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Vor- und Nachteile

Warum das Flachdach aktuell wieder im Trend ist

Haus mit Flachdach
Eine Flachdachkonstruktion wirkt modern und zeitlos Foto: iStock / acillo

28. Juni 2022, 16:23 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

In Deutschland sieht man weitaus mehr Schrägdächer als Flachdächer. Im Süden Europas gibt es hingegen meist nur Flachdächer. Allerdings könnte sich das auch hierzulande bald ändern.

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Mit den Anfängen der Moderne wurde das Flachdach hierzulande eingeführt. Heute sieht man sie zumeist im Gewerbe und im Industriebau. Allerdings werden aktuell auch viele Wohnhäuser mit Flachdachkonstruktionen gebaut. Kein Wunder – schließlich vermitteln sie ein Gefühl von mediterranem Flair, wirken zeitlos und modern. Zum Teil können Flachdächer sogar als Dachterrasse verwendet werden. Was es mit dem Trend auf sich hat und welche Vor- und Nachteile ein Flachdach mit sich bringt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist ein Flachdach?

Das Flachdach kann bei fast allen Haustypen verwendet werden und ist eine relativ neue Erfindung im Bauwesen. Dabei handelt es sich um eine geeignete Alternative zu Schrägdächern oder Steildächern. Man unterscheidet jedoch ein Flachdach von ungenutzten und genutzten Flachdächern. Das ungenutzte wir nur zur Wartung verwendet, wohingegen das genutzte Flachdach weitaus mehr Spielfläche bietet. Eine ansprechende und nachhaltige Möglichkeit von Flachdächern ist die komplette Begrünung. Aber auch eine Mischnutzung von Terrasse und Bepflanzung ist möglich.

Was viele nicht wissen: Flachdächer sind eigentlich gar nicht richtig flach. Wenn man genauer hinsieht, kann man oft eine leichte Neigung von weniger als 10 Grad erkennen. Wenn der Neigungswinkel also weniger als 10 Grad bemisst, gilt es noch als Flachdach. Bei einem höheren Neigungswinkel spricht man schon von einem Schrägdach.

Der relativ geringe Neigungswinkel bei dieser Machart ist jedoch essenziell. Denn ohne diesen könnte das Regenwasser nicht ablaufen und würde auf dem Material liegen bleiben, bis es verdunstet. Schlimmstenfalls dringt das Wasser sogar in das Material ein. Deswegen werden bei einem Flachdach andere Materialien als bei einem Schrägdach verwendet, damit es wasserdicht bleibt.

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Flachdach und Energieeffizenz

Das Flachdach punktet auf jeden Fall bei der Energieeffizienz. Aber auch da muss man Acht geben, denn bei der Dämmung kann es Tücken geben. Es können unterschiedliche Methoden für die Dämmung des Flachdaches in Erwägung gezogen werden. Jedoch gelten auch da – egal, ob erneuert oder neu eingebaut – die Vorgaben der Energieeinsparverordnung. Dabei wird zwischen Kaltdach, Warmdach und Umkehrdach unterschieden.

Das Kaltdach und die Luftschicht

Der Begriff Kaltdach wurde ursprünglich für das Flachdach verwendet. Heutzutage ist dieser Begriff jedoch auch unter den Schrägdächern bekannt. Bei einem Kaltdach in Flachlage ist eine hervorragende Durchlüftung für die Wärmedämmung maßgebend. Die Luftschicht liegt sozusagen zwischen Dachhaut und der Wärmedämmung. So können Schäden durch Feuchtigkeit vermieden werden.

Generell kann man sagen, dass das Kaltdach durch die Luftschicht eine Be- und Entlüftungsebene aufweist. In Fachkreisen ist das Flachdach auch als zweischaliges oder belüftetes Dach bekannt. Experten raten aber in diesem Kontext immer mehr vom Bau von Flachdächern ab, da diese bauphysikalisch eine Problematik darstellen können.

Methoden bei der Dämmung von Flachdächern

Um vor Witterungseinflüssen geschützt zu sein, muss das Flachdach in einem aufwendigen Verfahren konstruiert und wasserdicht gebaut werden. Die Dämmung spielt dabei eine sehr wichtige Rolle.

Neben dem Kaltdach ist das wesentlich beliebtere Warmdach eine moderne Dämmmethode bei Flachdächern und bedarf keiner kühlenden Luftschicht. Denn das Dämmmaterial wird wie ein Sandwich zwischen Raumdecke und Dachabdichtung eingeschlossen. Jedoch muss auch da eine absolute Wasserdichtheit gewährleistet werden. Ansonsten könnte ein Schimmelbefall oder ein Schaden an der Dämmung größere Schäden verursachen. Ganz entscheidend dabei sind auch die jeweiligen Dämmmaterialien.

Dämmmaterialien bei Flachdächern

  • XPS
  • Styrodur
  • Mineralwolle
  • EPS
  • Polyurethan-Hartschaum
  • Schaumglas

Flachdach im Trend – die Vor- und Nachteile

Da die Auflagen für ein Flachdach sehr streng sind, ist es immer hilfreich, sich professionelle Hilfe zu holen. Für Bauherren stellt der Bau eines Flachdaches daher eine besondere Herausforderung dar. Sie sollten sich deswegen aber nicht dagegen entscheiden, sondern die Vor- und Nachteile in Erwägung ziehen und für sich selbst entscheiden, ob ein Flachdach für Ihr neues Zuhause infrage kommen könnte.

Vorteile:

  • Die potenzielle Verwendung eines Flachdachs als Dachterrasse ist nicht nur praktisch und schön, sondern erweitert zudem die Fläche des Grundstücks.
  • Eine Begrünung der flachen Dachebene ist nicht nur eine Augenweide, sondern trägt auch zur Verbesserung des Lebensumfeldes bei. Denn eine bunte begrünte Dachebene kann eine Alternative zu einem Garten sein.
  • Photovoltaik-Anlagen lassen sich unkompliziert installieren.
  • Durch Lichtkuppeln auf dem Flachdach können Innenräume eine zusätzliche Lichtquelle erhalten, die für eine ausreichende Lichtzufuhr sorgen.
  • Ein Flachdach ist meist leichter als ein Satteldach.
  • Wohnraum lässt sich relativ problemlos aufstocken.
  • Eine aufwendige Dachkonstruktion wie bei einem Dach mit Dachstuhl ist nicht notwendig.
  • Durch die nicht vorhandene Dachschräge im Obergeschoss wird zusätzlicher Raum geschaffen.

Nachteile:

  • Flachdächer sind weniger belastbar und haltbar. Schneelasten und Feuchtigkeit stellen daher eine Hürde bei Flachdächern dar. Dadurch muss das Flachdach öfters inspiziert werden.
  • Ein höherer Wartungsaufwand ist durch ein Flachdach gegeben.
  • Man hat möglicherweise weniger Stauraum, weil der Dachstuhl fehlt.
  • Die notwendige Abdichtung kann sich negativ auf die Umwelt auswirken. Vor allem, wenn man Erdpech, auch als Bitumen bekannt, verwendet.

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Fazit

Das Flachdach ist als aktueller Trend auf jeden Fall ein Hingucker. Da sich rein technisch auch einiges bei der Konstruktion des Daches geändert hat, kann man ohne schlechtes Gewissen zu diesem Dachtyp greifen. Denn heutige Baumaterialien und Baustoffe sorgen für eine ausreichende Abdichtung. Zudem sorgen regelmäßige Wartungen für eine gute Instandhaltung und beugen so Schäden vor. Bei einem professionell gefertigten Flachdach sollten also auch keine Bauschäden entstehen. Zudem verspricht eine professionelle Fertigung eines Flachdaches eine mindestens 20 bis 30 Jahre lange Wasserdichtigkeit – bei regelmäßiger Wartung sogar bis zu 40 Jahre.

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