20. Juli 2024, 6:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Atrien bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, sei es durch nachträgliche Umgestaltung oder als Bestandteil eines Neubauprojekts. myHOMEBOOK-Autorin Daniela Matsuzaki nennt fünf Gründe dafür.
Ein Atrium ermöglicht, zusätzlichen Wohnraum im Freien zu schaffen und das Ambiente einer Immobilie deutlich zu verbessern. Mit ihnen kann man einen Rückzugsort schaffen, ohne gestört zu werden.
Übersicht
Was ist ein Atrium?
Ein Innenhof, auch als Atrium bekannt, hat in der Architektur eine lange Tradition. Diesen Stil findet man in vielen Kulturen wie der maurischen und asiatischen Architektur wieder. Innenhöfe sind in der Regel an mehreren Seiten geschlossen und zum Himmel hin offen.
Im Gegensatz zu Hinterhöfen liegen sie innerhalb eines Gebäudes und dienen häufig als zusätzlicher Wohnraum. Zusätzlich kann man sich damit die Natur ins Haus holen. Ein Atrium spendet zudem viel Tageslicht und kann in den Sommermonaten durch Querlüftung für eine angenehme Abkühlung sorgen. Wenn die begrünte Fläche zentral im Haus angelegt ist, kann man sie von mehreren Zimmern aus begehen.
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5 Gründe für ein Atrium
1. Für mehr Licht im Haus sorgen
Mit einem Atrium im Haus kann man zweifelsohne für mehr Licht im Gebäude sorgen. Dieser geschützte Bereich bekommt natürliches Licht von oben und sorgt somit für eine hellere Wohnatmosphäre. Normalerweise hat man in Häusern, die an ein Nachbargrundstück angrenzen, wie bei einem Reihenhaus oder bei lang geschnittene Häusern, meist nur vorne und hinten Lichtquellen. Dies kann ziemlich düster wirken. Wenn die Möglichkeit besteht, zusätzlich einen Innenhof zu integrieren, können die Räume mit Tageslicht versorgt werden.
Generell kann man sagen, dass ein Atrium eine gleichmäßige Lichtverteilung ermöglicht, da das Licht von oben in das Haus fällt und tiefer in die Innenräume gelangt. Dadurch werden Schattenzonen reduziert, die durch eine einseitige Beleuchtung von vorn oder hinten entstehen können. Das führt zu einer angenehmen und helleren Wohnatmosphäre.
2. Natur ins Haus holen
Mit Innenhöfen hat man die Möglichkeit, sich die Natur ins Haus zu holen. Abgesehen von natürlichem Licht bieten sie Ausblicke nach draußen und sorgen in den Sommermonaten für Abkühlung. Atrien eignen sich hervorragend für eine Bepflanzung und können mit den richtigen Pflanzen grüne Zonen im Gebäude schaffen. Sie hauchen nicht nur Leben ins Hausinnere, sondern sorgen durch die Begrünung für Schatten und Verdunstung, was in den Sommermonaten einen wohltuenden Nebeneffekt hat. Außerdem hat man mit Pflanzen oder auch Wasserflächen die Möglichkeit, die Akustik zu verbessern. Das kann zusätzlich für mehr Ruhe sorgen und die Lebensqualität steigern.
3. Wohnraum vergrößern
Atrien können multifunktional sein und zusätzlich Wohnfläche generieren. Sie lassen sich als zweites Wohnzimmer, als Entertainment-Bereich, für Barbecues oder Feiern nutzen. Hier können auch Pflanzen gedeihen, Sitzbereiche eingerichtet oder sogar Brunnen, Teiche und Whirlpool integriert werden. Vielleicht hat man sogar Lust, ein kleines Home-Spa entstehen zu lassen. Der Ort eignet sich hervorragend dafür, denn man kann dort ungestört verweilen.
4. Privatsphäre
Atrien bieten eine privatere und ruhigere Umgebung als manche Hinterhöfe oder auch Terrassen, die aneinandergrenzen und mit denen man auf das Nachbargrundstück sehen kann. Normalerweise sind die Atrien von mehreren Mauern umgeben oder zentral im Haus platziert, was sie vom Rest der Welt abgrenzt. Auch bei einem schlecht geschnitten Grundstück kann man mit einem Atrium einen geschützten Außenbereich entstehen lassen, der vor allem durch fensterlose Wände keine Einblicke von außen zulässt.
5. Interessanter Grundriss
Mit einem Atrium im Wohnhaus kann man besonders interessante und flexible Grundrisse gestalten, da man die Räume um den Innenhof anordnen kann. Diese Anordnung sorgt zudem für eine gute Licht- und Luftversorgung, was sich positiv auf das Wohnambiente auswirken kann. Der Grundriss bekommt somit eine klare Struktur und gleichzeitig fließende Übergänge. Bei der Grundrissgestaltung hat man vielerlei Möglichkeiten, es hängt aber immer davon ab, ob das Atrium Bestandteil eines Neubauprojekts ist oder durch eine Umgestaltung bei einer Bestandsimmobilie dazu gewonnen wird. Es gibt Innenhöfe, die von zwei bis drei Seiten umschlossen werden oder auch solche, die durch Glasfronten vom Innenraum abgeschieden sind.
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Atrium mit oder ohne Dach
„Ein Atrium ist immer eine gute Lösung, um die Immobilie aufzuwerten. Zunächst sollte jedoch geklärt werden, ob man ein überdachtes oder ein offenes Atrium bevorzugt. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der geplanten Nutzung, der Wetterlage oder dem Budget. Diese Fragen sollte man unbedingt vorher klären: Wie möchte man das Atrium nutzen und welche Klimabedingungen herrschen? Bevorzugt man eine offene und luftige Atmosphäre oder ist ein Schutz vor Wettereinflüssen wichtig, um das Atrium ganzjährig zu nutzen?“