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Unkomplizierte Pflanze

Wie man den Herbst- und Wintersalat Zuckerhut richtig anbaut

Zuckerhutsalat
Zuckerhut verdankt seinen Namen nicht etwas seiner Süße, sondern seiner spitzen Optik Foto: picture-alliance / OKAPIA KG, Germany | Hapo/OKAPIA
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

29. Juni 2024, 7:05 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn im Herbst die meisten Gemüse schon lange das Feld geräumt haben, steht der Zuckerhut noch unbeeindruckt da. Die spitz zulaufenden Salatköpfe werden bis in den Dezember hinein geerntet und können dann mehrere Wochen gelagert werden. Wie der unkomplizierte Herbst- und Wintersalat angebaut wird, erfahren Sie hier.

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Auch wenn der Name es nahelegt: der Zuckerhut (Cichorium intybus var. foliosum f. cylindricum) schmeckt nicht besonders süß. Der Name leitet sich einzig von der spitz zulaufenden Form der Salatköpfe ab. Zuckerhut, der auch als Zuckerhutsalat, Fleischkraut oder Zichoriensalat bekannt ist, ist genau wie Radicchio und Chicorée eine Kulturform der Gewöhnlichen Wegwarte. Die Pflanze gehört in die Familie der Korbblütler und kommt ursprünglich aus Italien, Österreich, Südfrankreich und dem Tessin.

Zuckerhut

Zuckerhut säen und pflanzen

Zuckerhut wird von Mitte Juni bis Ende Juli entweder direkt ins Beet gesät oder vorgezogen. Die Saattiefe beträgt etwa einen Zentimeter. Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad erfolgt die Keimung meist innerhalb von acht Tagen. Vorgezogene Pflanzen sollten möglichst schon im Keimblattstadium ins Freie ziehen, damit die schnell wachsenden Pfahlwurzeln beim Umzug keinen Schaden nehmen. Außerdem ist es wichtig darauf zu achten, dass die Jungpflanzen nur so tief in die Erde gesetzt werden, wie sie zuvor im Anzuchtgefäß gestanden haben. Ein Abstand von 30 Zentimetern innerhalb einer Reihe und 40 Zentimeter zwischen den Reihen ist ideal.

Aussehen und Wuchs

Der Zuckerhut bildet erst eine Blattrosette und dann einen länglichen, geschlossenen, festen Kopf mit gekrausten hellgrünen bis hellgelben Blättern. Optisch erinnert er an Römersalat. Wird die Pflanze im Herbst oder Winter nicht geerntet, bildet sie im zweiten Jahr ihre blauen Blüten aus, die denen der Gemeinen Wegwarte ähnlich sehen.

Standort und Boden

Am liebsten wächst Zuckerhut an einem geschützten sonnigen Standort, kommt aber auch im Halbschatten zurecht. Er bevorzugt einen humusreichen, lockeren und tiefgründigen Boden, der Feuchtigkeit halten kann, aber nicht zu Staunässe neigt.

Als gute Nachbarn im Beet bieten sich Tomaten, Möhren, Fenchel, Bohnen oder auch Grünkohl an. Schlechte Beetnachbarn sind Kartoffeln. Um es Krankheiten und Schädlingen schwerer zu machen, sollten nach dem Anbau von Zuckerhut drei bis vier Jahre lang weder Zuckerhut noch ein anderer Korbblütler wie Salate, Artischocken oder Schwarzwurzeln auf derselben Fläche wachsen.

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Sortentipps

Die Sorte „Auslese“ kann Fröste bis minus vier Grad gut verkraften und ist bis Januar lagerfähig. „Nettuno TT“ bildet knackige, sehr aromatische und leicht süßliche Köpfe, kann aber nur sehr leichte Fröste vertragen.

Zuckerhut pflegen

Zuckerhut ist ein genügsames Blattgemüse, das nicht viel Zuwendung benötigt. Welche Pflegemaßnahmen außer dem Jäten von Unkraut vonnöten sind, erfahren Sie hier:

Bewässerung

Besonders bei Trockenheit braucht das Blattgemüse regelmäßige Wassergaben, sodass der Boden immer leicht feucht ist. Dabei gilt es, lieber seltener und dafür durchdringend zu gießen als häufig und nur oberflächlich.

Düngung

Als Mittelzehrer kommt die Pflanze mit etwas Kompost als Dünger gut zurecht. Zu viel sollten man jedoch nicht düngen, weil sich sonst die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht.

Schnitt

Zuckerhut muss nicht geschnitten werden.

Vermehrung

Vermehren lässt sich der Salat über Aussaat, wie oben beschrieben. Wer selbst Saatgut gewinnen möchte, muss die Pflanze überwintern, da sie erst im zweiten Jahr Blüten bildet.

Überwinterung

Je nach Sorte hält Zuckerhutsalat Temperaturen bis minus sieben Grad stand. Im Freiland kann die Pflanze in milden Regionen gut geschützt durch ein Vlies überwintert werden. Auch bei einer Kultur im Gewächshaus ist eine Überwinterung möglich.

Giftigkeit

Zuckerhut ist nicht giftig.

Alternativen

Genau wie der Zuckerhut gehören auch Chicorée und Radicchio zu den Zichoriensalaten. Auch sie werden spät im Jahr geerntet und enthalten gesunde Bitterstoffe.

Bienenfreundlichkeit

Die Blüten bieten Nahrung für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen.

Krankheiten und Schädlinge

Die häufigste Krankheit, mit der Zuckerhut zu kämpfen hat, ist der Grauschimmel. Dieser Schwächeparasit befällt vor allem Pflanzen, die durch heftigen Regen oder Hagel verletzt worden sind. Befallene Pflanzen oder Pflanzenteile sollten umgehend im Hausmüll entsorgt werden.

Die am häufigsten auftretenden Schädlinge sind Blattläuse. Diese allerdings haben jede Menge Fressfeinde wie Marienkäfer und ihre Larven, Florfliegen und ihre Larven sowie Schwebfliegen, Schlupfwespen, Spinnen und Vögel. Ein arten- und strukturreich gestalteter Garten bietet ihnen beste Lebensbedingungen. Wer lieber selbst Hand anlegen möchte, kann unter anderem mit Knoblauchwasser oder einem Wasser-Milch-Gemisch den Läusen zu Leibe rücken.

Ernte und Lagerung

Je nach Sorte ist Zuckerhut nach etwa zwölf Wochen erntereif. Geerntet wird am besten nach Bedarf, solange das Wetter mitspielt. Drohen stärkere Fröste oder gibt es einen ständigen Wechsel zwischen Einfrieren und Auftauen, sollte der Zuckerhut komplett geerntet werden. Da der Salat aber gut lagerfähig ist, stellt auch eine größere Erntemenge keine Probleme dar. Erntet man nur nach Bedarf, kann man den Salat mit einem scharfen Messer kurz über dem Boden abschneiden. Soll er gelagert werden, wird er zusammen mit einem mindestens faustgroßen Teil des Wurzelballens ausgegraben. In Zeitungspapier eingeschlagen, hält er sich bei dunkler und kühler Lagerung einige Wochen lang.

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Verwendung in der Küche

Da die äußeren Blätter des Zuckerhutsalats sehr bitter sind, werden nur die inneren hellen Blätter gegessen. Doch auch diese haben einen bitteren Geschmack. Um ihn abzumildern, kann man die Blätter einen Augenblick wässern. Allerdings gehen dabei wertvolle Inhaltsstoffe verloren. In der Regel wird der Zuckerhut in Streifen geschnitten und dann in den Salat gegeben oder weiterverarbeitet. Zuckerhut schmeckt roh, gedünstet, gebraten oder mit Käse überbacken.

Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

Gesundheitstipp

„Im Vergleich zu Kopf- und Blattsalaten enthalten Zichoriensalate mehr Bitterstoffe, Vitamine und Mineralstoffe und weniger Nitrat.“

Themen Gartenpflanzen
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