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Expertin erklärt

Die wichtigsten Fachbegriffe beim Fenster

Sind die Fugen undicht, bringen auch hochwertige Fenster wenig.
Sind die Fugen undicht, bringen auch hochwertige Fenster wenig. Foto: Getty Images / brizmaker

4. Juni 2024, 17:25 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Fenster müssen hohe Anforderungen erfüllen. Worauf sollte man beim Kauf achten? Und was bedeuten die vielen Fachbegriffe, die dabei eine Rolle spielen? Daniela Matsuzaki, Fachjournalistin für Innenarchitektur und Architektur, erklärt die wichtigsten Begriffe.

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Fenster sind nicht gleich Fenster. Das wird einem jedoch erst bewusst, wenn man ein neues Fenster kaufen beziehungsweise bestellen möchte. Denn beim Fenster spielen einige Fachbegriffe eine Rolle, die zwar eine wichtige Funktion erfüllen, aber nicht sonderlich geläufig sind. Deswegen ist es hilfreich, sich vorab darüber zu informieren. Hier sind die wichtigsten Begriffe.

Was sagt der U-Wert über ein Fenster aus?

Eine gute Wärmedämmung kann Energie- und Heizkosten reduzieren. Deswegen ist der U-Wert ein Fachbegriff, der beim Fenster nicht ganz uninteressant ist. Mit dem U-Wert kann man nämlich herausfinden, wie gut das Fenster isoliert. Als Faustformel gilt: Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Isolierung.

Mit einem niedrigen Wert kann man gewährleisten, dass warme Luft im Winter in den Räumen bleibt und im Sommer nicht so leicht eindringen kann. Früher kannte man den U-Wert noch als K-Wert, der auch als Wärmedurchgangskoeffizient bekannt ist. Dieser zeigt an, wie viel Wärme bei unterschiedlichen Temperaturen von innen nach außen strömt und andersherum.

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U-Wert und Verglasung

Bei einer energetischen Sanierung muss man die Anforderungen des Wärmeschutzes erfüllen, deswegen sollte man beim Fensterkauf auf die richtige Verglasung achten. Das Gebäudeenergiegesetz GEG gibt vor, dass Fenster einen U-Wert von maximal 1,3 W/m²K haben sollen. Bei Dachflächenfenstern liegt der zulässige Wert bei 1,4 W/m²K. Diese Angabe bedeutet „Watt pro Quadratmeter und Kalvin“. Um das besser zu veranschaulichen, kann man sich ein Isolierglasfenster mit 2- oder 3-fach-Verglasung vorstellen, das ähnliche Werte hat.

Bei der Messung des U-Werts wird festgestellt, welche Dämmeigenschaften ein Bauteil hat. Dabei untersucht man, wie viel Wärme in einer Sekunde durch ein Bauteil, welches ein Quadratmeter dick ist, bei einem Temperaturunterschied von einem Grad Celsius von innen nach außen transportiert wird.

G-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad)

Der G-Wert gibt an, wie viel Sonnenenergie durch das Fenster ins Innere des Gebäudes gelangt und zur Erwärmung des Raumes beiträgt. Wenn Sonnenstrahlen durch das Fenster ins Innere gelangen, werden diese in Form von elektromagnetischen Wellen durch das Fenster transportiert.

Im Sommer kann ein niedriger G-Wert Vorteile bringen, denn man kann dadurch eine Überhitzung verhindern. Im Winter kann das jedoch nachteilig sein. Denn mit der ohnehin reduzierten Sonneneinstrahlung kann sich der Raum nicht richtig aufheizen. Das kann wiederum die Heiz- und Stromkosten in die Höhe treiben.

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Deswegen sollte man sich beim Fenster nicht nur auf den U-Wert versteifen – auch der G-Wert ist ein relevanter Fachbegriff. Denn manchmal kann eine ungünstige Kombination dieser beiden Werte schlecht sein, wenn man etwa einen niedrigen U-Wert mit einem hohen G-Wert mischt.

A-Wert

Der A-Wert sagt etwas über die Dichte des Fensters aus. Man kennt den Wert auch als Fugendurchlasskoeffizient, der angibt, wie viel Kubikmeter Luft in einer Stunde durch die Fuge in Metern entweichen kann. Fugen befinden sich zwischen Flügel- und Blendrahmen und sind unter anderem für den Luftaustausch verantwortlich. Dementsprechend ist es wichtig, zu wissen, wie viel Luft durch die Fuge strömen kann.

Ist ein niedriger A-Wert vorhanden, ist das oft ein gutes Zeichen. Denn dieser Wert steht für eine hohe Dichtigkeit. Deswegen ist die Beschaffenheit der Fugen wichtig. Sind die Fugen undicht, bringen auch hochwertige Fenster wenig.

Der A-Wert wird in einem Prüflabor gemessen, indem das Fenster in einen Prüfstand eingebaut wird und einem Druckunterschied ausgesetzt ist. Danach wird die Menge der durchströmenden Luft gemessen und als A-Wert wiedergegeben.

RC-Klassen

Die RC-Klasse ist ein Fachbegriff, der sich auf die Einbruchsklasse bezieht. Dieser wird nach der Widerstandsklasse der europäischen DIN EN 1627 klassifiziert. Man unterscheidet zwischen RC1 bis RC6. RC6 bietet die höchste Sicherheit.

Für den normalen Verbraucher sind die RC-Klassen RC1 bis RC3 für private Wohnungen und Häuser relevant. RC4 bis RC6 werden für gewerbliche Zwecke und die Polizei verwendet. Für Privathaushalte ist es wichtig, dass Schiebetüren, Haustüren und Fenster, die sich im Keller befinden, mit mindestens RC2 ausgestattet sind.

Wärmeschutzverglasung

Früher hatten Fenster nur eine Glasscheibe. Das hat sich allerdings negativ auf das Raumklima und die Umwelt ausgewirkt. Heute kann man Fenster mit einer Wärmeschutzverglasung verbessern. Den mit dieser isolierenden Verglasung kann man den Energieverbrauch im Gebäude deutlich reduzieren.

Das Isolierglas kann jedoch noch vieles mehr. Denn abgesehen vom Wärmeschutz, ist die Verglasung gleich mit mehreren Schutzfunktionen ausgestattet, die zudem bewirken kann, dass Sicherheit und Wohnkomfort im Gebäude erhöht werden. Darunter fallen: Schallschutz, Einbruchschutz, UV-Schutz und Sonnenschutz.

In der Regel besteht eine Wärmeschutzverglasung aus mehreren Glasschichten, wobei entweder die Innen- oder Außenscheibe oder beide mit einer unsichtbaren Metallschicht versehen sind. Dadurch werden im Winter die Wärmestrahlen in den Raum zurück reflektiert. Im Sommer hingegen werden die Sonnenstrahlen hinausbefördert.

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Lichttransmissionsgrad (LT)

Die Versorgung mit Tageslicht in den Innenräumen ist wichtig. Denn sie kann zu besserer Gesundheit und Wohlbefinden beitragen. Fenster spielen dabei eine wichtige Rolle, denn nur ein bestimmter Anteil des Lichts gelangt bei einer Verglasung ins Innere.

In der Bauphysik wird die Lichtdurchlässigkeit mit dem Lichttransmissionsgrad gemessen. Dieser kann beurteilen, wie viel Tageslicht in die Räumlichkeiten fällt. Das hängt jedoch größtenteils von der Beschaffenheit der Glasscheibe ab.

Weißglas beispielsweise hat eine sehr hohe Lichtdurchlässigkeit und kann bis zu 90 Prozent erreichen. Isolierglas liegt bei 80 Prozent und Sonnenschutzglas bei 50 bis 70 Prozent. Weißglas verwendet man jedoch nicht für den normalen Hausbau, sondern für spezielle architektonische Projekte. Beim Fensterkauf sollte man auf hochwertige Fenster achten, die eine große Lichtdurchlässigkeit haben.

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