Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Baumarktpartner von myHOMEBOOK
OBI Logo
Dachform

Das Satteldach und seine Vor- und Nachteile

Das Satteldach als klassische Dachform
Streift man durch Wohngebiete, begegnen einem überwiegend Satteldächer. Nicht ohne Grund, die beliebte Dachform bringt jede Menge Vorteile mit sich. Foto: Getty Images/Canetti
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

13. Januar 2024, 5:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das Satteldach gilt nicht nur als eine ausgesprochen klassische Dachform, sie ist auch vergleichsweise gering in puncto Aufwand und Kosten. Den vielen Vorteilen, die ein solches Dach mit sich bringt, stehen auch einige Nachteile gegenüber.

Artikel teilen

Das Satteldach ist mit Abstand eine der beliebtesten Dachformen. Als Allrounder, auch geläufig als Giebeldach, ist ein solches Dach fast ausschließlich in Wohngebieten zu sehen. Insbesondere in Europa ist die ikonische Dachform weit verbreitet. Nicht ohne Grund: Form und Bauweise sind vergleichsweise simpel, Aufwand und Kosten überschaubar. Doch bei aller Beliebtheit bringt das Satteldach neben seinen Vor-, auch ein paar Nachteile mit sich. Wir stellen Ihnen den Klassiker unter den Dachformen einmal genauer vor.

Was ist ein Satteldach?

Kennzeichnend für das Satteldach ist dessen einfache Bauweise, die sich aus zwei Giebelseiten sowie zwei gegenüberliegenden Dachflächen zusammensetzt. Diese laufen nach obenhin schräg aufeinander zu und enden schließlich am höchsten Punkt des Hauses, dem Dachfirst. In den meisten Fällen haben die beiden Seitenflächen des Giebeldachs eine Neigung zwischen 35 und 45 Grad. Jedoch muss der Aufbau nicht zwingend gleichförmig sein, die Dachflächen können auch asymmetrisch verlaufen und entsprechend über unterschiedliche Neigungswinkel verfügen. Der Dachfirst befindet sich dann nicht mehr mittig. In diesem Fall spricht man von einem Berliner Dach. Abweichende Dachschrägen können entsprechend zu weniger, aber auch zu mehr Wohnraum unterm Dach führen. Sollte der Platz im Dachgeschoss nicht genügen, lassen sich Satteldächer problemlos um Dachgauben ergänzen.

Die einfache Konstruktion eines Giebeldachs

Konstruktion des Satteldachs
Viel Sonne, Regen oder Schnee: Mit einem Satteldach lässt sich auf die klimatischen Bedingungen einer Region reagieren Foto: Getty Images/deepblue4you

Das Satteldach gilt als eine der einfachsten Dachkonstruktionen, da es sich lediglich aus zwei geneigten Dachflächen zusammensetzt. Es wird entweder als Sparren- oder Pfettendach konstruiert, woraus sich bei einigen Parametern wie etwa der Neigung des Daches mehr Spielraum ergibt. Mit dieser Planungsflexibilität lässt sich auf klimatische Bedingungen bestimmter Regionen reagieren. So findet man steile Dächer häufig in Gebieten mit mehr Wind- und Regenaufkommen. Hier können die Wassermassen schnell wieder abfließen. In Regionen mit hohem Schneeaufgebot muss dagegen genau kalkuliert werden, welche Neigung in diesem Fall angebracht ist. Ist die Dachneigung zu flach, kann der Schnee in Kombination mit Wasser aufgrund seiner zunehmenden Schwere auch zur Gefahr werden. Bei einem zu steilen Dach hingegen können die Schneemassen ungehindert abrutschen und so ebenfalls einen Risikofaktor darstellen. Aus diesem Grund empfehlen sich in Regionen mit hohem Schnellfall auch eher niedrige Dächer.

Neigung eines Satteldachs

Symmetrisches Satteldach
Von steil bis flach: Das Satteldach lässt sich in verschiedenen Neigungswinkeln verbauen Foto: Getty Images/cruphoto

Weil symmetrisch konstruierte Satteldächer in verschiedenen Neigungen verbaut werden können, haben sich hier mit den Jahren auch einige Sonderformen herausgebildet. Die durchschnittliche Neigung des Giebeldachs beträgt rund 40 Grad, weshalb es per Definition ein Steildach ist (Neigung von >20 Grad). Während ein Flachdach über eine Neigung von weniger als 30, bis wenigstens 10 Grad verfügt. Bei einem Neigungswinkel von 45 Grad spricht man von einem neudeutschen Dach; ein Winkel von 62 Grad wird hingegen als altdeutsches oder auch gotisches Dach bezeichnet. Und auch wenn ein Satteldach in Sachen Neigung einen äußerst flexiblen Rahmen vorgibt, so ist dennoch nicht jeder beliebige Winkel möglich, da die Höhe des Firsts durch örtliche Baurechtsvorgaben reguliert ist.

Die Vorteile eines Satteldachs

Das Satteldach ist nicht umsonst eine der beliebtesten Dachformen. Die Vorteile sprechen ganz klar für sich:

  • einfache Konstruktionsweise
  • flexibler Gestaltungsspielraum bzgl. Neigungswinkel, Dacheindeckung, Gauben etc.
  • geringer Arbeits-, Material- und Kostenaufwand
  • hohe Robustheit und Witterungsbeständigkeit
  • Wohnraum unterm Dach nutzbar
  • geeignet für das Anbringen von Photovoltaikanlagen
  • geringer Pflege- und Wartungsaufwand

Auch interessant: Das Pultdach und seine Vor- und Nachteile

Mehr zum Thema

Die Nachteile eines Satteldachs

Trotz aller Vorteile, sollten sich Hausbauer allerdings auch einiger Nachteile, die ein Satteldach mit sich bringt, bewusst sein:

  • steile Dachflächen schmälern den Wohnraum im Dachgeschoss
  • ohne zusätzliche Dachfenster oder Giebelfenster, die beide einen bedeutenden Kostenfaktor darstellen, gelangt nur wenig Licht in den Wohnraum unterm Satteldach
  • kaum uniquer Hauscharakter, da Satteldächer fast flächendeckend vorkommen
  • Dachbegrünung nur bei sehr flachen Satteldächern möglich
Aktuelle Angebote entdecken
OBI Logo
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.