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Wohnraum erweitern

Was man vor der Aufstockung eines Einfamilienhauses wissen sollte

Eine Aufstockung kann die Immobilie aufwerten und mehr Wohnraum schaffen.
Eine Aufstockung kann die Immobilie aufwerten und mehr Wohnraum schaffen. Foto: Getty Images

1. September 2024, 6:46 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn man eine weitere Etage auf ein Einfamilienhaus setzen möchte, kann man das mit einer Aufstockung machen. Dabei wird das Gebäude vergrößert und mehr Wohnfläche geschaffen. Wie man dabei vorgehen kann und worauf man achten sollte, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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In die Höhe zu bauen ist nicht immer einfach, denn man benötigt oftmals eine gesonderte Genehmigung. Außerdem ist nicht jeder Baugrund dafür geeignet. Ein Bebauungsplan kann Auskunft über mögliche Beschränkungen auch bezüglich der Höhe geben.

Was ist ein Aufstockung?

Bei einer Aufstockung eines Einfamilienhauses werden eine oder mehrere Etagen nach oben hinzugefügt. Das kann mehrere Gründe haben. Man kann zum einen mehr Wohnraum schaffen und eine Verbesserung der Raumnutzung bewirken und zum anderen den Wert der Immobilie steigern. Wenn man in die Höhe baut, muss man viele Dinge im Vorfeld organisieren und klären. Man muss Baugenehmigungen einholen; außerdem muss man sich einen passenden Architekten und Ingenieur suchen. Dieser prüft, ob die Statik des Hauses eine Aufstockung zulässt und ob die baulichen Anforderungen erfüllt werden können.

Was vor der Aufstockung geprüft werden sollte

Da bei einer Aufstockung baurechtliche Vorgaben und Genehmigungen benötigt werden, sollte man baldmöglichst wissen, wie man die Erweiterung gestalten möchte und was rechtlich möglich ist. Deswegen ist es ratsam, den Bebauungsplan ins Visier zu nehmen. Dieser gibt Auskunft darüber, ob die Aufstockung erlaubt ist und unter welchen Bedingungen sie möglich ist. In den meisten Fällen ist eine Baugenehmigung notwendig, die man mit detaillierten Bauplänen und Statikberechnungen einreichen muss. Zudem muss festgestellt werden, ob das Haus die neuen Lasten tragen kann; dafür benötigt man einen Statiker. Gegebenenfalls muss das Gebäude in der Struktur verstärkt werden.

Zudem sollte man abklären, ob man für die Aufstockung eine Finanzierung bekommt. Neben den Baukosten können noch weitere Ausgaben auf einen zukommen. Denn auch Gutachten, Baugenehmigungen und Kosten für den Innenausbau müssen einberechnet werden. Hat man diese Dinge geklärt und abgearbeitet, kann man sich mit dem Architekten auf eine Gestaltung einigen.

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Möglichkeiten bei der Gestaltung einer Aufstockung

Bei der Aufstockung kann man mehr oder weniger frei entscheiden, wie man sie gestalten möchte. Soll es ein fließender Übergang vom Bestandsgebäude sein oder sich optisch davon abgrenzen? Welches Material möchte man dafür verwenden?

Viele Bauherren verwenden Holz, denn die Holzrahmenbauweise ist flexibler, leichter und günstiger als eine herkömmliche Bauweise mit Mauersteinen oder Stahl. Wie man die Aufstockung letztendlich gestalten möchte, hängt oft von den individuellen Wünschen und der Nutzung des neuen Wohnraums ab.

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Ein Architekt kann in der Entwurfs- und Planungsphase gute Lösungen anbieten, die bautechnisch möglich sind und auch den Bauherren begeistern. Denn die neue Etage sollte optisch und funktional zum bestehenden Gebäude passen. Auch sollte man bei der Planung darauf achten, dass man das Gesamtbild nicht negativ beeinflusst und es harmonisch in die Umgebung passt.

Aufstockung und energetische Sanierung

Wenn man eine Aufstockung plant, sollte man an eine gute Dämmung denken. Idealerweise dämmt man das komplette Gebäude. Bei der klassischen Aufstockung setzt man meist eine vollständig neue Etage auf das bestehende Gebäude. Um Wärmeverluste zu vermeiden, ist es wichtig, die komplette Gebäudehülle gut zu dämmen. Dadurch muss man weniger heizen, und man kann zusätzliche Kosten einsparen. Wurde das bestehende Gebäude bereits gedämmt, ist es wichtig, dass bei der Dämmung der neuen Etage eine nahtlose Verbindung geschaffen wird. Damit kann man Wärmebrücken vermeiden, die andernfalls zu einem Energieverlust führen könnten. Eine durchgehende Dämmschicht ist daher essenziell.

Hinweis: Auch bei einer teilweisen Dämmung, wie das bei der Aufstockung der Fall sein kann, muss man die gesetzlichen Vorgaben zur Energieeffizienz einhalten. Deshalb ist es ratsam, dass die neue Etage diesen Anforderungen entspricht.

Aufstockung bei Flachdach

Eine Geschossaufstockung wird häufig bei einem bestehenden Gebäude mit Flachdach realisiert. Dabei wird auf das bestehende Flachdach ein weiteres Stockwerk gebaut, ohne das Dach abtragen zu müssen. Jedoch kann man eine Geschossaufstockung auch bei Gebäuden mit Schrägdächern oder Satteldächern realisieren. Bei einer Dachaufstockung beispielsweise wird der Kniestock erhöht und das Dach angehoben. Im Falle eines Flachdaches gibt es mehrere Gestaltungsmöglichkeiten. Bei einem Staffelgeschoss beispielsweise ist die Grundfläche kleiner als die darunterliegende. Die vorhandene restliche Dachfläche kann dann oft als Dachterrasse verwendet werden.

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Kosten einer Aufstockung

Die Kosten bei einer Aufstockung können immer variieren und hängen von der individuellen Ausgangssituation ab. Müssen Dächer abgetragen oder ist bereits ein Flachdach für den Aufbau vorhanden? Auch können die verwendeten Materialien, die Größe des Projekts und die Baukosten die Gesamtausgaben beeinflussen. Bei einer klassischen Aufstockung liegen die Kosten in der Regel zwischen 1500 Euro bis 2500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Wird das Dach nur angehoben und die darunter liegende Fläche ausgebaut, ist das günstiger als das Hinzuzufügen einer kompletten Etage. Zusätzlich fallen Kosten für die Verstärkung von Statik und Fundament an, die je nach Aufwand zwischen 5000 und 50.000 Euro variieren können.

Innenausbau, Elektrik und Dämmung liegen bei 50 bis 150 Euro pro Quadratmeter, Planungskosten, Genehmigungen und unvorhergesehene Ausgaben erhöhen die Gesamtkosten weiter. Daher ist es sinnvoll, einen Kostenvoranschlag von Bauunternehmen, Architekten oder Planern einzuholen, um die Ausgaben besser kontrollieren zu können und auch besser einzuschätzen, mit welchen Kosten man rechnen kann.

Wenn Wohnraum zu klein wird

„Wünscht man sich mehr Wohnraum, weil das Haus aus allen Nähten platzt, ist es sinnvoll, sich darüber Gedanken zu machen. Steht Ausziehen jedoch nicht zur Debatte, lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken. Eine Aufstockung kann eine attraktive Möglichkeit sein, um mehr Fläche zu schaffen, ohne das lieb gewordene Zuhause zu verlassen. Bevor man konkrete Pläne schmiedet, sollte man sich gut darüber informieren, welche Möglichkeiten es gibt und ob eine Aufstockung für das eigene Haus möglich ist.“

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