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Starke Neigung

Vor- und Nachteile eines Steildachs

Ein ausbaufähiges Dachgeschoss ist verlockend und kann mehr Wohnraum bieten.
Ein ausbaufähiges Dachgeschoss ist verlockend und kann mehr Wohnraum bieten. Foto: Getty Images / Oliver Hasselluhn

23. Juni 2024, 5:29 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die meisten Häuser in Deutschland sind mit einem Steildach ausgestattet. Sie bieten viele Vorteile, die sie zu einer beliebten Wahl für Hausbesitzer machen. Jedoch hat ein Haus mit einer starken Dachneigung auch gewisse Nachteile.

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Hierzulande sind Steildächer aus dem Landschaftsbild nicht mehr wegzudenken. Denn diese traditionelle Dachform prägt nicht nur das Erscheinungsbild zahlreicher Städte und Dörfer, sondern erfüllt auch einige wichtige Funktionen.

Was macht ein Steildach aus?

Ein Steildach ist eine Dachkonstruktion mit einer deutlichen Neigung. Typischerweise haben diese Dächer einen Neigungswinkel von 20 bis 60 Grad. Flachdächer hingegen haben eine maximale Neigung von fünf, mindestens aber 1,1 Grad.

Die geneigten Dächer bieten zusätzlichen Stauraum oder Wohnraum im Dachgeschoss. Ein solches Dach kann aber auch verschiedene Formen haben. So gehören Satteldächer, Walmdächer und Mansarddächer auch zu den Steildächern, die jedoch rein optisch gesehen sehr unterschiedlich sind.

  1. Satteldach: Diese Dachform hat zwei geneigte Flächen, die sich am höchsten Punkt treffen. Rein optisch sieht es aus wie ein Sattel, von vorn gesehen kann man außerdem gleich große Dreiecke erkennen. Oftmals ist auch die Dachneigung auf beiden Seiten identisch. Auch wenn das Dach oft symmetrisch gebaut wird, kann es auch asymmetrisch sein. Dachfenster und Gauben können zudem im Satteldach Raum finden.
  2. Walmdach: Diese Form ist wohl das widerstandsfähigste Dach gegenüber Wind und Wetter und auch eines der beliebtesten Steildächer. Es hat vier geneigte Dachflächen, die an allen Seiten des Hauses herunterreichen. Dadurch bekommt das Dach eine enorme Stabilität und kann auch im Hinblick auf Wasserschutz punkten. Durch die symmetrische Konstruktion verleiht es dem Gebäude eine gewisse Eleganz und schafft zusätzlichen Raum unter dem Dach.
  3. Mansarddach: Das edle Mansarddach bietet mehr Wohnfläche im Dachgeschoss durch die steile untere Neigung und ermöglicht so eine wohlproportionierte Raumgestaltung. Das Mansarddach ist in seiner Erscheinung sehr elegant und kann durch das Setzen von größeren Fenstern die Belichtung verbessern. Jedoch hat Qualität auch seinen Preis. Da die Konstruktion des Daches aufwendiger ist, können die Kosten auch höher ausfallen wie bei einfachen Dachformen.

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Individuelle Ausführungen bei einem stark geneigten Dach

Mit verschiedenen Dachformen kann man seinem Haus einen besonderen Touch verleihen. Es gibt jedoch noch weitere Gestaltungsmöglichkeiten, die bei einem Steildach möglich sind. Durch unterschiedliche Dachneigungen kann man etwa die Optik des Hauses beeinflussen oder gewisse Funktionen begünstigen.

Auch kann man mit verschiedenen Gaubenformen, Dachfenstern oder einer Loggia das Dach und den darunterliegenden Wohnraum aufwerten und zudem für ausreichend Licht sorgen. Obendrein ist es möglich, mit einer individuellen Dacheindeckung das Dach exklusiver zu gestalten.

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Lebensdauer und Pflege

Die Lebensdauer eines solchen Daches hängt stark von den verwendeten Materialien, der Bauqualität und der Wartung des Daches ab. Bei Ton und Dachziegeln kann man eine Lebensdauer von 50 bis 10 Jahren erreichen. Bei Schiefer sind es 75 bis 200 Jahre.

Wegen der starken Dachneigung ist das Steildach für gewöhnlich sehr wetterbeständig. Es schützt das Haus vor Sonne und Wind, Regen und Schnee und allen anderen Witterungseinflüssen. Allerdings ist es auch notwendig, dass man das Dach regelmäßig wartet und pflegt, um die Lebensdauer zu verlängern. Das lässt sich bewerkstelligen, indem man das Dach von außen mehrmals im Jahr begutachtet und alle paar Jahre einen professionellen Dachdecker engagiert, der das Dach inspizieren lässt.

Zudem ist es wichtig, regelmäßig Laub, Moos oder Schmutz von der Dachrinne zu entfernen. Das kann Verstopfungen und Wasserstau verhindern. Außerdem solle man kleine Schäden wie gebrochene Schindel schnellstmöglich austauschen.

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Wohnraum unterm Dach schaffen

Mit einem Steildach kann man viele Nutzungsarten in Betracht ziehen. So eignet sich der Dachboden als zusätzliche Wohnfläche, die als Schlafzimmer oder Büro verwendet werden kann. Ein ausbaufähiges Dachgeschoss verleitet auch dazu, die Wohnfläche in eine Dachwohnung umzuwandeln. Man sollte dabei allerdings auf eine gute Dämmung achten, die für einen besseren Wohnkomfort und bessere Energieeffizienz sorgt.

Natürlich müssen auch Baugenehmigungen und Vorschriften beantragt und eingehalten werden. Am Ende lohnt es sich jedoch, weil es den Wert der Immobilie steigert und man letztendlich die Wohnfläche vergrößert.

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Photovoltaik auf dem Steildach

Photovoltaik-Anlagen sind eine optimale Wahl, wenn es um die Nutzung von Sonnenenergie geht. Denn Steildächer sind besser als vermutet. Nicht nur, dass man mehr Wohnfläche generieren kann – sie eignen sich zudem bestens zur Befestigung von Photovoltaik-Anlagen, denn der Neigungswinkel ist für eine Solaranlage gut geeignet. Das wäre bei einem Flachdach beispielsweise nicht möglich.

Gauben und Dachfenstern könnten zwar die Planung ein wenig erschweren, jedoch die Installation nicht unmöglich machen. Da sich die Module dank der Neigung auf dem Dach weitgehend selbst reinigen, ist das auch ein positiver Effekt und erleichtert die Reinigung.

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Vor- und Nachteile von Steildächern

Vorteile

  • Flexibles Design
  • Dachschrägen haben einen hohen Stellenwert
  • Langlebigkeit
  • Steildächer ermöglichen eine gute Belüftung
  • Feuchtigkeit und Schimmelbildung wird verringert
  • Besondere Ästhetik und Optik, verschiedene Stile möglich
  • Zusätzlicher Wohnraum
  • Geringe Wartung
  • Gut für PV-Anlagen geeignet

Nachteile

  • Eventuell höhere Baukosten
  • Keine Begrünung der Dachfläche möglich
  • Raumverlust durch Schrägen
  • Möglichkeit potenzieller Wärmebrücken
  • Reparaturen können teils komplexer und kostspieliger sein
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