aus. In lehmigem, humus- und nährstoffreichem Boden gedeihen sie am besten. Staunässe vertragen sie nicht und auch mit lang anhaltender Trockenheit kommen sie nicht zurecht.

Auch interessant: Beliebte Apfelbaumsorten für den Garten und was man bei der Pflege beachten sollte 

Pflege und Schnitt

Zieräpfel, die in einem normalen Gartenboden wachsen, müssen nicht unbedingt gedüngt werden. Wer dennoch düngen möchte, kann im April reifen Kompost oder einen stickstoff- und phosphorhaltigen Dünger nutzen. Gewässert werden müssen die Gehölze nur bei sehr großer Trockenheit.

Um Fruchtqualität und -größe bei Kulturäpfeln auf möglichst hohem Niveau zu halten, empfiehlt sich ein regelmäßiger Schnitt. Zieräpfel hingegen brauchen diese Pflegemaßnahme nicht. Dennoch ist es sinnvoll, trockene, überalterte oder verletzte Äste herauszuschneiden und gelegentlich einen Auslichtungsschnitt vorzunehmen. Dieser sorgt dafür, dass die Blätter nach dem Regen gut abtrocknen können und so vor Pilzerkrankungen besser geschützt sind. Übrigens: Egal, wie fleißig man schneidet – an der Fruchtgröße lässt sich bei Zieräpfeln nicht drehen.

Passend dazu: Experten-Tipps, um Bäume im Garten richtig zu beschneiden

Verwendung im Garten

Da Zieräpfel mit ihrer Blüte und Fruchtfülle lange im Jahr ein Blickfang sind, ist das Gehölz für eine Einzelstellung bestens geeignet. Als Hausbaum beispielsweise macht es sich sehr gut. Noch einen draufsetzen kann man, wenn man eine passende Unterpflanzung wählt. Storchschnabel, Frauenmantel, Elfenblume, Herbst-Astern und andere Stauden, die auch mit Halbschatten klarkommen, bietet sich hier an. Ebenfalls super ist eine Kombination mit frühblühenden Zwiebel- und Knollenpflanzen.

Wer den Zierapfel nicht als Solitärpflanze nutzen möchte, kann ihn ebenso gut in Gruppen pflanzen oder in einer Wildobsthecke beispielswiese mit Holunder, Kornelkirsche, Berberitze oder Schlehe kombinieren.

Tipp für Kübelgärtner: Es gibt auch klein bleibende Zieräpfel, die mit einer maximalen Höhe von zwei Metern problemlos auf Balkon oder Terrasse in Kübeln gedeihen. Die Sorten Tina, Pomzai und Coralcole gehören dazu.

Verwendung in der Küche

Die Früchte der Zieräpfel sind zwar in der Regel essbar, schmecken aber oft – zumindest roh – nicht besonders gut. Ihr hoher Fruchtsäureanteil sorgt für einen eher herben Geschmack. Verarbeitet zu Gelee, Marmelade, Kompott, Brotaufstrich, Saft, Püree oder Schnaps sind die kleinen Früchtchen deutlich gefälliger. Kleingeschnitten und getrocknet kann man sie zudem prima zum Aufgießen von Tee nutzen. Wie bei Kulturäpfeln auch, werden die Kerne nicht mitgegessen.

Hinweis: Für die Verwendung in der Küche besonders gut geeignet sind Sorten wie John Downie, Golden Hornet und Red Sentinel.

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Verwendung als Dekoration

Kombiniert mit Moos, Tannenzapfen, Tannengrün, Nüssen, Hagebutten, getrockneten Hortensienblüten oder auch Clematisranken lassen sich Zieräpfel wunderbar zur weihnachtlichen Dekoration nutzen. Werden die Äpfelchen unverletzt mit Stielen geerntet, kann das die Haltbarkeit der Früchte günstig beeinflussen. Noch haltbarer sind die Früchte, wenn sie für Dekorationen im Freien genutzt werden. Sortentipp: Red Sentinel ist als Roter Weihnachtsapfel bekannt.

Themen Bäume
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