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Eindeckungen im Vergleich

Dachpfannen, Dachsteine, Dachziegel und Schindeln – was ist der Unterschied?

Bei diesem Dach wurde ein klassischer Bieberschwanzziegel für die Dacheindeckung gewählt.
Bei diesem Dach wurde ein klassischer Bieberschwanzziegel für die Dacheindeckung gewählt. Foto: Getty Images

17. Februar 2024, 6:07 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Dächer sind weit mehr als nur funktionale Schutzschilde für das Haus, denn sie prägen auch sein Erscheinungsbild. Die Auswahl der richtigen Dacheindeckung ist daher entscheidend.

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Dachziegel, Schindel, Dachpfannen und Dachsteine sind verschiedene Baustoffe, die man für die Eindeckung eines Hausdachs verwenden kann. Jeder dieser Dachbaustoffe hat besondere Merkmale und Eigenschaften. myHOMEBOOK erklärt die Unterschiede.

Dachziegel

Wen man kein Dachdecker ist, kann es manchmal schwierig sein, den Unterschied zwischen Dachziegeln, Schindeln, Dachpfannen oder Dachsteinen zu erkennen. Wenn man sich Dachziegeln vorstellt, denkt man meist an einen klassischen, roten flachen Ziegel mit Wölbung auf dem Dach. Es gibt jedoch unterschiedliche Arten von Dachziegeln. Wenn man genauer hinsieht, sieht man, dass sie sich nämlich in Form und Farbe unterscheiden. Hier sind die gängigsten. 

Tonziegel

Tonziegel – gemeinhin auch Dachziegel genannt – sind gebrannte Tonplatten, die in verschiedenen Formen und Größen erhältlich sind. Sie sind eine witterungsbeständige und damit sehr langlebige Dacheindeckung, nachdem sie gebrannt werden. Sie können zudem in diverse Formen gegossen werden und kommen in verschiedenen Oberflächen und Farben vor.

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Betonziegel

Betonziegel werden nicht wie der Dachziegel traditionell aus Ton hergestellt. Wie der Name schon vermuten lässt, wird bei einem Betonziegel primär eine Mischung aus Zement, Sand und oftmals auch Farbpigment verwendet. Diese Betonmischung gießt man in Formen und lässt sie dann aushärten. Ein Betonziegel ist sehr langlebig und widerstandsfähig. Er kann auch wie andere Dachziegel in verschiedene Formen gegossen werden.

Da Beton ein höheres Gewicht mit sich bringt, ist die Dacheindeckung mit diesem Material auch etwas schwerer, als es bei anderen Ziegeln der Fall ist. Ganz abgesehen vom Gewicht kann man jedoch mit dem Betonziegel eine gute Wärmedämmung erreichen. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Energieeffizienz des Hauses aus. 

Schieferdachziegel

Schieferdachziegel werden aus dem namensgebenden Naturstein Schiefer hergestellt. In einigen Regionen Deutschlands, etwa in Nordrhein-Westfalen, wird der ökologische Baustoff häufig auf Dächer und Fassaden angebracht. Da Schiefer ein Naturprodukt ist, können die Farben auch ein wenig abweichen. Das kann wiederum für eine interessante Optik sorgen.

Schiefer ist widerstandsfähig und kann auch extremen Wetterbedingungen standhalten. Zudem brennt Schiefer nicht – bei einem Feuer kann sich der Brand somit nicht weiter ausbreiten. Man sollte aber wissen, dass ein Dachziegel aus Schiefer ähnlich wie Beton sehr schwer sein kann. Deshalb muss die Dachkonstruktion auch stabiler gebaut werden. Die Kosten bei einem Schieferdach können deshalb auch höher ausfallen. 

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Dachschindeln

Dachschindel sind flache, rechteckige oder keilförmige Baustoffe, die man für die Dacheindeckung verwenden kann. Sie werden aus verschiedenen Materialien hergestellt, wobei jedes Material eine andere Eigenschaft aufweist und für verschieden Zwecke genutzt wird. Man kann diese Schindeln zum Teil in verschiedenen Formen wie Biberschwanz, Rechteck, Wabe oder Dreieck kaufen. Hier sind einige Arten von Dachschindeln:

Holzschindeln

Holzschindeln werden aus Zedernholz oder auch aus Eichenholz geschnitten. Durch den natürlichen Rohstoff bekommt das Dach ein rustikales und natürliches Aussehen. Holzschindeln muss man jedoch öfter pflegen, denn sie sind anfälliger bei Feuchtigkeit und können dadurch auch verrotten. Eine regelmäßige Wartung des Dachs erhöht die Lebensdauer.

Asphaltschindeln

Asphaltschindeln sind eine kostengünstige Variante. Oft bestehen Sie aus einer Basismatte, die mit Bitumen getränkt ist und dann mit einem mineralischen Granulat bedeckt wird. Asphaltschindeln sind sehr langlebig, leicht und relativ einfach zu installieren.

Bitumenschindeln 

Bitumenschindeln bestehen im Grunde aus Dachpappe als Trägermaterial, das mit Beton imprägniert wird. Diese Art von Dacheindeckung ist kostengünstig und leicht. Allerdings sind Bitumenschindeln nicht sehr langlebig. Oftmals verwendet man den Dachbaustoff auch für die Unterkonstruktion.

Metallschindeln

Metallschindeln werden aus Aluminium, Stahl oder Kupfer hergestellt. Der Vorteil von Schindeln aus Metall ist, dass sie sehr leicht sind, man daraus verschiedene Designs generieren kann und sie auch in unterschiedlichen Farben erhältlich sind. Es gibt sogar Metallschindel in Schieferoptik.

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Metalldachplatten

Metalldachplatten bestehen meist aus Aluminium und Zink. Eine Dacheindeckung aus Metall ist mit Ziegeln aus Ton oder Beton vergleichbar – und auch kombinierbar. Insbesondere, wenn man Photovoltaik-Anlagen installieren möchte, ist dies von Vorteil, da die verstärkte Eindeckung mehr Gewicht aushält. Herkömmliche Dachziegel können hingegen bei hoher Belastung brechen, etwa wenn viel Schnee auf dem Dach liegt. Metalldachplatten sind zudem in vielen Farben und Varianten erhältlich.

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Dachpfannen

Eine Dachpfanne ist der Überbegriff für Dachplatten, Dachsteine und Dachziegel. Um eine Verwechslung auszuschließen, verwenden Experten diesen Begriff nur für Dachziegel aus Ton. Bei Dachpfannen gibt es auch typischen Formen, die zum Teil auch bei anderen Dachziegeln gebräuchlich sind:

  • Biberschwanzziegel: Dieser Dachziegel ist klassisch und hat eine leichte Rundung, wie bei einem Biberschwanz. Er wird oft für eine Dacheindeckung bei älteren Gebäuden verwendet, aber immer häufiger auch bei modernen Häusern.
  • Mönchziegel: Eine Dacheindeckung mit dem Mönchziegel ist eher selten und wurde oft beim Bau von Klostern oder bei alten Gebäuden verwendet. Wenn man das Dach damit eindeckt, verwendet man immer zwei Ziegel, die übereinandergelegt und verkeilt werden. Den unteren Ziegel, der meist schwerer ist, nennt man Nonnenziegel. Der leichtere Ziegel, der oben aufliegt, ist der Mönchziegel.
  • Flachdachziegel: Diese Dacheindeckung ist für Dächer mit einer geringen Neigung verwendet. Für ein richtiges Flachdach ist der Dachziegel jedoch nicht geeignet. Wenn es regnet, wird der Niederschlag über Falz und Mulde abgeleitet.
  • Frankfurter Pfanne: Die Frankfurter Pfanne ist ein sehr geläufiger Dachziegel. Er schmückt schon seit einem halben Jahrhundert unsere Dächer. Auffällig bei dieser Dacheindeckung ist, dass er eine konkave und konvexe Seite hat – also eine nach innen und außen gewölbte Oberfläche.
  • Krempziegel: Der Krempziegel ist ein Ziegel aus Ton mit einer linksseitigen, konisch zulaufenden Krempe. Er ist ein historischer Dachziegel aus Ton, den man variabel übereinanderlegen kann.
  • Hohlpfannenziegel oder Hohlpfanne: Wenn man eine Hohlpfanne im Querschnitt betrachtet, erkennt man einen s-förmig verlaufenden Dachziegel ohne Falze. Bei einem Falzziegel hingegen greifen nur die Ränder ineinander.
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