27. Januar 2025, 19:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Erdkeller ist ein unterirdischer Lagerraum für Gemüse und Obst und verschwindet teilweise oder auch vollständig im Boden. Dank seiner kühlenden Eigenschaften und seinem feuchtkühlen Klima kann man ihn im Winter und im Sommer nutzen. myHOMEBOOK klärt über die wichtigsten Fragen auf.
Ein Erdkeller im Garten ist eine gute Möglichkeit, auch große Mengen an Lebensmitteln gekühlt einzulagern. Meistens funktionieren sie auch ohne Strom und stellen deshalb eine umweltfreundliche Alternative zu anderen Kühlsystemen dar. Hier erfahren Sie mehr darüber.
Übersicht
Was ist ein Erdkeller?
Bei einem Erdkeller handelt es sich um einen unterirdischen Lagerraum, den man vor allem früher oft zur Aufbewahrung von Lebensmitteln genutzt hat. Dank der natürlichen Gegebenheiten des Bodens, die zum einen die Außentemperaturen abmildern und die Feuchtigkeit speichern, herrschen darin optimale Bedingungen zur Aufbewahrung von verderblichen Waren wie Gemüse, Obst, Milchprodukte oder auch Wein.
Meistens liegen die Temperaturen in einem Erdkeller das ganze Jahr über bei unter 10 Grad. Das hat Vorteile für das Gemüse, den die bestehende Luftfeuchtigkeit verlangsamt den Reifeprozess, was für bessere Lagerbedingungen sorgt. In einem Kühlschrank, einer Speisekammer oder einem Keller würde das Gemüse schneller schrumpeln.
Braucht man für einen Erdkeller eine Genehmigung?
Das Bauen eines Erdkeller auf dem eigenen Grundstück kann durchaus verlockend sein. Ob man dafür eine Genehmigung benötigt, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab. Daher ist es wichtig, sich vorab beim zuständigen Bauamt zu informieren.
Entscheidend sind oft die Größe und Tiefe des Kellers, die geplante Nutzung sowie die lokalen Bauvorschriften. Überschreitet der Keller dabei eine bestimmte Größe, wird er in der Regel als Bauwerk eingestuft – insbesondere wenn er in den Boden eingebracht wird. In solchen Fällen ist eine Genehmigung oft erforderlich. Für eine verbindliche Antwort sollte man sich jedoch immer an die zuständigen Behörden wenden.
Wie sollte ein Erdkeller gebaut werden?
Ein Erdkeller bietet die ideale Möglichkeit, Lebensmittel wie Gemüse und Obst natürlich zu lagern. Dafür sollte man ihn an einem schattigen Platz im Garten anlegen. Wichtig dabei ist, dass der tiefste Punkt des Kellers über dem Grundwasserspiegel liegt, um Probleme mit Feuchtigkeit zu vermeiden.
Zusätzlich sollte der Keller vollständig von Erde umgeben sein, um eine gleichmäßige Temperatur zu schaffen. Um das Eindringen von Wasser zu verhindern, empfiehlt es sich, ein Drainagerohr um den Keller herum zu installieren. Genauso wichtig wie der Schutz von Feuchtigkeit ist eine ausreichende Belüftung, damit sich kein Schimmel bilden kann. Eine gute Lösung hierfür ist das Einplanen eines Abluftschachts.
Passend dazu: Erdmiete anlegen – unter der Erde bleibt die Ernte frisch
Wie tief darf ich meinen Erdkeller bauen?
Wie bereits erwähnt ist es entscheidend, dass ein Erdkeller ausreichend über dem Grundwasserspiegel liegt, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Ein feuchter Keller kann nicht nur die Lagerung von Lebensmitteln beeinträchtigen, sondern auch Schimmel und Schäden an der Struktur verursachen.
Bevor man mit dem Bau beginnt, sollte man sich daher gut informieren, wie hoch der Grundwasserspiegel in der Region liegt. Lokale Bauämter, Umweltbehörden oder geologische Landesämter sind dafür die richtige Anlaufstelle, da diese oft über Karten und Datenbanken verfügen, die die Grundwasserspiegel dokumentieren. Auch Brunnenbauer oder Wasserversorger in der Umgebung können nützliche Hinweise geben.
Um das Risiko von Feuchtigkeit weiter zu vermeiden, wird ein Erdkeller häufig nicht vollständig in die Erde eingebaut. Stattdessen ist es sinnvoll, ihn nur teilweise einzugraben und rundum mit Erde zu bedecken. Diese Bauweise hat den Vorteil, dass man nicht so tief graben muss, was besonders in Gebieten mit hohem Grundwasserstand von Vorteil ist.
Tipp: Ein Grundstück in Hanglage bietet eine ideale Voraussetzung für den Bau eines Erdkellers. Der Hang erleichtert die Konstruktion, da man den Keller direkt in die vorhandene Erdschicht einfügen kann – ohne aufwendig graben zu müssen. Auch kann der Zugang dadurch erleichtert werden. Diese Bauweise ist oft weniger aufwendig und kostengünstiger.
Was kostet ein Erdkeller?
Die Kosten eines Erdkellers können stark schwanken, da sie von mehreren Umständen beeinflusst werden. Einerseits spielt die Art des Projekts eine Rolle, insbesondere ob es sich um einen selbst geplanten und gebauten Erdkeller handelt oder ob eine Baufirma damit beauftragt wird. Auch können zusätzliche Kosten durch Genehmigungen entstehen, falls diese benötigt werden.
Ein einfacher, selbst gebauter Naturkeller, etwa in Form einer Erdmiete, bestehend aus einem Behälter mit Deckel oder einer alten Waschtrommel, die bis zum Rand in die Erde eingegraben werden, ist kostengünstiger. Baut man jedoch einen aufwendigeren Erdkeller mit Drainagerohr und Belüftung, können die Kosten entsprechend höher ausfallen.
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Welche Arten von Fertig-Erdkellern gibt es?
Wenn man im Internet nach Erdkellern sucht, stößt man auf eine Vielzahl von Herstellern, die unterschiedliche Systeme, Module und Materialien anbieten. Einige Hersteller fertigen Erdkeller aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) oder Beton. Diese Materialien sind besonders langlebig und robust gegenüber Temperaturschwankungen und gegenüber Feuchtigkeit. Zusätzlich kann man passende Regale oder Aufbewahrungssysteme direkt mit bestellen oder individuell anfertigen lassen, um den Stauraum optimal nutzen zu können.
Die meisten dieser Keller werden in Fertigbauweise geliefert, was einen schnellen und unkomplizierten Aufbau ermöglicht. Es gibt verschieden Modelle, darunter solche mit einer geraden Vorderwand mit Türen, die einen einfachen Zugang bieten, sowie Module mit Einstiegsluken, die weniger Platz beanspruchen.
Ein Erdkeller kann sich lohnen
„Wenn man ein eigenes Grundstück besitzt, ist ein Erdkeller eine großartige Alternative, um Lebensmittel natürlich und nachhaltig zu lagern. Besonders im Sommer kann man Obst, Gemüse und andere Nahrungsmittel ganz ohne Strom kühlen und länger haltbar machen. Bei der Vielzahl von Bauweisen macht es bestimmt Freude, kreativ zu werden und den Keller ganz individuell zu gestalten. Gleichzeitig trägt man aktiv zum Umweltschutz bei, indem man auf konventionelle Kühlmethoden verzichtet.“