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Bautrend aus den USA

Was ist eigentlich ein Split-Level-Haus?

Bei einigen Split-Level-Häusern befindet sich in den unteren Ebenen eine Garage mit anschließendem Halbkeller und darüber liegenden Wohnzimmer.
Bei einigen Split-Level-Häusern befindet sich in den unteren Ebenen eine Garage mit anschließendem Halbkeller und darüber liegenden Wohnzimmer. Foto: sl-f/Getty Images

8. Juni 2024, 6:24 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Eine Split-Level-Bauweise kann architektonisch spannend sein. Denn durch das Setzen von verschiedenen Ebenen lässt sich der Grundriss äußert kreativ gestalten. Was sich dahinter verbirgt, erklärt Daniela Matsuzaki, Fachjournalistin für Architektur bei myHOMEBOOK.

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Der Split-Level-Grundriss ist neben dem Wohnen auf einer Ebene eine gern gesehene Alternative. Beim Split-Level-Wohnen sind Wohnzimmer oder aber auch andere Gemeinschaftsräume eine Viertel-Etage nach unten oder oben versetzt. Dadurch entstehen unterschiedliche Raumtiefen. Kleine Stufen führen von einem Raum zum anderen. Im Allgemeinen wirkt der Split-Level Grundriss auch wie ein offener Grundriss mit unterschiedlichen Höhen.

Geschichte der Split-Level-Bauweise

Ursprünglich kommt der Bautrend mit den versetzten Ebenen aus den USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte in den USA ein regelrechter Babyboom. Deshalb suchte man nach neuen Wegen, die Wohnsituation in den Vorstädten zu verbessern. Mit dem neuen Architekturstil war es möglich, mehr Wohnraum auf kleineren Grundstücken zu schaffen.

Zwar waren die Häuser kompakter, aber umso erschwinglicher, was die Bauart äußerst attraktiv machte. Auch waren die offenen und lockeren Grundrisse eine gern gesehene Abwechslung zu den traditionellen Craftsman-Häusern.

Auch interessant: Worauf man bei einem Haus in Hanglage achten sollte

Merkmale eines Split-Level-Hauses

Bei einem Split-Level-Haus fühlt man sich, als würde es keine Wände geben. Der offene Grundriss, der sich durch verschiedene Bereiche und Ebenen durchzieht, macht diese Bauart zu etwas Besonderen. Durch die halben Stockwerke, die meist keine richtige Begrenzung aufweisen, hat man schon fast eine Rundum-Ansicht.

Die Hauptebenen in einem Split-Level, die meist aus Gemeinschaftsräumen wie Wohnzimmer, Küche- und Essbereiche bestehen, sind oft direkt miteinander verbunden. Räumlichkeiten, die mehr Privatsphäre beanspruchen, befinden sich mehr oder weniger außer Sichtweite und sitzen entweder ein paar Ebenen tiefer oder höher. Im Split-Level-Haus gibt es keine einzelnen Stockwerke, vielmehr ist alles durch halbe Treppen voneinander getrennt.

Einzigartige Grundrisse

Beim Wohnen auf unterschiedlichen Ebenen kann man sich ganz kreativ entfalten. Daher können interessante und individuelle Grundrisse entstehen. Nicht selten gibt es auch eine Menge natürliches Licht im Haus. Denn durch bodentiefe Fenster und Oberlichter kann genug Licht ins Innere des Hauses gelangen und auch dunklere Bereiche aufhellen.

Ein Split-Level eignet sich übrigens auch gut für ein Haus in Hanglage, da man den Grundriss wegen der meist steilen Lage ohnehin terrassenmäßig gestalten muss. Von außen kann man diese Bauweise anhand der unterschiedlichen Ebenen und Raumhöhen größtenteils gut erkennen. Bei einigen Split-Level-Häusern befindet sich in den unteren Ebenen oftmals eine Garage mit anschließendem Halbkeller und darüber liegenden Wohnzimmer.

Individuelle Zonen schaffen

Ein Split-Level-Haus ermöglicht, viele private Zonen zu kreieren, die einem helfen, sich zurückziehen zu können. So sorgt die Trennung von Wohn- und Schlafbereich bereits für ein gewisses Maß an Privatsphäre. Zudem hilft es, den Grundriss in unterschiedliche Zonen zu unterteilen, in denen man Platz für Arbeit, Ruhe und Hobby findet. Mit der Integration von Trennwänden und individuellen Einbauten lassen sich diese Bereiche besser abgrenzen.

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Zum Teil bieten offene Kamine, die sich zwischen zwei Ebenen befinden, einen visuellen Anreiz und schaffen eine leichte Trennung zwischen zwei Bereichen. Durch unterschiedliche Deckenhöhen kann man auch unterschiedliche Atmosphären schaffen. Niedrige Decken können beispielsweise für Gemütlichkeit sorgen, während hohe Decken einen Hauch von Luxus ausstrahlen und das Zimmer größer erscheinen lassen.

Achtung, Stolperfalle

Da man bei dieser Bauart Treppen steigen muss, kann dieses ständige Auf- und ab für einige Menschen ein Sicherheitsrisiko darstellen. Vor allem besteht eine potenzielle Sturzgefahr für Kinder und Senioren.

Zudem ist das Split-Level-Haus nicht gerade rollstuhlgerecht und kann auch für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit eine Belastung darstellen. Deswegen ist es wichtig, sich vorher darüber Gedanken zu machen, ob ein solcher Grundriss überhaupt sinnvoll ist.

Split-Level von außen

Dieser Stil ist in seiner Bauart oft unterschiedlich, durch die halben Geschosshöhen gibt es jedoch typische Merkmale, die von außen gut erkennbar sind. Ganz auffällig ist die Unregelmäßigkeit des Gebäudes. Auch gibt es einzelne rechteckige oder quadratische Baukörper, die nach vorne springen. Zudem sind große Panorama- oder Doppelfenster typisch für das Split-Level-Haus sowie Flachdächer und Fassaden, die mit verschiedenen Materialien ausgestattet sind.

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Beispiele für Split-Level

Obwohl man sagen muss, dass die ursprünglichen Grundrisse bereits sehr innovativ waren, hat sich der Split-Level trotz alledem weiter entwickelt. Heutzutage gibt es bereits viele moderne Interpretationen davon.

Das Einfamilienhaus in Hamburg Volksdorf von „La‘ket Architekten“ zum Beispiel, das sich durch eine „kompakte Split-Level-Organisation“ auszeichnet. Von außen kann man eine moderne kubistische Bauform erkennen, die sich materialbedingt von der Fassade, der umgebenden Einfamilienhäusern nicht unterscheidet. Denn auch bei diesem Gebäude hat man die traditionellen Klinkersteine verwendet. Durch die flächenbündigen Fenster kann man ins Innere blicken und die unterschiedlichen Ebenen wahrnehmen, die nach oben hin Raum für Privatsphäre bieten. Der Eingang befindet sich zum Teil unter der Erde und ist durch eine vertiefte Senke zu erreichen.

Auch das Multi-Split-Einfamilienhaus von Deolmann Design ist ein Beispiel moderner Split-Level-Architektur. Denn der ineinandergreifende geteilte Grundriss verbindet alle Ebenen mit einem „offenen Innenraum“, wobei die Einbindung zum Garten überall gegeben ist. Zur Straße hin ist das Gebäude zwar geschlossen, öffnet sich jedoch nach hinten hin. Dieses Haus erhielt den German Design Award 2024.

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Beim Split-Level Einrichtung gut wählen

„Die Splitlevel-Haus-Bauweise ist interessant und bietet viel Raum zur Gestaltung. Durch die unterschiedlichen Ebenen entsteht eine lebhafte Abwechslung. Bei der Einrichtung sollte man jedoch nicht zu viele verschiedene Stile miteinander kombinieren. Das kann schnell unaufgeräumt und unübersichtlich wirken. Beim Split-Level kann man jedoch mit einer minimalen und einheitlichen Einrichtung das Beste herausholen.“

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