30. Juli 2024, 10:58 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Hausbau kann aufregend sein. Bevor das Fundament steht, müssen jedoch noch einige Fragen geklärt und Entscheidungen getroffen werden. Eine professionelle Herangehensweise ist daher ratsam und kann die Planung enorm erleichtern. myHOMEBOOK-Autorin Daniela Matsuzaki klärt über die wichtigsten Fragen vor dem Hausbau auf.
Beim Bau eines Eigenheims gibt es einige Punkte, die gut vorbereitet sein sollten. Denn neben der Grundstückssuche sind auch eine finanzielle Absicherung, Planung und nötige Ressourcen entscheidend, um die Bauplanung erfolgreich umzusetzen. Hier sind wichtige Fragen, die man sich vor dem Hausbau stellen sollte.
Übersicht
Wo gibt es geeignete Grundstücke?
Die Suche nach einem passenden Grundstück kann erfahrungsgemäß ziemlich lange dauern. Zudem muss man Kompromisse eingehen, da man häufig nicht in der gewünschten Lage ein geeignetes Grundstück findet.
Bei der Grundstückssuche spielen viele Faktoren eine große Rolle. Vor dem Hausbau sollte man sich unbedingt fragen, ob das Grundstück für das geplante Projekt geeignet ist. Man sollte sich unbedingt bei der jeweiligen Gemeinde über das Grundstück informieren.
Ein Blick in den Flächenwidmungsplan ist dabei unerlässlich, da dieser Auskunft darüber gibt, wie das Grundstück genutzt werden kann und ob es als Bauland vorgesehen ist. Zusätzlich sollte man den Bebauungsplan berücksichtigen, da nicht jeder Hausentwurf für jedes Grundstück geeignet ist.
Wie lange dauert der Hausbau?
Wie lange ein Hausbau dauert, lässt sich pauschal nicht sagen, jedoch ist es wichtig, eine ungefähre Einschätzung vor Baubeginn zu erhalten. Schließlich beeinflusst ein längerer Bauverlauf auch zunehmend die Kosten. Auch müssen in der Regel weiterhin Mietzahlungen für die derzeitige Unterkunft und Bauzinsen geleistet werden. Eine klare Vorstellung von der Bauzeit kann daher hilfreich sein, um die Bauzeit besser einschätzen zu können.
Möglicherweise können Baufirmen oder Architekten, die ähnliche Projekte realisiert haben oder auch Freunde, Bekannte oder Nachbarn, die bereits ein Haus gebaut haben, gute Tipps geben. Erfahrungsgemäß kann man sagen, dass man in etwa mit 13 bis 21 Monate Bauzeit rechnen kann. Das sind aber lediglich Erfahrungswerte, die eine grobe Einschätzung darüber geben können.
Wie findet man den richtigen Architekten?
Die Suche nach einem Architekten kann eine Herausforderung vor dem Baubeginn sein. Nachdem man das richtige Grundstück gefunden hat, steht nun die nächste Hürde an: das passende Architektenbüro zu finden.
Bevor man mit der Suche beginnt, sollte man klare Vorstellungen über den gewünschten Haustyp haben. Das Internet oder auch spezielle Plattformen, die Architekten listen, können hilfreiche Anlaufstellen sein. Auch bieten die Architektenkammer und der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten wertvolle Informationen.
Hat man einem Architekten gefunden, der einem zusagt, sollte man zeitnah ein persönliches Gespräch vereinbaren. Denn die Chemie muss stimmen, um ein zufriedenstellendes Projekt hinzubekommen.
Wann kann mit den Bauarbeiten begonnen werden?
Die Bauarbeiten können starten, sobald man ein Grundstück gefunden hat und es im Grundbuch eingetragen ist. Auch sollten fertige Pläne und Zeichnungen bereits vor dem Bauen vorliegen und die notwendigen Baugenehmigungen erteilt worden sein. Zudem müssen die Finanzierung des Bauvorhabens gesichert und der Bauvertrag unterschrieben sein.
Es ist ratsam, nicht im Winter mit dem Bauen zu beginnen, sondern in den beliebten Monaten von März bis Mai zu starten. Somit ist bereits im Sommer den Rohbau fertig und man kann im Herbst mit dem Ausbau beginnen.
Welche gesetzlichen Einschränkungen gibt es beim Hausbau?
Vor Baubeginn ist es wichtig, sich über Gesetze und Vorschriften zu informieren. Es gibt viele Regelungen, die bei man vor dem Bauen beherzigen sollte, da man als Eigentümer nicht nur Rechte, sondern auch einige gesetzliche Einschränkungen und Pflichten hat. Diese reichen vom Bebauungsplan, der auf Beschluss der Gemeinde erlassen wird, bis hin zur Energiesparverordnung (EnEV).
Als Grundstückbesitzer sollte man sein Haus energieeffizient bauen und alle Vorteile nutzen. Am besten informiert man sich über die Hausbau-Vorschriften in den entsprechenden Gesetzestexten wie der Landesbauordnung und im Bebauungs- bzw. Städtebaurecht.
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Bevor man ein Grundstück kauft, sollte eine Bauvoranfrage gestellt werden. Werden Bauvorschriften nicht eingehalten, können Strafen drohen. Deshalb ist es ratsam, sich gründlich über die gesetzlichen Einschränkungen zu informieren.
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Welche Versicherungen muss man vor dem Bauen abschließen?
Zu den Fragen, die man sich vor dem Hausbau stellen sollte, gehört auch die Frage nach der richtigen Versicherung. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung zählt mitunter dazu. Mit dieser kann man sich vor Schadensersatzforderungen, sollte es zu einem Unfall auf der Baustelle kommen.
Möchte man Arbeiten in Eigenleistung verrichten, ist es wichtig, sich bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) ein paar Tage nach Baubeginn anzumelden. Gleiches gilt für Freunde und Bekannte, die mithelfen wollen, diese können durch eine Bauhelferversicherung abgesichert werden.
Wichtig ist zudem die Bauwesenversicherung, die vor unvorhersehbaren Schäden am Bau wie Vandalismus, Sturm oder Überschwemmung schützt. Zudem ist die Feuerrohbauversicherung, die spezielle Brandschäden während der Bauphase abdeckt, wichtig.
Checkliste verwenden
„Vor dem Bauen muss man viele Dinge organisieren. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Deswegen ist es hilfreich, eine Checkliste mit den wichtigsten Fragen abzuarbeiten. Auch kann man diese Liste beliebig erweitern. Man sollte nur sicherstellen, dass man nichts Wichtiges vergessen hat.“