
16. Februar 2025, 16:37 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mit smarten Fenstern lässt sich nicht nur der Wohnkomfort spürbar steigern, sondern auch der Energieverbrauch senken. Zudem punkten sie durch ihr modernes Design. Hier erfahren Sie, für wen sie geeignet sind und worauf man bei der Auswahl achten sollte.
Smarte Fenster können beim Hausbau oder einer Sanierung eine lohnenswerte Investition sein. Durch intelligente Verglasung, automatische Beschattung und sensorkontrollierte Steuerung lassen sich Heiz- und Kühlkosten reduzieren. Zudem gibt es interessante Förderungen, die den Einbau finanziell attraktiver machen.
Übersicht
Wie funktionieren smarte Fenster?
Smarte Fenster lassen sich entweder per Knopfdruck steuern oder passen sich automatisch an, indem sie auf Sonnenlicht oder Temperaturschwankungen reagieren. Die Technologie dahinter sorgt dafür, dass Räume angenehm kühl bleiben, ohne dass schwere Vorhänge oder Jalousien nötig sind. In puncto Energieeffizienz bieten sie sowohl im Winter als auch im Sommer Vorteile. Einige Modelle sind sogar mit integrierten Solarzellen ausgestattet, die Sonnenenergie direkt nutzen.
Frank Lange, Geschäftsführer des Verbands Fenster + Fassade, erklärt: „An besonders sonnenintensiven Tagen hebt und senkt sich die Verschattung zum idealen Zeitpunkt automatisch. So kann die Raumtemperatur um bis zu 10 Grad gesenkt werden.“ Mithilfe von Sensoren reagieren smarte Fenster auch auf Wind und Regen, sodass Außenjalousien rechtzeitig eingefahren werden. „An kalten Tagen achtet das System darauf, dass kein Fenster offen steht, während die Heizung läuft. Wenig genutzte Räume werden seltener beheizt, während der Lebensmittelpunkt immer wohlig warm ist. Das senkt die Heizkosten und schont die Ressourcen ebenfalls beträchtlich“, so der Experte.
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Welche Vorteile haben smarte Fenster?
Da sich smarte Fenster automatisch oder sensorgesteuert öffnen, schließen und verdunkeln lassen, kann man damit Heizkosten deutlich senken. Auch lässt sich damit ein gutes Raumklima schaffen, da nicht übermäßig gelüftet wird.
Zudem lässt sich damit die Privatsphäre verbessern, denn durch Sensoren wird das Fenster auf Knopfdruck oder automatisch undurchsichtig. Das ist ideal für Badezimmer, Schlafzimmer oder andere Rückzugsorte. Durch den geringen Energieverbrauch tragen smarte Fenster auch zum Klimaschutz bei und sind in Sachen Komfort durch die Bedienung per Smartphone oder Sprachsteuerung besonders benutzerfreundlich.
Nachteile von smarten Fenstern
Trotz ihrer Vorteile haben smarte Fenster auch Schattenseiten. Dazu gehören die hohen Anschaffungskosten, die oft mehrere tausend Euro pro Fenster ausmachen. Nicht ohne sind die Reparaturkosten, falls etwas mit der Technik nicht stimmt. Außerdem können bei einer nachträglichen Installation zusätzliche Stromleitungen erforderlich sein. Daher lohnt es sich, schon vor dem Kauf über mögliche Förderprogramme zu informieren und mehrere Angebote miteinander zu vergleichen.
Was sollte man bei der Anschaffung beachten?
Wenn man Interesse an smarten Fenstern hat und diese in sein neues Zuhause integrieren möchte, ist es oftmals besser, gleich über ein komplettes Konzept nachzudenken. Lange empfiehlt, die Gebäudeautomation von Anfang an in die Planung miteinzubeziehen. Das würde bedeuten, dass man eine vernetzte Steuerung von Heizung, Lüftung, Klimaanlage, Beleuchtung und Sicherheitssystemen von Anfang an berücksichtigen sollte.
„Wer noch unsicher ist“, so der Experte, „für den gibt es von vielen Herstellern Einsteigerpakete, die man später problemlos erweitern kann. Es lohnt sich aber garantiert, sich vorher über die nötige technische Infrastruktur zu informieren, anstatt später teuer nachzurüsten. So ist der Grundstein für eine praktische und zeitgemäße Immobilie garantiert, die einem das Leben erleichtert und den Geldbeutel schont.“

Smarte Fenster sind eine Überlegung wert
„Smarte Fenster sind auf den ersten Blick faszinierend, weil man sie auch aus der Ferne steuern kann und sich so viele Arbeitsschritte erspart. Der Preis ist natürlich eine Hürde, persönlich finde ich die Idee jedoch sehr spannend. Wahrscheinlich würde ich mit einem Einsteigerpaket starten.“
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Welche Förderprogramme für smarte Fenster gibt es?
Es gibt verschiedene Förderprogramme von BAFA und KfW für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Smart-Home-Komponenten, wie Fenster- und Türsensoren, können ebenfalls gefördert werden. Unter anderem gibt es Zuschüsse für Maßnahmen zur Barrierereduzierung, etwa über das Programm Barrierereduzierung (Zuschuss 455-B). Auch der Wohngebäude-Kredit 261 kann für Smart-Home-Anwendungen genutzt werden.
Man kann jedoch nicht immer leicht herausfinden, welches Programm für welche Maßnahmen gilt. Im Zweifel kann man sich die Merkblätter der jeweiligen Programme (KfW und BAFA) ansehen und persönlich dort anrufen, um eine genaue Information zu erhalten. In den Merkblättern stehen oft die Mindestanforderungen sowie die förderfähigen Maßnahmen.

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Was kosten intelligente Fenster?
Preise für smarte Fenster können stark variieren. Einfache automatische Fensteröffner gibt es ab 50 Euro, komplexere Systeme für Wohnraumfenster ab 100 Euro. Bei einer schaltbaren Fensterfolie kann man mit circa 400 Euro per Quadratmeter rechnen. Elektrochromes Glas hingegen liegt bei circa 1000 Euro pro Quadratmeter.
Fenstersensoren mit Alarmschutz sind bereits ab 10 Euro erhältlich, während man für umfassende Sicherheitssysteme mehrere Hundert Euro ausgeben muss. Dann muss man die Einbaukosten berechnen, die zwischen 40 und 60 Euro pro Stunde liegen. Bei smarten Fenstern könnte es jedoch noch mehr sein, da man verschiedene Gewerke beauftragen muss.