25. September 2023, 15:05 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wer Spaß an gärtnerischen und kulinarischen Experimenten hat, könnte es mal mit der Zitronengurke probieren. Diese besondere Gurkensorte sieht super aus und ist eine tolle Alternative zur klassischen Vespergurke. Wie man sie sät, pflegt und erntet, erfahren Sie hier.
Man sieht ihr die Gurke nicht an. Trotzdem ist die Zitronengurke (Cucumis sativus „Lemon“) sehr viel mehr Gurke als Zitrone. Allein ihr Aussehen brachte ihr den Namen Zitronengurke ein. Die Pflanze ist eine Sorte der Gurke und gehört zur Familie der Kürbisgewächse. Mit ihrer ungewöhnlichen Optik bringt sie Abwechslung in den Gemüsegarten und in die Küche.
Zitronengurke
Boden
locker, feucht durchlässig
Pflanzzeit
nach den Eisheiligen
Standort
sonnig, warm, windgeschützt
Gießen
hoher Wasserbedarf
Erntezeit
Juli und September
Giftig
nein
Düngen
Kompost, organisch Hornspäne
nein
Übersicht
Zitronengurke pflanzen
Die Voranzucht startet im April im Haus. Der Umzug ins Freie erfolgt nach den Eisheiligen, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Wer lieber gleich ins Freiland sät, sollte das auch erst nach den Eisheiligen tun. Die Saattiefe liegt bei rund einem Zentimeter, die Keimzeit beträgt acht bis zehn Tage. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte nicht unter 80 Zentimeter betragen. Wer sich die Anzucht sparen will, kann auch Jungpflanzen im Handel erwerben.
Wie sieht die Zitronengurke aus?
Die Zitronengurke ist eine stark rankende Pflanze. Ihre ein bis zwei Meter langen Ranken können entweder auf dem Boden entlang wachsen oder an einem Rankgerüst aufgeleitet werden. Die gelben Blüten erscheinen zwischen Juni und August. Aus ihnen entwickeln sich orangengroße Früchte, die überhaupt nicht an Gurken erinnern, sondern eher wie Zitronen aussehen.
Standort und Bodenansprüche
Sonnig, warm und windgeschützt: So sieht der optimale Standort für die Zitronengurke aus. Die Pflanze gedeiht sehr gut im Gewächshaus. Sie eignet sich aber auch für den Anbau im Freiland, wo sie ein regengeschütztes Plätzchen, beispielsweise unter einem Tomatendach, schätzt, aber nicht unbedingt braucht.
Balkon- und Terrassengärtner können die Zitronengurke in einem großen Kübel anbauen und diesen am besten vor eine sonnenexponierte Hauswand stellen. Der Boden sollte locker, gut durchlässig, feucht und nährstoffreich sein.
Zitronengurke pflegen
Die Pflege der Zitronengurke stellt keine große Herausforderung dar. Wenn Sie folgende Hinweisen beherzigen, haben Sie beste Chancen, eine stattliche Ernte einzufahren.
Bewässerung
Wie andere Gurkensorten auch, braucht die Zitronengurke eine gute Wasserversorgung. Fehlt diese, geht das auf Kosten von Ertrag und Geschmack. Beim Gießen sollten die Blätter nicht nass werden.
Dünung
Bei einem normalen Boden im Freiland oder im Gewächshaus reicht es aus, vor der Pflanzung Kompost und Hornspäne in den Boden einzuarbeiten. Wer seine Zitronengurke jedoch im Kübel anbaut, muss sie regelmäßig mit organischem Dünger versorgen.
Schnitt
Wächst die Pflanze zu üppig, können die Ranken ausgelichtet oder gekürzt werden. Das ist aber kein Muss.
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Vermehrung
Wer Saatgut aus seiner Zitronengurke gewinnen möchte, sollte darauf achten, dass er nur samenfeste Pflanzen nutzt. Die Samen werden sehr reifen Früchten entnommen, gesäubert und getrocknet. Allerdings birgt die Gewinnung von Saatgut aus Kürbisgewächsen, zu denen auch die Zitronengurke gehört, die Gefahr der Verkreuzung. Solche unkontrollierten Verkreuzungen können fatale Folgen haben. Sicherer ist es, professionell gewonnenes Saatgut zu kaufen.
Überwinterung
Das Ende der Gartensaison ist auch das Ende der Zitronengurke. Über eine Überwinterung muss man sich daher keine Gedanken machen.
Giftigkeit
Die Zitronengurke ist nicht giftig. Allerdings können Gurken giftig werden. Trocken- oder Temperaturstress kann die Gurken ungenießbar machen. Schmecken die Früchte bitter, sollten sie auf keinen Fall weiter verzehrt werden.
Alternativen
Weitere ungewöhnliche Gurkensorten sind die Mexikanische Minigurke, die optisch an klitzekleine Wassermelonen erinnert und die 35 bis 40 Zentimeter lange, mehltauresistente Salatgurke Saikó.
Bienenfreundlichkeit
Besonders Hummeln, aber auch Bienen und andere Insekten nutzen die Zitronengurke als Nahrungsquelle.
Krankheiten und Schädlinge
Zu den häufigsten Krankheiten der Zitronengurke gehört der Mehltau. Ist die Pflanze erkrankt, sollten die betroffenen Blätter entfernt werden. Maßnahmen zur Vorbeugung gibt es viele. Zu ihnen gehört sowohl das Einhalten der Pflanzabstände als auch das Vermeiden von Überdüngung.
Ernte
Zwischen Juli und September werden Zitronengurken geerntet, am besten morgens oder vormittags. Reife Früchte erkennt man an ihrer kräftigen, zitronengelben Schale. Bleiben reife Früchte zu lange an der Pflanze hängen, wird die Schale hart. Daher empfiehlt sich ein regelmäßiges, zeitiges Ernten, was sich zudem ertragssteigernd auswirkt.
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Verwendung in der Küche
Die Zitronengurke schmeckt in erster Linie nach Gurke, hat aber einen leicht süßen Beigeschmack. Man kann sie aufschneiden und essen wie einen Apfel, wobei die Schale nicht entfernt werden muss. Außerdem schmeckt sie im Salat, in Scheiben geschnitten auf Brot, im Gurkenwasser, als Gurkensuppe oder im Smoothie.