25. August 2023, 13:55 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Beim Hausbau gibt es einige Arbeiten, die von Fachleuten ausgeführt werden sollten. Denn das Haus sollte sicher und den geltenden Bauvorschriften entsprechend gebaut werden. Um welche Arbeiten geht es dabei konkret?
Viele Bauherren legen beim Hausbau gerne selbst Hand an. Das kann sich aber auch als nachteilig erweisen. Denn oft werden eigene Qualifikationen überschätzt. Deshalb ist es wichtig, bestimmte Gewerke beim Hausbau an Spezialisten zu übergeben und die Eigenleistungen zu beschränken.
Übersicht
Warum Eigenleistungen beim Hausbau problematisch sein können
Bei Eigenleistungen besteht grundsätzlich die Gefahr, dass sich die Bauherren überschätzen. Das bestätigt auch Erik Stange, Pressesprecher des Bauherren-Schutzbundes e. V. in Berlin. „Viele machen das in dem guten Anliegen, Geld und Zeit zu sparen, allerdings ist das auch oft mit Gefahren verbunden. Denn meist unterschätzt man eigene fachliche Qualifikationen sowie das Sparpotenzial der Eigenleistungen. Es müssen Materialien gekauft werden, es muss die Zeit aufgebracht werden, alles auszuführen.“
Häufig würde es länger dauern, denn auch „unvorhergesehene Probleme“ können die Arbeiten beeinflussen. „Beim Hausbau gibt es das Problem, dass die verschiedenen Gewerke aufeinander aufbauen“, erklärt Stange. Möchte man nun in Eigenleistung mitwirken, wird es problematisch, wenn durch „die eigenen Arbeiten Verzögerung entsteht“. Dadurch können Probleme mit dem Bauunternehmer entstehen, da diese dadurch nicht weiterarbeiten können.
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Eigenleistungen, die man beim Hausbau selbst erbringen kann
Eigenleistungen beim Hausbau sollten sich eher auf optische Tätigkeiten beschränken: „Man kann schon ein Bad fliesen, aber die Abdichtung darunter sollte man einem Fachmann überlassen“, so der Pressesprecher. Genauso kann das Tapezieren und Malern in Eigenregie übernommen werden.
Kritisch wird es bei Elektroarbeiten, Abdichtungsarbeiten und Dämmarbeiten. Diese Leistungen sollten von Fachfirmen erbracht werden, die eine notwendige Qualifikation mitbringen. Wenn man sich als Bauherr auf die kosmetischen Tätigkeiten beim Hausbau konzentriert, hat man die Chance, auch etwas Persönlichen einzubringen. Kosmetische oder optische Leistungen können sich jedoch auch in die Länge ziehen und sollten daher sorgfältig eingeplant werden.
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Bereiche, die in der Regel von Fachleuten ausgeübt werden sollen
1. Planung und Entwurf gehören zur Tätigkeit eines Architekten
Die Planung und Entwurfsphase ist für den Erfolg eines Hausprojekts entscheidend. Deswegen sollten von Anfang an Architekten und Bauplaner in dieser Phase konsultiert werden. Das Haus sollte nämlich den örtlichen Bauvorschriften entsprechen.
Ein Architekt ist ein Fachmann in diesem Gebiet und sollte für die Planungs- und Entwurfsphase zuständig sein. Er entwirft die Pläne und Entwürfe für das Haus wie Grundrisse, Raumlayouts, Detailzeichnungen, Fenster, Türen und Treppen. Die Einhaltung der Vorschriften liegt auch in seinem Fachgebiet. Ein Architekt stellt sicher, dass das Haus den örtlichen Bauvorschriften obliegt. Die Einhaltung von Brandschutz- und Sicherheitsvorschriften gehören zudem zu den Leistungen des Architekten.
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2. Die Aufgaben des Generalunternehmers
Ein Generalunternehmer ist für die gesamten Bauleistungen und für die Errichtung des Eigenheims zuständig. Generalunternehmen stützen sich dabei auf jahrelange professionelle Erfahrungen mit anderen Profis wie Ingenieuren, Bauplanern und Bauunternehmern und Architekten.
Die Überwachung des Bauprozesses ist ein wichtiger Teil beim Hausbau und darf nicht in Eigenleistung, sondern nur von einem Fachmann geleistet werden. Der Architekt oder Generalunternehmer kann den Bauprozess professioneller überwachen. Schließlich ist er für die Fertigstellung und Überwachung der ausgehändigten oder erstellten Pläne und Entwürfe zuständig. Er wird auch sicherstellen, dass das Haus ordnungsgemäß gebaut wird.
Hinweis: Da verschiedene Gewerke aufeinander aufbauen, kann es problematisch werden, wenn durch eigene Arbeiten Verzögerungen entstehen. Dadurch können Probleme mit dem Bauunternehmer resultieren. Denn der kann dadurch nicht weiterarbeiten.
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3. Elektroinstallationen zählen nicht zu den Eigenleistungen beim Hausbau
Elektrische Arbeiten dürfen nur von einem eingetragenen Elektriker durchgeführt werden. Denn die zugelassenen Sicherheitsstandards können nur von einem Profi fachmännisch ausgeübt und vollbracht werden. Ein Laie mit wenig Vorwissen könnte sich dadurch lebensgefährliche Verletzungen einholen. Der Elektriker folgt strikten Anweisungen beim Verlegen von Elektroleitungen in einem Neubau. Diese sind meist in einer Elektroplanung, die bereits von einem Architekten erfolgte, hinterlegt.
Wichtig: Die Elektroinstallation darf nur von einem Elektriker oder Profi getätigt werden. Ansonsten läuft man Gefahr, sich lebensgefährlich zu verletzen!
Aber auch Baumängel können für einen Laien beim Hausbau teuer werden. Wenn man die Leitungen nicht ordnungsgemäß verlegt, können Kosten in die Höhe schießen. Oft können Laien die Gefahren und Risiken nicht einschätzen.
4. Abdichtungsarbeiten zählen nicht zur Eigenleistung
Das Abdichten des Hauses gegen Feuchtigkeit ist eine wichtige Maßnahme, die nicht von einem Laien vollzogen werden sollte. Diese Tätigkeit am Haus gehört nicht zur Eigenleistung. Nur ein Profi sollte die Dämmarbeiten am Haus durchführen.
Wenn man die Abdichtung hingegen selbst tätigt, können eine Vielzahl von Problemen entstehen. Es kann zu einer Schimmelbildung und Beschädigung der Gebäudestruktur kommen. Ist die Abdichtung des Hauses mangelhaft, kann sich der Energieverbrauch erhöhen. Insgesamt sind die Abdichtungsarbeiten am Haus essenziell und gehören in die Hände eines Profis.
5. Dämmarbeiten beim Hausbau sollte ein Fachmann übernehmen
Bei der Dämmung des Hauses müssen baurechtliche Vorgaben eingehalten werden. Ein Handwerker stellt sicher, dass die Dämmung der Bauvorschriften entspricht. Ein wichtiger Teil der Anforderung ist die Einhaltung des geforderten Wärmedurchgangskoeffizenten – auch als U-Wert bekannt. Dieser Wert ist ein Maß für die Wärmeverluste bei einem Baustoff.
Zudem ist die Auswahl der richtigen Dämmstoffe für die Fertigstellung des Hauses wichtig. Ein Profi hat bereits viel Erfahrung sammeln können. Ein Laie hingegen hat wenig mit Dämmstoffen zu tun und kann keine Expertise nachweisen. Das Vermeiden von Wärmebrücken, die Einhaltung von Arbeits- und Sicherheitsvorschriften und eine Qualitätssicherung sollten von einem Spezialisten gewährleistet werden. Dämmarbeiten sind nicht als Eigenleistungen beim Hausbau gedacht und einem Profi zu überlassen.