
30. März 2025, 13:11 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ein Haus bauen – ohne böse Überraschungen im Boden? Genau hier setzt ein oft unterschätztes Gutachten an und kann im Extremfall sogar vor einem Totalverlust schützen. Warum es sich lohnt, auf Nummer sicherzugehen, bevor der erste Spatenstich erfolgt.
Ein Baugrundgutachten ist für private Bauherren zwar nicht verpflichtend, aber dringend zu empfehlen. Es liefert wichtige Informationen über Tragfähigkeit, Grundwasser und Bodeneigenschaften – und kann vor kostspieligen Fehlern bewahren.
Warum sich ein Baugrundgutachten lohnen kann
Noch bevor die konkrete Hausplanung beginnt, sollten Bauinteressierte prüfen lassen, was sich unter dem Grundstück verbirgt. Zwar ist ein Baugrundgutachten gesetzlich nicht vorgeschrieben, doch es kann künftige Bauherren vor gravierenden Fehlern und finanziellen Risiken schützen. Das Dokument beschreibt detailliert die Bodenverhältnisse, die Tragfähigkeit und den Grundwasserstand eines Bauareals, erläutert Erik Stange vom Bauherren-Schutzbund.
Besonders ratsam ist es, das Gutachten bereits vor dem Kauf eines Grundstücks erstellen zu lassen. Denn nicht jedes Bauareal eignet sich automatisch für eine Bebauung mit Keller – oder überhaupt für einen Hausbau.
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Wenn der Keller zur Kostenfalle wird
Ob ein Keller sinnvoll ist oder zu einem teuren Problem wird, hängt stark vom Boden ab. „Ein Keller kann problematisch werden, wenn der Grundwasserspiegel sehr hoch liegt“, erklärt Stange. In solchen Fällen seien kostenintensive Abdichtungen und Drainagesysteme notwendig, um spätere Feuchtigkeitsschäden zu verhindern.
Auch andere Bodeneigenschaften können gegen einen Keller sprechen – etwa weiche, organische oder stark setzungsgefährdete Schichten. Diese bieten nicht die nötige Stabilität und erschweren eine sichere Bauweise.
Kritische Bodenverhältnisse können den Hausbau gefährden
Nicht nur der Keller kann problematisch sein – auch das gesamte Bauvorhaben kann infrage stehen, wenn das Grundstück ungünstige Eigenschaften aufweist. Ein Hausbau kann laut Stange insgesamt kritisch sein, wenn das Grundstück etwa extrem ungünstige Bodenverhältnisse aufweist – wie eine geringe Tragfähigkeit. Oder wenn etwa die Gefahr eines Hangrutsches besteht.
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In solchen Fällen seien aufwendige technische Lösungen nötig, die die Baukosten erheblich erhöhen können. Manchmal sind die Risiken und Zusatzkosten so hoch, dass sich der Hausbau wirtschaftlich kaum noch rechtfertigen lässt.

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Baugrundgutachten als Entscheidungshilfe
Ein Baugrundgutachten gibt eine realistische Einschätzung der baulichen Möglichkeiten und Risiken – und dient so als fundierte Entscheidungsgrundlage. In seltenen Fällen könne es ratsam sein, vom Bauvorhaben abzusehen, wenn die Risiken und Kosten eine wirtschaftliche Umsetzung kaum noch ermöglichen. Wer ein Baugrundgutachten einholt, kann somit nicht nur Risiken minimieren, sondern auch teure Fehlentscheidungen vermeiden.