2. Juli 2022, 6:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Zimmerlinde ist ein echter Hingucker unter den Zimmerpflanzen. Auffällig sind ihre besonders großen, lindenähnlichen grünen Blätter. Diese sorgen auf natürliche Weise für ein besseres Raumklima. Was man bei der Pflege beachten sollte, erfahren Sie hier.
Wer eine große und stattliche Zimmerpflanze sucht, der sollte sich für eine Zimmerlinde (Sparrmannia africana) entscheiden, auch als Kapländische Zimmerlinde bekannt. Sie stammt ursprünglich aus Afrika und wurde vom schwedischen Arzt und Botaniker Anders Sparrmann entdeckt und 1790 nach England gebracht. Ihm verdankt die Pflanze auch ihren botanischen Garten. Die deutsche Bezeichnung (Kapländische Zimmerlinde) geht hingegen zum einen auf ihre Heimat im südafrikanischen Kapland zurück, zum anderen ähneln ihre Blätter denen der Linde. Damit sich die Zimmerlinde in voller Pracht zeigt, muss man einige Dinge bei der Pflege beachten.
Übersicht
Was die Zimmerlinde so besonders macht
Die Zimmerlinde hat einiges zu bieten. Besonders auffällig und schön sind ihre hellgrünen, großen Blätter, die bis zu 20 Zentimeter lang und breit werden können. Aufgrund der großen Blätter verbessert die Pflanze auch das Raumklima auf natürliche Weise. Außerdem kann sie eine stattliche Größe von bis zu drei Metern erreichen.
Die Zimmerlinde ist das ganze Jahr über ein Hingucker – auch dann, wenn viele andere Pflanzen einfach nur grün sind. Denn die Blüten der Zimmerlinde blühen in der kalten Jahreszeit von November bis Mai.
Zimmerlinde optimal pflegen
Damit sich die Zimmerlinde in ihrer vollen Pracht zeigt, kommt es vor allem auf den richtigen Standort an. Wichtig ist ein heller Platz, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ideal ist ein Ort am Ost- oder Westfenster bei relativ kühlen Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad. Zudem sollte die Zimmerlinde nicht in einer Ecke untergebracht werden, sondern lieber frei im Raum stehen, damit sie sich voll entfalten kann.
Im Sommer kann man die Zimmerlinde auch im Freien an einem geschützten und hellen bis halbschattigem Standort pflegen – über etwas Morgen- oder Nachmittagssonne freut sich die Pflanze. Was noch zu beachten ist:
Bewässerung
Von Frühjahr bis Herbst, also in der Wachstumsphase der Zimmerlinde, sollte man sie regelmäßig und reichlich gießen. Wichtig ist aber, Staunässe zu vermeiden, deshalb sollte man darauf achten, dass die Erde zwischen den Wassergaben etwas antrocknet. Im Winter braucht die Zimmerlinde nicht mehr ganz so viel Wasser: Je kälter es wird, desto weniger muss sie gegossen werden.
Düngung
Die Zimmerlinde wächst sehr schnell und hat daher auch einen hohen Nährstoffbedarf. Um diesen erfüllen zu können, sollte die Pflanze in der Wachstumsphase ein- bis zweimal pro Woche gedüngt werden. Dabei eignet sich Flüssigdünger, der dem Gießwasser beigefügt wird. Im Winter braucht die Zimmerlinde dagegen dann nur noch etwa einmal im Monat Dünger.
Umtopfen
Die Kapländische Zimmerlinde braucht viel Platz. In den ersten Jahren sollte man sie deshalb jährlich umtopfen, idealerweise im Frühjahr nach der Blüte. Entsprechend der Größe der Pflanze muss auch der Topf gewählt werden, damit dieser nicht umkippen kann. Ältere Pflanzen sollten etwa alle zwei Jahre nach einem kräftigen Rückschnitt umgetopft werden. Wichtig beim Topf ist, dass dieser Löcher im Boden hat, damit Staunässe vermieden wird.
Schnitt
Da die Zimmerlinde sehr wuchsfreudig ist, braucht sie auch einen regelmäßigen Schnitt. Nur so kann sie gebändigt werden. Dabei kann man sich entweder für den radikalen Rückschnitt entscheiden – dabei werden sämtliche Pflanzenteile auf etwa die Hälfte ihrer bisherigen Länge gekürzt. Oder aber man kürzt nur einzelne Triebe ein, dann wird das gesamte Erscheinungsbild nicht so stark verändert.
Vermehren
Um die Zimmerlinde zu vermehren, gibt es zwei Möglichkeiten – entweder mit Stecklingen oder mit Aussaat. Bei beiden Methoden eignen sich die warmen Monate. Entscheidet man sich für die Vermehrung mit Stecklingen, muss man etwa 15 Zentimeter lange Triebe abschneiden und die Blätter um etwa zwei Drittel kürzen. Die Stecklinge kommen dann in ein Gefäß, das mit Sand und Kompost befüllt wurde. Sobald die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, können sie in den richtigen Topf.
Entscheidet man sich für die Vermehrung über Samen, kann man diese entweder kaufen oder die Samenkapsel nach der Blüte pflücken. Anschließend werden die Samen für einige Stunden in lauwarmes Wasser gelegt. Sind sie aufgequollen, kann man sie in feuchter Erde platzieren und mit Sand bedecken.
Überwinterung
Obwohl es sich bei der Zimmerlinde um eine Zimmerpflanze handelt, braucht sie in den Wintermonaten eine andere Pflege. Denn die Pflanze legt eine Ruheperiode ein. Wegen des geringeren Lichts verlangsamt sich das Wachstum enorm. Außerdem bevorzugt die Zimmerlinde kühlere Temperaturen zwischen sechs und zwölf Grad. In dieser Zeit muss man seltener gießen und weniger düngen.
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Krankheiten und Schädlinge
Von Krankheiten bleibt die Zimmerlinde meist verschont. Größere Probleme stellen dagegen Pflegefehler für sie dar. Zugluft, ein zu warmer Standort, zu kaltes Gießwasser oder auch zu wenig Wasser können etwa Gründe dafür sein, wenn die Pflanze ihre Blätter abwirft. Bleiben die Blüten aus, ist möglicherweise der Standort zu dunkel. Und hat die Zimmerlinde gelbe Blätter, deutet das auf einen Nährstoffmangel hin.
Neben Pflegefehlern hat die Zimmerlinde auch mit Schädlingen zu kämpfen. Stellt man die Pflanze im Sommer raus, können Blattläuse sie heimsuchen. Ein Befall von Schmier-, Schild– oder Wollläusen ist dann möglich, wenn die Umgebung der Zimmerlinde im Winter zu trocken ist. Auch Spinnmilben oder Weiße Fliegen kommen hin und wieder vor.