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Klein und kompakt

Mit einem Fertigkeller beim Hausbau Kosten sparen

Fertigkeller
Ein Fertigkeller kann für Bauherren eine sinnvolle Alternative sein Foto: Getty Images
dpa

9. Juni 2022, 6:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Manchmal geht es nur um einen Raum mehr, den man gerne in seinem Haus hätte. Als Lager, oder um die Heizung oder eine Waschküche unterzubringen. Modulkeller können das – und sie senken die Baukosten.

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Die Baukosten erhöhen sich mit der Entscheidung für einen Keller um gut 20 Prozent – eine Summe, die manche Bauherren einsparen müssen oder wollen. Doch der Verzicht hat auch Nachteile: Heizung oder Waschküche, die üblicherweise im Keller untergebracht werden, müssen dann im Wohnbereich Platz finden. Es gibt aber einen Kompromiss: Fertigkeller, Modulkeller, Minikeller, Technikbox oder Effektivkeller – kleine kompakte Betonboxen unter dem Haus.

Für wen lohnt sich ein Fertigkeller?

„Sie sind eine Idee für Bauherren, die sich eigentlich aus Kostengründen für eine Bodenplatte entscheiden würden, aber doch sehen, dass ein Keller seine Vorteile hat und sei er noch so klein“, sagt Dirk Wetzel von der Gütegemeinschaft Fertigkeller. „Dort ist zum Beispiel die Haustechnik besser aufgehoben als im Wohnbereich, weil sie oft unangenehme Störgeräusche verursacht.“

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Was sind die Vorteile?

Für solche kleinen Keller muss die Baugrube natürlich nicht so groß ausfallen wie für eine komplette Unterkellerung. Es genügen laut Dirk Wetzel Gruben mit einer Fläche von etwa 6,50 mal 6,50 Metern. Das spart Kosten für Ausgrabung und Entsorgung des Bodens, auch braucht man weniger Material zum Verfüllen sowie für Dämmung und Abdichtung des Kellers. „Insgesamt lassen sich im Verhältnis zu einem Vollkeller bis zu 50 Prozent der Kosten sparen“, so Wetzel.

Zum Vergleich: Etwa 30.000 bis 50.000 Euro mehr als für die Gründung auf einer Bodenplatte mit Frostschürze müssen Bauherren eines Einfamilienhauses für einen Keller zahlen, so Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen. Die Gütegemeinschaft Fertigkeller geht davon aus, dass die Kosten für ein unterkellertes Haus durchschnittlich 20 Prozent über den Kosten für ein Haus ohne Keller liegen.

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Kann man einen Fertigkeller auch noch nachrüsten?

Da diese kleinen Modulkeller schon weitgehend industriell vorgefertigt sind, braucht die Montage eines kleinen Kellers auf der Baustelle meist nicht mehr als einen Tag. „Danach wird wie bei einem Vollkeller die Betonbox nach oben hin fest mit der Bodenplatte verbunden“, erklärt Wetzel. Ein zusätzliches Fundament für die Stahlbetonkonstruktion ist in der Regel nicht erforderlich.

Diese Keller können an jedem beliebigen Platz unter dem Haus entstehen, praktischerweise schließt aber die Kellertreppe an die Erdgeschosstreppe an. Aber: „Die Betonbox muss ja nicht unbedingt unter dem Haus ins Erdreich versenkt werden“, ergänzt Ulrich Lotz. „Man kann sie an jeder passenden Stelle, zum Beispiel unter der Terrasse oder im Garten vergraben. Wichtig ist dabei, dass ein ordentlicher und sicherer Zugang geschaffen wird.“

Diese Lösung ist auch eine Option für Bauherren, die erst später eine Kellerbox anbauen wollen. „Sie lässt sich jederzeit nachrüsten. Und der Garten sieht danach aus wie vorher, wenn erst einmal Gras über die Stelle gewachsen ist“, so Ulrich Lotz.

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Welche Probleme könnten bei der Statik auftreten?

Doch solche Modul- oder Effektivkeller sind nicht unumstritten. „Wenn das Gebäude nur zu einem Teil unterkellert ist, können sich Risse bilden und der Bereich des Hauses, der keinen Keller hat, kann sogar absinken“, sagt Heinrich Bökamp von der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen.

Er rät, sich entweder für einen Vollkeller oder für eine Bodenplatte zu entscheiden. „Wer unbedingt beim Neubau sparen will, kann mit dem vollständigen Ausbau der Kellerräume ja noch warten. Wird aber auf den Keller verzichtet, lässt sich das später nicht mehr rückgängig machen“, so Heinrich Bökamp.

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Für einen echten Keller spricht, dass er den Wert des Hauses erhöht und zusätzliche Wohnqualität bietet. Moderne Keller haben nichts mehr mit den dunklen, feuchten Räumen zu tun, in denen früher Kohlen und Kartoffeln gelagert wurden. Heute sind sie dicht, hell und sogar wärmegedämmt. Das eröffnet viele Nutzungsmöglichkeiten: zum Wohnen, als Fitnessstudio, Sauna, Hobby- oder Arbeitsraum.

Und gerade wer weitere Wohnräume benötigt, kann mit einer echten Unterkellerung günstiger dran sein als mit der Erweiterung des Gebäudes über der Erde. „In Wohnqualität kostet ein Quadratmeter im Untergeschoss aktuell etwa 600 bis 800 Euro“, sagt Ulrich Lotz, Geschäftsführer der Initiative pro Keller. „Im oberen Wohnbereich muss man mit dem Drei- bis Vierfachen rechnen.“

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