
26. Dezember 2024, 5:48 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Blütenmeer in Rosa und Weiß: Zierkirschen verwandeln jeden Garten in ein Frühlingsparadies und sind vielseitiger als man vielleicht denkt. Alles über Pflanzung, Pflege und Sorten erfahren Sie hier.
Kaum ein anderes Ziergehölz verbindet Eleganz und Tradition so eindrucksvoll wie die Zierkirschen. Die attraktiven Gehölze gehören genau wie die Süß- und die Sauerkirschen zur Familie der Rosengewächse und stammen ursprünglich aus Asien. Besonders in Japan werden sie seit Jahrhunderten geschätzt und mit dem berühmten „Hanami“, dem Kirschblütenfest, gefeiert. Doch auch in vielen anderen Teilen der Welt – beispielsweise bei uns – wird die vielseitige Pflanze wegen ihrer Vielfalt an Formen, Farben und Größen gerne gepflanzt.
Zierkirsche
Boden
Humusreich, leicht lehmig, tiefgründig
Pflanzzeit
Herbst
Standort
Sonnig
Gießen
Regelmäßig, Staunässe vermeiden
Blütezeit
März bis Juni
Giftig
Nein
Düngen
Im Frühjahr mit Kompost
ja
Übersicht
Aussehen und Wuchs
Zierkirschen gibt es in vielen Arten und Sorten, die sich in Größe, Form, Farbe und Blütezeit unterscheiden. Sie sind bekannt für ihre spektakuläre Blüte, die sich der Art und Sorte entsprechend von Ende März bis Juni zeigt. Meist sind sie rosa oder weiß und können einfach oder gefüllt sein. Auch die Blätter der Zierkirschen machen was her: Sie können hellgrün, bronzefarben oder purpurrot sein und nehmen im Herbst eine gelbe bis tiefrote Färbung an.
Zierkirschen pflanzen
Zierkirschen werden vorzugsweise im Herbst gepflanzt, können aber auch noch im Frühjahr in den Boden gebracht werden. Unabhängig von der Pflanzzeit ist es wichtig, den Baum nach dem Pflanzen gründlich zu wässern. Das Pflanzloch sollte ungefähr die doppelte Größe des Wurzelballens haben. Eine Anreicherung des Bodens mit Kompost verhilft der Pflanze zu einem guten Start am Standort.
Standort und Boden
Um ihre volle Pracht entfalten zu können, benötigen Zierkirschen einen sonnigen Standort. An den Boden haben die hübschen Gehölze keine hohen Ansprüche, sie bevorzugen jedoch humusreiche, leicht lehmige und tiefgründige Böden. Staunässe vertragen sie nicht.
Auch Balkon- und Terrassengärtner können Zierkirschen pflanzen. Zwergformen wie Prunus kurilensis ‚Brillant‘ oder Prunus kurilensis ‚Ruby‘ werden maximal zwei Meter hoch und gedeihen auch im Kübel.
Verwendung im Garten
Zierkirschen kommen aufgrund ihrer überbordenden Blüten in Einzelstellung besonders gut zur Geltung. Auch als Hausbaum sind sie eine gute Wahl. Als Unterpflanzung eignen sich u.a. Purpurglöckchen, Bergenien, Tulpen, Krokusse, Narzissen und Storchschnabel.
Arten und Sorten
Zierkirschen gibt es in vielen Arten und noch mehr Sorten. Besonders beliebt ist die Japanische Blütenkirsche (Prunus serrulata) mit ihren unzähligen rosafarbenen bis weißen Blüten. Die wohl berühmteste Sorte ist ‚Kanzan‘, die bis zu zehn Meter hoch wird und im Mai ihre gefüllten, rosafarbenen Blüten zeigt. ‚Royal Burgundy‘ erreicht bis zu sieben Meter und besticht durch dunkelrosa gefüllte Blüten sowie purpurrote Blätter. ‚Amanogawa‘ wächst als Säule und präsentiert halbgefüllte rosa Blüten von April bis Mai. Eine weitere häufig gepflanzte Art ist die Higankirsche (Prunus subhirtella), zu der Sorten wie die hängende ‚Pendula‘ oder die frühblühende ‚Autumnalis‘ gehören.

Zierkirschen pflegen
Die Pflege von Zierkirschen ist recht unkompliziert. Wenn Sie folgenden Hinweise beachten, kann nicht mehr viel schief gehen.
Bewässerung
Frisch gepflanzte Zierkirschen brauche eine regelmäßige Wasserversorgung, besonders während längerer Hitzeperioden. Auch schon etablierte Bäume profitieren bei Trockenheit von zusätzlichem Gießen. Eine Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und schützt so vor schneller Austrocknung.
Düngung
Zierkirschen benötigen meist keine zusätzliche Düngung. Eine Kompostgabe im Frühjahr kann jedoch das Wachstum fördern.
Schnitt
In den ersten Jahren sollten Zierkirschen möglichst nicht geschnitten werden. Danach aber ist ein regelmäßiger Schnitt wichtig, um die Gesundheit, Form und Schönheit der Pflanzen zu erhalten. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt liegt unmittelbar nach der Blüte. Abgestorbene, kranke oder beschädigte Äste und solche, die sich kreuzen, aneinander reiben oder die harmonische Wirkung der Baumkrone stören, sollten mit einer scharfen Astschere oder Baumsäge entfernt werden.
Vermehrung
Zierkirschen werden hauptsächlich durch Veredelung vermehrt, damit die Eigenschaften der Mutterpflanze erhalten bleiben. Hierbei wird ein Edelreiser, ein Ast der gewünschten Sorte, mit einer robusten Wurzelunterlage zusammengefügt. Alternativ ist auch eine Vermehrung über Stecklinge möglich, die im Sommer geschnitten, in die Erde gesteckt und feucht gehalten werden, bis sie Wurzeln bilden.
Umtopfen
Im Kübel wachsende Zierkirsche sollten spätestens umgetopft werden, wenn die Erde komplett durchwurzelt ist.
Überwinterung
Zierkirschen sind hierzulande ausreichend winterhart, so dass ein Winterschutz nicht nötig ist.
Giftigkeit
Zierkirschen gelten als ungiftig. Allerdings schmecken die Früchte, falls überhaupt welche ausgebildet werden, bitter und sauer und sind daher ungenießbar.
Alternativen
Eine attraktive Alternative zu Zierkirschen sind Blutpflaumen, die je nach Sorte zwischen März und Mai zahlreiche weiße bis rosafarbene Blüten hervorbringen. Auch einige Magnoliensorten, wie Magnolia stellata ‚Rosea‘ oder Magnolia stellata ‚Chrysanthemiflora‘, blühen früh im Jahr und zeigen zartrosa Blüten.
Bienenfreundlichkeit
Ob Zierkirschen insektenfreundlich sind, hängt davon ab, ob die Blüten gefüllt oder ungefüllt sind. Ungefüllte Zierkirschenblüten bieten Bienen und anderen Insekten wertvolle Nahrung.

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Krankheiten und Schädlinge
Auf zu nassen Böden kann die Zierkirsche von Monilia-Spitzendürre befallen werden. Kranke Äste sollten bis ins gesunde Holz abgeschnitten und entsorgt werden. Auch die Schrotschusskrankheit, die kleine löchrige Flecken auf den Blättern verursacht, kommt gelegentlich vor. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und entsorgt werden.
Ein häufiger Schädling ist der Kleine Frostspanner. Neben Fressfeinden wie Vögeln können auch Leimringe helfen, den Schaden in Grenzen zu halten.

Mein Tipp
„Wenn der Wind während der Blütezeit durch die Äste der Zierkirsche weht, tanzen die Blütenblätter wie Konfetti durch die Luft – ein tolles Naturschauspiel, das sich super für kreative Fotos nutzen lässt.“