6. September 2023, 15:44 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Zierlauch erfreut sich in unseren Gärten großer Beliebtheit. Das liegt nicht nur an den kugelrunden, farbenprächtigen Blütenständen, sondern auch daran, dass die Pflanzen gut kombinierbar sind. Sie beeindrucken sowohl in Naturgärten als auch in modernen, klar strukturierten Gärten. Wie Sie die Zwiebelpflanzen setzen, hegen und pflegen erfahren Sie hier.
Genau wie Zwiebeln, Knoblauch oder Schnittlauch gehört der Zierlauch zur Gattung Lauch (Allium). Rubbelt man ein wenig an den Blättern, lässt sich die Verwandtschaft leicht erschnuppern. Die Gattung enthält mehr als 900 Arten, dazu kommen Hybriden und Sorten. Die meisten Allium-Arten sind in Asien und Europa heimisch. Als Zierpflanzen sind sie in unseren Gärten vor allem wegen ihrer attraktiven, meist kugelförmigen Blütenstände beliebt.
Übersicht
Zierlauch
Boden
sandig bis normal, tiefgründig, humos
Pflanzzeit
Herbst
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
geringer Wasserbedarf
Blütezeit
Mai bis Juni
Giftig
nein
Düngen
organischer Dünger im Frühjahr
ja
Zierlauch pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Zierlauch ist der Herbst. Dann haben die Pflanzen noch genügend Zeit, sich auf den Winter vorzubereiten und Kraft für einen frischen Austrieb im Frühjahr zu sammeln. Die Zwiebeln sollten je nach Sorte so in den Boden gesetzt werden, dass sie genügend Abstand zueinander haben. Stehen sie zu eng, können sich die Pflanzen nicht optimal entwickeln. Fünf bis zehn Zierlauch-Zwiebeln finden auf einem Quadratmeter Platz.
Die Pflanzlöcher sollten dreimal so tief sein, wie die Zwiebeln groß sind. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Zwiebeln so in die Erde gesteckt werden, dass die kleinen, oft gut versteckten Triebspitzen nach oben zeigen.
Mehr dazu: Wie man im Herbst Blumenzwiebeln für den Frühling pflanzt
Wie sieht Zierlauch aus?
Zierlauch kann je nach Art und Sorte zwischen 10 und 150 Zentimeter hoch werden. Die bei uns beliebtesten Arten blühen im Mai und im Juni. Es gibt aber auch Arten, die schon im April starten, und es gibt welche, die bis in den September hinein ihre Blüten zeigen. Auf den langen, in der Regel blattlosen Blütenstielen stehen die Einzelblüten in meist kugelförmigen Blütendolden zusammen. Diese Blütenbälle können einen Durchmesser von bis zu 25 Zentimetern erreichen und liegen farblich größtenteils im violetten Bereich. Es gibt aber auch rosafarben, weiß, gelb, rot und blau blühende Varianten.
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Standort und Bodenansprüche
Der ideale Standort für den Zierlauch ist sonnig gelegen. Halbschatten verträgt die Pflanze aber auch. Der Boden sollte sandig bis normal, humusreich, eher kalkhaltig und unbedingt gut durchlässig sein. Dauerhaft nasse Füße verträgt der Zierlauch nicht. Werden die Zwiebeln auf eine Drainage aus Schotter und Kies gebettet, ist für einen sichern Abfluss gesorgt. Wer keinen Garten hat, kann Zierlauch auch in Kübel pflanzen.
Zierlauch lässt sich hervorragend kombinieren. Sehr wirkungsvoll kann ein Zusammenspiel mit Katzenminze, Lavendel, Frauenmantel, Prachtkerze, Schafgarbe und auch Ziergräsern sein. Setzt man den Zierlauch etwas weiter nach hinten ins Beet, hat das den Vorteil, dass das absterbende Laub von den anderen Pflanzen gut verdeckt wird.
Beliebte Arten und Sorten
Besonders gerne gepflanzt wird der Sternkugel-Lauch (Allium christophii) mit seinen imposanten, metallisch glänzenden Blütenkugeln. Ebenfalls sehr begehrt ist der Riesen-Lauch (Allium giganteum), der eine Höhe von 1,5 Metern erreichen kann. Auch der Iran-Lauch (Allium aflatunense „Purple sensation“) steht auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben.
Zierlauch pflegen
Zierlauch ist nicht nur sehr robust, sondern darüber hinaus auch unkompliziert in der Pflege. Mit folgenden Hinweisen schaffen Sie für Ihren Zierlauch die besten Bedingungen.
Bewässerung
Zierlauch hat einen geringen Wasserbedarf. Sollte es doch einmal zu trocken sein, ist es besser, die Pflanze selten und dafür durchdringend zu gießen, als die Erde dauerhaft feucht zu halten.
Düngung
Für eine schöne Blüte ist eine ausreichende Nährstoffzufuhr entscheidend. Gedüngt wird während des Austriebs im Frühjahr mit einem organischen Dünger, der einen eher geringen Stickstoffgehalt hat.
Schnitt
Zierlauch muss nicht unbedingt geschnitten werden. Wer sich jedoch an der welken Pflanze stört, kann zur Schere greifen. Er sollte sich aber gedulden, bis die oberirdischen Teile komplett vertrocknet und abgestorben sind. Denn bis es so weit ist, zieht der Zierlauch aus ihnen die Nährstoffe in die Zwiebel zurück.
Vermehrung
Zierlauch bildet meist seitlich neben der Mutterzwiebel sogenannte Tochterzwiebeln aus. Diese können im Herbst vorsichtig von der Mutterzwiebel abgetrennt und an anderer Stelle wieder eingepflanzt werden.
Eine andere Möglichkeit Zierlauch zu vermehren, ist die Aussaat. Allerdings gilt diese Methode als nicht sehr zuverlässig. Wer sich Frust ersparen möchte, setzt also besser auf die Tochterzwiebeln oder hofft auf eine erfolgreiche Selbstaussaat. Diese kann jedoch nur erfolgen, wenn die Blütenstände bis zur Samenreife stehen gelassen werden.
Überwinterung
Die meisten Zierlauch-Arten sind hierzulande ausreichend winterhart. Es gibt jedoch auch Arten, die ohne eine Abdeckung aus Laub und Reisig nicht über den Winter kommen würden. Bei besonders empfindlichen Arten bietet sich eine Kübelpflanzung an, sodass die Überwinterung an einer geschützten Hauswand kein Problem darstellt.
Giftigkeit
Zierlauch ist nicht giftig.
Bienenfreundlichkeit
Die Blüten des Zierlauchs sind bei Insekten wie Bienen, Schmetterlingen und Hummeln sehr beliebt.
Krankheiten und Schädlinge
Zu viel Nässe kann der Pflanze zusetzen und die Zwiebel zum Faulen bringen. Ein gut durchlässiger Boden oder eine Drainage beugen diesem Ärgernis vor. Mit Schädlingen hat der Zierlauch kaum zu tun. Sollte es einen Befall mit Blattläusen geben, hilft meist schon das Abspritzen mit einem Wasserstrahl.
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Verwendung als Schnitt- oder Trockenblume
Als frische Schnittblume macht sich Zierlauch genauso gut wie als Trockenblume.
myHOMEBOOK meint
„Auch wenn ich die essbaren Allium-Arten den Zierarten vorziehe, freue ich mich immer wieder über einen kleinen, violett blühenden Zierlauch, der bei uns im Garten wächst. Er hat wie durch ein Wunder alle Umbauarbeiten überlebt und treibt Jahr für Jahr mitten im Gemüsegarten wieder aus.“– Katharina Petzholdt, Garten-Autorin