10. Juli 2024, 6:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine Luft-Luft-Wärmepumpe ist vielseitig: Als Klimagerät kann sie im Sommer Räume kühlen und im Winter aufheizen. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, wie ein Experte erklärt.
Eine Luft-Luft-Wärmepumpe entzieht der Außenluft Wärme und nutzt sie zur Erwärmung der Raumluft. Dadurch werden Heizkörper und Rohrleitungen überflüssig. Ein wesentlicher Vorteil dieser Technik ist, dass eine Luft-Luft-Wärmepumpe deutlich kostengünstiger ist als die in Deutschland bekanntere Luft-Wasser-Wärmepumpe. Zudem wird auch sie staatlich gefördert.
Eine Option beim Heizungstausch?
„Viele Menschen suchen zurzeit Heiz-Alternativen und technisch gesehen ist es eine Option“, sagt Stefan Materne von der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Aber wie funktionieren die Geräte eigentlich?
Eine Luft-Luft-Wärmepumpe nutzt die natürliche Wärmeenergie aus der Umgebungsluft. Dabei ist es wichtig, zwischen Wärme und Temperatur zu unterscheiden. „Alles, was wärmer ist als der absolute Nullpunkt bei minus 273,15 Grad Celsius, erzeugt Wärme“, erklärt Dr.-Ing. Matthias Wagnitz vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima auf myHOMEBOOK-Anfrage.
Einige Nachteile bei Luft-Luft-Wärmepumpen
Spielen Eigentümer mit dem Gedanken, auf eine Luft-Luft-Wärmepumpe umzusteigen, ist einiges zu bedenken. Die Geräte werden direkt an der Fassade angebracht und pro Wohneinheit ist mindestens ein Gerät nötig, möglicherweise mehr.
Die Pumpen machen Geräusche, und zwar draußen und drinnen. Außerdem entsteht ein Luftzug beim Betrieb – der kann als unangenehm empfunden werden und in den Zimmern Staubpartikel aufwirbeln.
Hinzu kommt: Warmes Wasser gibt es mit der Luft-Luft-Wärmepumpe nicht. Die Warmwasseraufbereitung muss dann zum Beispiel über Strom erfolgen. Und auch die Luft-Luft-Wärmepumpe braucht Strom. „Wer etwa einen Neubau hat mit mehreren Wärmepumpen und Warmwasser über Strom, braucht eine hohe elektrische Anschlussleistung“, sagt der Energieexperte. „Da müssen Sie erst mal beim Versorger nachfragen, ob die gegeben ist.“ Die Kühlfunktion der Pumpe im Sommer verbraucht noch einmal mehr Strom. Zudem muss das Gerät regelmäßig gewartet und der Filter gewechselt werden.
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Das kostet eine Luft-Luft-Wärmepumpe
Eine solche Wärmepumpe ist aufgrund ihres einfachen Aufbaus etwas günstiger als andere Wärmepumpentypen. Der Preis für die Anschaffung liegt bei etwa 10.000 Euro. Hinzu kommen etwa 5.000 Euro für die Installation. Insgesamt sollte man also mit einer Summe von rund 15.000 Euro rechnen. Allerdings sollte man sich vorab auch über entsprechende Förderungen für die energetische Sanierung informieren.
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Nur im Einzelfall sinnvoll
Die Entscheidung für eine Luft-Luft-Wärmepumpe zum Heizen hängt daher von verschiedenen Faktoren ab, lautet das Fazit von Stefan Materne. So sollten sie nur im gut gedämmten Objekt zum Einsatz kommen. Denn je geringer die Heiz- oder Kühlleistung, desto kleiner das Gerät und desto niedriger die Investitions- und Betriebskosten.
Zu klären ist auch, etwa bei einer Eigentumswohnung, ob es akzeptabel ist, Geräte an die Fassade zu hängen. Und ob die Geräusche direkt am Haus Nachbarn stören. Vor einer Entscheidung sollte man zudem die Kosten überschlagen. „Man wechselt auf den Brennstoff Strom – und der ist teuer“, sagt Materne und rät, sich anbieterunabhängig beraten zu lassen.
Effizienz hängt von der Außentemperatur ab
„Luft-Luft-Wärmepumpen sind stark von den entsprechenden Außentemperaturen abhängig. Im Winter sind sie demnach weniger effizient, der Stromverbrauch steigt dann an. Laut Experten eignen sie sich primär für optimal gedämmte Neubauten, insbesondere Niedrigenergiehäuser oder auch Passivhäuser.“
Mit Material der dpa