23. Mai 2022, 15:12 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die Zucchini ist ein wunderbares Gemüse. Sie ist vielseitig einsetzbar und hat einen großartigen Geschmack. Zudem hat sie wunderschöne Blüten und lässt in ihrer ganzen Pracht die Herzen von Hobbygärtnern höher schlagen. Doch braucht man unbedingt einen Garten? Gelingt der Anbau von Zucchini vielleicht auch auf dem Balkon?
Gemüse selbst anzubauen liegt voll im Trend. Hobbygärtner verbringen jede freie Minute im Garten. Sie hegen und pflegen ihren Anbau. Doch Balkongärtner stehen ihnen in nichts nach. Zucchini und auch Kürbisse lassen sich auf dem Balkon anbauen. Was sollte man dabei beachten?
Übersicht
- Was braucht man, damit die Zucchini auch auf dem Balkon wächst?
- Was braucht die Zucchini für optimales Wachstum?
- Die Blüte entscheidet über den Ertrag
- Was tun, wenn die Zucchini nur männliche Blüten hat?
- Welche Zucchini-Sorten eignen sich für den Balkon?
- Lässt sich auch Kürbis auf dem Balkon kultivieren?
- Welche Kürbissorte eignet sich für den Balkon?
Was braucht man, damit die Zucchini auch auf dem Balkon wächst?
Zunächst einmal benötigt man eine Zucchinipflanze. Diese kann vorgezogen werden oder man kauft sie im Pflanzencenter oder Baumarkt. Zucchini haben die Angewohnheit, viel Platz zu beanspruchen, daher sollte man ihnen auf dem Balkon einen ausreichend großen Topf oder Kübel mit mindestens 30 Liter Fassungsvermögen anbieten. Auch ein Hochbeet eignet sich. Um später nicht ständig düngen zu müssen, bietet es sich an, der Pflanze direkt eine Handvoll Gemüse-Langzeitdünger mit in das Gefäß zu geben. Damit ist sie für die ersten Wochen gut ausgestattet.
Dazu passend: 7 typische Fehler bei der Anzucht von Gemüse
Was braucht die Zucchini für optimales Wachstum?
Es sind vor allem drei Dinge, die eine Balkon–Zucchini zum ertragreichen Wachstum braucht:
- Sonne: Mehrere Stunden Sonne sind unbedingt erforderlich, damit die Pflanze ordentlich gedeiht und Früchte bildet.
- Viel Wasser: Zucchini haben großen Durst und brauchen an besonders heißen Tagen sogar morgens und abends eine Portion.
- Erde mit vielen Nährstoffen: Zucchini zählen zu den Starkzehrern. Das heißt, dass sie dem Boden viele Nährstoffe entziehen, besonders Stickstoff. Es sollte sichergestellt msein, dass die Balkon–Zucchini immer reichhaltige Erde hat.
Auch interessant: Welche Gemüsesorten sich perfekt für den Balkon eignen
Die Blüte entscheidet über den Ertrag
Es ist wichtig, dass die Zucchini weibliche Blüten ausbildet. Die männlichen und weiblichen Blüten unterscheiden sich am Stiel. Die Männlichen haben einen dünnen und die Weiblichen einen dicken Stängel. Weibliche Blüten müssen bestäubt werden, dabei können wir helfen. Zucchini blühen in der Regel vormittags. Leider sind zu dieser Zeit noch nicht so viele Insekten unterwegs. Man kann allerdings mit einem Pinsel etwas Blütenstaub von der männlichen abnehmen und der weiblichen Zucchini auf den Stempel tupfen.
Was tun, wenn die Zucchini nur männliche Blüten hat?
Kein Grund zur Panik. Zu Beginn der Blütezeit ist es völlig normal, dass die Pflanze nur „Männchen“ hervorbringt. Die „Weibchen“ brauchen etwas länger. Sollte sich im Laufe der Zeit nichts ändern und die Zucchini bekommt noch immer nur männliche Blüten, kann man diese abknipsen und so die Pflanze zur Neubildung anregen. Diese Blüten sind dann hoffentlich weiblich.
Falls nicht, stimmt etwas anderes nicht. Zucchini sind sehr sensibel und reagieren auf den kleinsten Stress mit männlichen Blüten. Dann muss überprüft werden, ob die Pflanze vielleicht keine optimalen Bedingungen zum Wachsen hat – zu wenig oder zu viel Wasser, nicht ausreichende Nährstoffe oder zu wenig Sonne. In seltenen Fällen ist die Pflanze von Hause aus nicht in der Lage, gemischte Blüten zeitgleich hervorzubringen. Es kann passieren, dass man erst nur männliche und dann nur weibliche Blüten hat. Da hilft am besten eine zweite Pflanze.
Welche Zucchini-Sorten eignen sich für den Balkon?
Da sich Zucchini gern ausbreiten und viel Platz beanspruchen, muss man als Balkon-Gärtner auf spezielle Sorten zurückgreifen. Hier bieten sich sogenannte Mini-Zucchini an.
- „Easy Pick Green“ F1: Hierbei handelt es sich um eine Neuzüchtung (Hybride). Die Pflanze wächst so kompakt, dass sie sich hervorragend bei wenig Platz anbietet. Ihre Früchte werden ca. 15 Zentimeter lang und haben eine verhältnismäßig kurze Kulturzeit.
- „Summer Ball“ F1: Diese Zucchini ist sehr vielseitig und ebenfalls eine Hybride. Ihre runden Früchte sind reif, wenn sie eine Größe von etwa 9 bis 10 Zentimetern im Durchmesser ausgebildet haben. Gut zu wissen: Lässt man die Kugeln weiterwachsen, entwickeln sich bis zu 2 Kilogramm schwere Kürbisse. Diese kann man als Laternenkürbis verwenden.
- „Shooting Star“ F1: Dabei handelt es sich um eine neu gekreuzte Kletter-Zucchini. Deswegen braucht sie besonders wenig Platz, allerdings auch eine Rankhilfe. Sie wird etwa 1,2 Meter hoch und bildet im Sommer viele Früchte aus. Diese können geerntet werden, wenn sie eine Länge von ca. 25 Zentimetern und ein Gewicht von ca. 250 Gramm haben.
Lässt sich auch Kürbis auf dem Balkon kultivieren?
Da Kürbisse und Zucchini zur gleichen Pflanzenfamilie gehören, lassen sich auch diese auf demn Balkon kultivieren. Kürbisse können unglaublich groß werden, deshalb ist es wichtig, sich im Vorfeld über die passende Sorte Gedanken zu machen. Am besten achtet man beim Kauf auf die zu erwartende Fruchtgröße. Wie auch die Zucchini gehört der Kürbis zu den Starkzehrern und hat damit enorme Ansprüche an die Erde. Diese sollte im Idealfall alle zwei Wochen gedüngt werden.
Hokkaido, Butternuss, Zierkürbis … Essbar oder giftig? Die beliebtesten Kürbissorten im Überblick
Gut zu wissen Kürbiskerne für die Saat richtig verarbeiten
Tipps Hokkaido-Kürbis im eigenen Garten pflanzen und pflegen
Welche Kürbissorte eignet sich für den Balkon?
Sowohl Zier- als auch essbare Kürbisse können auf dem Balkon angebaut werden. Wichtig ist aber, dass beide nicht unbedingt gleichzeitig gehalten werden sollten. Durch Bestäubung könnten sich beide Kürbis-Arten kreuzen und dann könnte das Ergebnis ungenießbar oder im schlimmsten Fall wirklich gesundheitsgefährdend sein.
Wer essbare Kürbisse haben möchte, hat ein reichhaltiges Angebot. Die Klassiker Hokkaido, Butternut oder Pattison werden im Schnitt nicht schwerer als 2 Kilogramm. Wer es noch kleiner möchte, kann auf Hybride zurückgreifen.
- „Zora“ F1: Hierbei handelt es sich um einen Mini-Hokkaido-Kürbis. Er wird nur 1 bis 1,5 Kilogramm schwer und bekommt im Schnitt 2 bis 3 Früchte.
- „Baby Boo“ F1: Das ist der kleinste Speisekürbis. Er ist allerdings mit seiner Cremefarbe so hübsch, dass er auch gern als Zierkürbis verwendet wird. Die Früchte werden nur rund 10 Zentimeter groß und wiegen höchstens 300 Gramm.
- „Speisekürbis-Mandarin“: Ähnlich wie beim „Baby Boo“ ist dieser Kürbis nicht nur sehr lecker, sondern mit seinem leuchtenden Orange auch äußerst dekorativ – ein absoluter Bilderbuchkürbis. Seine Früchte erreichen ein Gewicht von maximal 300 Gramm.