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Blütenpracht im Folgejahr

Wann man zweijährige Sommerblumen säen sollte

Fingerhut
Der Fingerhut ist eine klassische zweijährige Sommerblume. Manche Züchtungen sind allerdings auch einjährig Foto: Getty Images
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myHOMEBOOK Redaktion

23. Juli 2023, 13:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Fingerhut, Vergissmeinnicht und Stiefmütterchen kann man kaufen. Oder man sät sie im Garten aus – und zwar ein Jahr vor ihrer Blüte. Denn die Sommerblumen brauchen Zeit.

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Manche Blumen haben einen besonderen Lebensrhythmus. Im ersten Jahr entwickeln sich nur ihre Blätter, im darauffolgenden Frühjahr oder Sommer setzt dann die Blüte ein. Wer die sogenannten zweijährigen Sommerblumen in seinem Beet haben möchte, muss sie also noch im Hochsommer säen.

Welche Sommerblumen sind zweijährig?

  • Goldlack (Erysimum cheiri)
  • Vergissmeinnicht (Myosotis)
  • Hornveilchen (Viola cornuta)
  • Stiefmütterchen (Viola x wittrockiana)
  • Islandmohn (Papaver nudicaule)
  • Bartnelken (Dianthus barbatus)
  • Fingerhut (Digitalis purpurea)

Aussaat-Zeitpunkt

Hanna Strotmeier, Gärtnermeisterin in einem Versuchsgarten in Füchtorf im Münsterland, rät zur Aussaat ab Mitte Juli. Allerdings sollte man auch nicht zu lange damit warten. Denn die zweijährigen Arten müssen noch im Herbst ausreichend Blattmasse produzieren können, um im zweiten Jahr viele Blütenstiele hinterher zu schieben. Spätestens Mitte August bis September sollte man Zweijährige daher säen.

„Eine zu zeitige Aussaat bringt aber auch keine Vorteile, weil dann die Pflanzen vor Beginn des Winters zu dicht belaubt und dadurch schlecht belüftet sind“, sagt Marion Jentzsch, Gartenbau-Ingenieurin und Referentin für Zierpflanzenbau am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.

Tipps zur Aussaat

Am besten kommen die Samen in Schalen, rät Gärtnermeisterin Hanna Strotmeier. Nachdem die Saat gekeimt ist, werden die Pflänzchen auseinandergesetzt, so dass jedes einzelne mehr Platz zum Heranwachsen hat. Haben die Pflanzen eine gewisse Größe erreicht, können sie in den Gartenboden an ihren endgültigen Standort. „So entwickelt jede Pflanze einen kräftigen Wurzelballen“, sagt Hanna Strotmeier.

„Im Großen und Ganzen ist die Aussaat unkompliziert“, so Marion Jentzsch. Aber man muss gut gießen, denn bei Trockenheit keimen die Samen nicht. Ihr Tipp: Mit einem Sieb etwas Substrat auf Lichtkeimer wie Bartnelke und Fingerhut, deren Samen normalerweise nur auf die Erde und nicht in den Boden kommen, geben. So hält sich auch hier Feuchtigkeit in unmittelbarer Umgebung des Korns besser. Alternativ die Aussaat mit Vlies oder Lochfolie abdecken.

Dazu passend: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Sommerblumenzwiebeln zu setzen?

Hitzeschutz

Zwar sind die Zweijährigen sommerliche Temperaturen gewöhnt, aber zu warm sollte es dann für die Aussaat doch nicht werden. Bei mehr als 25 Grad rät Hanna Strotmeier, die Schalen nach der Aussaat zunächst in den kühlen Keller zu stellen – insbesondere Gefäße mit Stiefmütterchen.

Erst wenn sich die ersten Blättchen zeigen, kommen die Schalen an einen hellen und wärmeren Platz. Aber pralle Sommersonne sollte vermieden werden.

Kombination im Beet

„Da zweijährige Blumen bereits im Laufe des Frühlings voll erblühen, sind Zwiebelblumen eine gute Ergänzung“, sagt Marion Jentzsch. Hanna Strotmeier empfiehlt das ebenfalls. Konkret: Vergissmeinnicht und Stiefmütterchen mit frühblühenden Tulpensorten zusammensetzen. Traubenhyazinthen und Narzissen passen gut zum Goldlack.

Für Blumentöpfe und Balkonkästen rät die Gärtnermeisterin zu kurzstieligen Wildtulpen und niedrigen Tête-à-Tête-Narzissen als Kombinationspartner. Hier eignen sich übrigens zwei Zweijährige besonders, da sie besonders lange blühen: das Hornveilchen und das Vergissmeinnicht.

Mehr zum Thema

Verwechslungsgefahr bei zweijährigen Sommerblumen

Züchter haben aus einigen Zweijährigen einjährige Sorten gewonnen, die direkt im Jahr der Aussaat erblühen. Dies ist beispielsweise bei Marienglockenblumen, Bartnelken, Islandmohn oder Fingerhut der Fall. Marion Jentzsch: „Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner sind gut beraten, die Kulturanleitung der jeweiligen Sorten auf den Saatguttütchen genau zu lesen.“

mit Material der dpa

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