
17. März 2025, 5:47 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Nicht wenige Hobbygärtner kultivieren einen Zitronenbaum auf Balkon oder Terrasse. Dieser stammt meist aus dem Gartencenter. Aber könnte der Baum mit den gelben Zitrusfrüchten auch selbst aus einem Kern gezogen werden?
Eine frische, gelbe Zitrone vom eigenen Zitronenbaum – in kleinem Umfang ist das durchaus möglich. Denn im Kübel gedeiht (Citrus limon) auch in unseren Breiten. Während der Corona-Pandemie versuchten sich viele im Züchten von Avocadobäumen und konnten teilweise erstaunlich große Pflanzen daraus ziehen. Aber ist das Ziehen von einem Baum mit einem Zitronenkern möglich?
Übersicht
Baum aus Zitronenkern ziehen – ist das möglich?
Keimt der Zitronenkern unter idealen Bedingungen und bekommt anschließend die richtige Pflege, kann tatsächlich aus einem Zitronenkern im Laufe der Zeit ein Bäumchen werden. Die Betonung liegt allerdings auf Bäumchen. Denn in unseren Breiten sind Zitronenbäume ausschließlich Kübelpflanzen, da sie den harten Winter als Gartenpflanzen nicht überstehen würden. Wer sich aber auch mit einem kleinen Zitronenbaum zufriedengibt, kann mit viel Geduld und guter Pflege aus einem winzigen Kern eine Pflanze ziehen, die sogar irgendwann Früchte tragen kann.
Unter guten Bedingungen lassen sich aus den meisten Samen und Kernen auch Pflanzen ziehen. Bei der Zitrone gilt es zuerst die richtige Ursprungsfrucht auszuwählen. Hierfür am besten auf eine Bio-Zitrone zurückgreifen. Denn konventionell angebaute Zitronen sind oft mit keimhemmenden Stoffen behandelt. Darüber hinaus haben die Kerne von reifen Früchten, die nicht komplett grün geerntet wurden, eine höhere Chance zu keimen und zu ansehnlichen Pflanzen heranzuwachsen.
Nun geht es an die Entnahme des Kerns aus der Frucht:
- Die Zitrone in zwei Hälften schneiden und etwa fünf große Kerne entnehmen. Die Zitronenkerne unter lauwarmen Wasser gründlich abspülen, sodass kein Fruchtfleisch mehr an ihnen klebt.
- Optional kann nun die äußerste Schutzhülle des Kerns vorsichtig mit einem Messer angeritzt und dann abgezogen werden. Dies kann die Keimdauer verkürzen.
- Abschließend die Kerne in ein Glas mit frischem Wasser legen und 24 Stunden quellen lassen. Die Zitronenkerne saugen sich so mit Wasser voll und haben bessere Startbedingungen im Substrat.
Zitronenkerne richtig einpflanzen und zur Keimung bringen
Als nächstes müssen die Zitronenkerne in die Erde und zum Keimen gebracht werden. Dafür sollten folgende Schritte befolgt werden:
- Jeder Kern sollte sein eigenes Pflanzgefäß erhalten, da Zitronenjungpflanzen recht empfindlich sind und pikieren oder schnelles umsetzen nach dem Keimen nicht gut vertragen.
- Pro Kern also einen kleinen Topf vorbereiten. Dieser sollte am Boden über eine gute Drainageschicht verfügen und das Substrat aus einer Mischung aus Anzuchterde und Sand bestehen. So kann Gießwasser gut ablaufen und es droht keine Staunässe.
- Die Töpfe mit der Substratmischung befüllen und anschließend die Kerne ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde drücken und anschließend wieder mit Substrat bedecken. Nun die Töpfe vorsichtig, aber durchdringend gießen.
- Abschließend mit einem Stück Frischhaltefolie jeden Topf in ein Mini-Gewächshaus verwandeln. Durch die höhere Luftfeuchtigkeit und die entstehende Wärme unter der Folie steigen die Chancen, dass die Zitronenkerne keimen.
Jetzt ist Geduld gefragt, und an diesem Punkt scheitern die meisten. Denn es kann bis zu sechs lange Wochen dauern, bis aus dem Zitronenkern ein kleines Bäumchen geworden ist. In dieser Zeit sollte die Erde mit den Kernen darin stets feucht gehalten werden und die Temperatur konstant über 20 Grad liegen.
Vom Zitronenkern zum Baum – die Pflege der Jungpflanze
Erst nach der langen Keimungsphase beginnt die eigentliche Pflege der jungen Zitronenpflanze.
- Bis die junge Pflanze etwa zehn Zentimeter hoch ist, kann sie in ihrem Anzuchttopf verbleiben. Dann ist es Zeit für einen größeren Topf, der mit spezieller Zitruserde gefüllt sein sollte.
- Zitronen sind echte Sonnenanbeter. Im Winter sollten sie an einem warmen, hellen und sonnigen Platz auf dem Fensterbrett stehen. Im Sommer fühlen sie sich auf einem Südbalkon oder einer Terrasse mit reichlich Sonne am wohlsten.
- Beim Gießen ist weniger mehr: Regelmäßig wenig Wasser bekommt den Zitruspflanzen besser als viel Wasser auf einmal.
- Auch beim Düngen ist anfangs Zurückhaltung angesagt. Erst drei Monate alte Zitronenpflanzen sollten gedüngt werden, um allzu schnelles Wachstum zu vermeiden. Anfangs reichen die Nährstoffe in der Anzucht- bzw. Zitruserde vollkommen aus.

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Kann ein Baum aus einem Zitronenkern selbst Früchte tragen?
Bis zur Ernte von Zitronen vom selbstgezogenen Zitronenbaum ist es ein weiter Weg. Nach der vergleichsweise langen Anzuchtphase können tatsächlich noch einmal mindestens acht Jahre vergehen, bis das Zitronenbäumchen blüht und Früchte trägt. Diese sind in der Regel auch kleiner als die Ursprungsfrucht. Denn wie bei vielen anderen Obstsorten sind auch Zitronen meistens veredelt.

Zitronenwasser am Morgen als Detox-Kur
„Ich kenne viele gesundheitsbewusste Menschen, die auf ihr Glas Zitronenwasser am Morgen schwören. Aber ist das wirklich so gesund? Die Antwort lautet: Ja. Denn frische Zitronen enthalten nicht nur viel Vitamin C und Antioxidantien. Zitronensaft wirkt, obwohl er sauer schmeckt, basisch auf den Körper. So kann er einer Übersäuerung des Körpers entgegenwirken. Kaffee wirkt zum Beispiel säuernd auf den Organismus und kann deshalb zu Sodbrennen und Magenproblemen führen. Wer mit einem warmen Zitronenwasser in den Tag startet, schafft hingegen eine gesunde Grundlage für den Tag und regt durch die Wärme des Getränks seine Verdauung an, während das Vitamin C in der Zitrone für einen Frischekick am Morgen sorgt.“