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Vor- und Nachteile

Was ist eigentlich ein Kaltwintergarten?

Kaltwintergarten
Ein Kaltwintergarten gilt nicht als Wohnraum und braucht deshalb vielerorts keine Baugenehmigung Foto: iStock / KangeStudio

25. Oktober 2022, 15:04 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Ein Kaltwintergarten ist – wie der Name schon verrät – kein beheizbarer Wintergarten. Im Winter bleibt er kalt, weil er thermisch vom Haus getrennt ist. Kann man ihn dennoch im Winter nutzen?

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Ein Kaltwintergarten ist in seiner Konstruktion einfacher zu errichten als ein gewöhnlicher Wintergarten. Im Sommer fungiert er als offenes Wohnzimmer und besticht durch die offene Glas-Gestaltung. Im Winter, wenn die Sonne scheint, heizt er sich schnell auf, kann aber nicht permanent genutzt werden. Die Vor- und Nachteile im Überblick.

Was ist ein Kaltwintergarten?

Ein Kaltwintergarten bietet auch wie der Warmwintergarten eine gehobene Wohnqualität – mit dem einen Unterschied, dass er über keine Wärmedämmung und Heizung verfügt. Ein Kaltwintergarten kann entweder freistehend oder ans Haus angebaut werden. In den meisten Fällen besteht er aus einer simplen Konstruktion aus Einfachverglasung und einem Rahmen aus Aluminium.

Kaltwintergarten
Ein Kaltwintergarten besteht in der Regel aus einer Glas-Aluminium-Konstruktion Foto: iStock / KangeStudio

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Was ist der Unterschied zwischen einem Kalt- und Warmwintergarten?

Ein Warmwintergarten ist ein geschlossener Anbau an das bereits bestehende Gebäude. Er muss mindestens eine Wandfläche beinhalten. Er sollte schlagregendicht, luft- und winddicht gebaut und vor allem vom Außenklima separiert sein. Der normale Wintergarten lässt sich zudem beheizen und auch mit thermisch getrennten Boden, Wänden und Dach ausstatten. Ein Kaltwintergarten hingegen ist zwar mit Windschutzelementen ausgestattet, aber nicht luft- und winddicht. Zusätzlich sind die Windschutzelemente nicht schlagregendicht.

Gut zu wissen: Da ein Kaltwintergarten nicht beheizt wird, müssen die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) nicht eingehalten werden.

Braucht man eine Baugenehmigung?

Hat man vor, einen Kaltwintergarten zu installieren, sollte man sich vorher beim zuständigen Bauamt über etwaige Genehmigungen informieren. Ob eine Baugenehmigung benötigt wird, hängt meistens von den einzelnen Bundesländern ab. Oft kommt es auch darauf an, ob für den Wintergarten eine Verbindung zum Haus nötig ist.

Gut zu wissen: In den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Brandenburg, Bremen und Hessen braucht man unter bestimmten Voraussetzungen keine Baugenehmigung. Allerdings sollte man sich vorher gut absichern und eine Anfrage beim örtlichen Bauamt stellen. Denn zu einer guten Bauplanung gehört auch eine zuverlässige Vorauskunft.

Frei im Garten stehender Kaltwintergarten

Sollte es sich nicht um eine Erweiterung des Wohnraums handeln, kann der unbeheizte Wintergarten auch frei im Garten und ohne speziellen Bodenaufbau stehen. Auch hier kann es möglich sein, den zusätzlichen Wohnraum unter freiem Himmel auch ohne Baugenehmigung zu errichten. In jedem Fall sollte man sich auch bei diesem Vorhaben vorab beim zuständigen Bauamt informieren.

Hinweis: Sollten Sie eine Fachfirma oder einen Architekten mit dem Bau des Kaltwintergartens beauftragen, kümmern sich die Experten meist um die rechtlichen Vorschriften und Anträge.

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Was für ein Dach kommt beim Kaltwintergarten zum Einsatz?

Die häufigsten verwendeten Dachformen beim Wintergarten sind Flachdach, Satteldach und Pultdach. Das Flachdach ist dabei das beliebteste, da es einfacher zu konstruieren ist. Mit einem Flachdach gibt es zudem viele Gestaltungsmöglichkeiten. Vor allem hat man bei einem Flachdach mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung der Grundform des Wintergartens. Dachausschnitte lassen sich einfacher gestalten und sorgen zudem für mehr Lichteinfall – auch in den Innenräumen.

Dach vom Wintergarten
Dieses Glas ist leicht getönt und hat besondere Eigenschaften, die dazu beitragen, die Außenwärme im Sommer zu reflektieren und die Innenwärme im Winter zu speichern Foto: iStock / mtreasure

Tipp: Spätestens im Sommer sollte eine gute Beschattungsanlage installiert sein. Das ist nötig, um der Sonneneinstrahlung am Dach und auch an den Glasfronten entgegenzuwirken. Denn auch im Kaltwintergarten kann es bei sommerlichen Temperaturen sehr heiß werden.

Der richtige Bodenbelag

Da bei einem Kaltwintergarten die Vorschriften der Energiesparverordnung nicht anzuwenden sind, sollte man einen Bodenbelag kaufen, der auch im Winter frostsicher ist. Ein frostsicherer Terrassenboden kann trotz schwankender Temperaturen im Außenbereich den Witterungen standhalten.

Oft wird ein Kaltwintergarten auf eine schon existierende Terrassen gebaut. Ein Terrassenboden, der auch winterfest ist, ist für den Kaltwintergarten daher optimal. Der Boden ist anspruchslos und benötigt zudem keine speziellen Anforderungen wie einen Wärmeschutz. Bei einer neuen Installation eines Kaltwintergartens eignen sich diese Bodenbeläge:

  • Feinsteinzeug und winterbeständige Fliesen
  • Naturstein
  • Bodenbelag aus Holz
  • Bodenaufbauten aus Beton und Estrich

Hinweis: Bei Fliesen sollte man wegen der Rutschgefahr auf eine geeignete Rutschfestigkeit achten. Der Terrassenboden im Wintergarten kann bei Regen und Feuchtigkeit rutschig werden, da die Behausung nicht exakt abgedichtet ist. Achten Sie auch auf Kondenswasser.

Wie kann man den Kaltwintergarten ganzjährig nutzen?

Der Kaltwintergarten hat leider auch ein schlechtes Image, da man ihn nur vom Frühjahr bis zum Herbst aktiv nutzen kann. In den wärmeren Monaten bietet der Kaltwintergarten jedoch einen ruhigen und geschützten Rückzugsort. Durch die leicht zu öffnenden Glasschiebetüren entsteht ein Gefühl von offener Wohnfläche mit Überdachung. Zudem bietet ein solcher Anbau sowohl Wind- als auch Regenschutz.

Kaltwintergarten
Ein Kaltwintergarten ist nicht ganzjährig nutzbar, aber dafür günstiger in der Installation Foto: iStock / xavierarnau

In den kalten Jahreszeiten bietet sich der Platz bedauerlicherweise nicht zum Verweilen an. Denn durch den fehlenden Wärmeschutz kann es schnell sehr ungemütlich werden. Man kann es sich aber trotzdem mit dekorativen Lichtern und einer warmen Winterjacke gemütlich machen – und vielleicht sogar die Sterne am Nachthimmel sehen.

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Pflanzen für den Kaltwintergarten

Pflanzen können zum Teil im Kaltwintergarten überwintern – aber eine hundertprozentige Sicherheit ist nicht gegeben, weil es hier auch frostig werden kann. Es gibt jedoch auch Pflanzen, die dafür geeignet sind. Manche Pflanzen aus dem Mittelmeerraum können sogar einige Frostgrade überstehen. Besser überwintern Pflanzen aber bei einer Temperatur um die 5 Grad. Dazu zählen der Olivenbaum, die Feige und Zitruspflanzen.

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Kann man einen Kaltwintergarten auch beheizen?

Normalerweise wird in einem Warmwintergarten eine Isolierverglasung verbaut. In einem Kaltwintergarten hingegen ist es meist nur eine einzelne Scheibe verbaut. Damit ist keine Wärmedämmung gegeben. Die produzierte Wärme wird daher zügig nach außen befördert. Zudem kann sich Kondenswasser an den Scheiben bilden. Das sorgt für ein unangenehmes Klima. Deswegen sollte man bei einem Kaltwintergarten im Winter mehrmals am Tag eine Stoßlüftung durchführen, um die hohe Luftfeuchtigkeit und damit Schimmelbildung zu verringern.

Tipp: Wer den Kaltwintergarten auch im Winter nutzen möchte, sollte lieber einen Sommerwintergarten planen. Denn wie bereits erwähnt, kann man den Kaltwintergarten schlecht beheizen, die Wärme hält sich nicht lange.

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