15. März 2021, 11:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Manche Zimmerpflanzen brauchen viel Aufmerksamkeit, andere wiederum wenig. Aber Wasser brauchen sie alle, damit sie wachsen und gedeihen. Bestimmte Sorten kommen jedoch mit weniger zurecht. Um welche geht es?
Für Zimmerpflanzen ist zu viel Wasser in der Regel schädlicher als zu wenig. Viele übertreiben es mit der Bewässerung – vor allem dann, wenn die Pflanze bereits die Blätter hängen lässt. Das Resultat ist oft Staunässe, durch die die Pflanze schnell Schaden nehmen und eingehen kann. Einige Pflanzen gelten als außerordentlich tolerant, was die Wasserversorgung anbelangt. Welche Zimmerpflanzen mit wenig Wasser auskommen, erfahren Sie in diesem Artikel.
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Welche Zimmerpflanzen brauchen nur wenig Wasser?
Es gibt keine Pflanzen, die komplett ohne Wasser auskommen. Selbst Tillandsien, auch Luftpflanzen genannt, wollen hin und wieder mit etwas Feuchtigkeit bestäubt werden. Wasser ist für den Stoffwechsel der Pflanzen unentbehrlich. Manche schaffen es, die fehlende Feuchtigkeit intern über die Zellen auszugleichen. Fehlt das Wasser jedoch über einen langen Zeitraum hinweg, können Schäden auftreten und zum Absterben der Pflanze führen. Die Pflanzen, die es eher trocken mögen, sind in der Regel besonders robust und pflegeleicht und eignen sich auch für Anfänger in diesem Bereich.
1. Kakteen
Genau genommen zählen Kakteen zu den Sukkulenten und damit zu den Zimmerpflanzen, die nur wenig Wasser brauchen. Das hat zwei Gründe: Zum einen können Sukkulenten Wasser gut speichern und für „schlechte Zeiten“ einlagern. Zum anderen lassen diese Pflanzen nur wenig Wasser verdunsten, da sie in freier Natur in trockener Umgebung leben. Kakteen und Sukkulenten können das Raumklima nachweislich verbessern, weshalb sie sich auch gut für Kinder- oder Schlafzimmer eignen.
- Standort: Sie brauchen einen halbschattigen, luftfeuchten Standort mit normalen Zimmertemperaturen, aber ohne Zugluft, vor allem im Winter.
- Pflege: Einmal pro Monat gießen reicht aus, in den Wintermonaten sogar weniger.
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2. Yucca
Die Yucca ist gleichermaßen beliebt wie anspruchslos, was die Bewässerung anbelangt. Sie gehören übrigens – wie fälschlicherweise oft angenommen – nicht zu den Palmen, sondern zu den Spargelgewächsen. Sie stammen aus den heißen Wüstenregionen Nord- und Mittel-Amerikas, wo sie über lange Zeiträume hinweg ohne viel Wasser auskommen müssen.
- Standort: Die Yucca mag es möglichst hell und sonnig, aber auch luftig. Im Sommer kann man sie auch auf den Balkon stellen, falls die Sonne darauf scheint.
- Pflege: Alle ein bis zwei Wochen gießen ist vollkommen ausreichend. Im Winter sind es ein- bis zweimal im Monat.
3. Elefantenfuß
Auch der Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata), aufgrund seiner Wuchsform Flaschenbaum genannt, braucht nur sehr wenig Wasser. Er stammt aus den tropischen Wäldern Mittel-Amerikas und erinnert wegen seines dicken Stammes an den Fuß eines Elefanten. Darin speichert die Pflanze Wasser. Bei Anfängern ist diese pflegeleichte Zimmerpflanze besonders beliebt, da sie nahezu „unkaputtbar“ ist.
- Standort: Ein heller Platz am Fenster ist optimal, für mehrere Stunden sollte die Sonne auf die Pflanze scheinen.
- Pflege: Nur gießen, wenn die Erde trocken ist (Fingerprobe!). Allerdings sollte man ihn dann gründlich wässern und überschüssiges Wasser abgießen, damit keine Staunässe entsteht.
4. Aloe Vera
Die Aloe Vera ist ebenso ein Klassiker unter den Zimmerpflanzen, die mit wenig Wasser überleben können. Sie zeichnen sich durch ihre dicken, fleischigen Blätter aus, in denen sie Wasser einspeichern. Sie zählt ebenso zu den Sukkulenten. Sind die Blätter eher weich und schlaff, ist das ein Zeichen dafür, dass die Pflanze zu viel Wasser abbekommen hat.
- Standort: Ein sonniger Standort mit mindestens 20 Grad Temperatur.
- Pflege: Wenig Wasser, alle zwei Wochen ist ausreichend.
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5. Echeveria
Auch Echeverien stammen aus den heißen Regionen Mittel-Amerikas, weshalb sie als Zimmerpflanzen mit nur wenig Wasser auskommen. Sie zählen ebenfalls zu den Sukkulenten und sind gleichermaßen robust wie dekorativ – also ideal für Einsteiger. Aber sie brauchen nicht nur wenig Wasser, sondern auch wenig Erde oder Substrat, umtopfen ist eigentlich nicht nötig.
- Standort: Heller Platz mit viel Sonnenlicht. Im Sommer kann man sie auch nach draußen stellen, wo sie allerdings keinen Regen abbekommen sollte.
- Pflege: Nur wässern, wenn die Erde oder das Substrat komplett trocken ist. Dabei nicht direkt auf die Pflanze, sondern außen herum gießen. Im Winter ruht die Echeveria und braucht eigentlich gar kein Wasser. Im Gegenteil: Sie geht bei zu viel Wasser schnell ein, was man an blassen Blättern erkennt.
6. Geldbaum
Der Geldbaum (Crassula ovata) – nicht zu verwechseln mit dem chinesischen Geldbaum – zählt ebenso zur Sukkulenten-Familie. Der Geldbaum (auch Dickblatt, Pfennigbaum oder Jadestrauch) ist eine Zimmerpflanze, die nicht nur wenig Wasser braucht, sondern auch recht robust gegenüber Schädlingen ist. Allerdings verträgt sie keine Staunässe, wie alle Sukkulenten.
- Standort: Sonniger oder halbschattiger Fensterplatz. Im Sommer kann man den Geldbaum auch auf Balkon oder Terrasse stellen.
- Pflege: Auch beim Geldbaum sollte die oberste Erdschicht komplett trocken sein, bevor man die Gießkanne zückt. Zu viel Wasser ist schädlicher als zu wenig!