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Immobilien-Wissen

Der Unterschied zwischen Nutzfläche, Wohnfläche und Grundfläche

Grundfläche
Einige Begriffe aus dem Immobilienbereich klingen zwar ähnlich, bedeuten aber etwas anderes Foto: Getty Images/RomoloTavani

14. Juli 2024, 13:15 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Die Begriffe Nutzfläche, Wohnfläche und Grundfläche werden häufig verwechselt oder sinnverwandt verwendet. Jedoch gibt es deutliche Unterschiede, die man kennen sollte. Hier sind die wichtigsten.

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Um Bauprojekte zu planen und Mietpreise festzulegen, benötigt man genaue Flächenangaben. Diese Angaben sind wichtig und dienen dazu, die verschiedenen Zonen eines Gebäudes besser eingrenzen und auch entscheidende Angaben zur Immobilie machen zu können, etwa die Kostenermittlung.

Warum sollte man die Unterschiede der Flächenangaben kennen?

Wenn man gerade ein Haus baut, ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Nutzfläche, Wohnfläche und Grundfläche zu kennen. Diese Begriffe haben verschiedene Bedeutungen und Klassifikationen.

In Deutschland orientiert man sich bei der Berechnung an die Flächenermittlungsnorm DIN 277 und die WoFIV Wohnflächenverordnung. Entscheidend dabei ist die korrekte Ermittlung der Flächen, die etwa bei Berechnung der Miete, der Ermittlung des Kaufpreises oder für die Bewertung der Immobilie wichtig sein können. Zudem können diese Angaben bei der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben eine wichtige Rolle spielen.

Bauvorschriften und Bebauungspläne haben oft spezifische Anforderungen an die Flächenaufteilung und -nutzung. Zudem sind bei der Planung von Umbauten und Erweiterungen genaue Flächenangaben notwendig, um Bauvorschriften einhalten zu können. Bei der Berechnung nach DIN 277 ist die Brutto-Grundfläche, Netto-Raumfläche und Konstruktionsgrundfläche relevant und für die Gesamtwohnfläche die WoFIV.

Auch interessant: Grundriss lesen und verstehen – die wichtigsten Details im Überblick

Unterschied von Nutzfläche, Wohnfläche und Grundfläche

Nutzfläche

Mit der Nutzfläche kann man alle nutzbaren Flächen eines Gebäudes definieren. Dazu gehören Wohnräume, Arbeitsräume, Kellerräume, Dachböden, Garagen, Lagerräume- und Flächen. Die Nutzfläche ist insbesondere für die Gesamtplanung einer Immobilie wichtig, denn damit hat man einen Überblick von den gegebenen Flächen, die für die Nutzung relevant sein können. Amtshalber wird die Nutzfläche auch als Nutzungsfläche bezeichnet, jedoch ist das alte Wort geläufiger. Wichtig! Flure und Treppenhäuser gehören nicht zur Nutzfläche. Sie gehören in die Kategorie Verkehrsfläche.

Wohnfläche

Die Wohnfläche beschränkt sich ausschließlich auf die Flächen, die zum Wohnen genutzt werden: Küchen, Bäder, Wohn- und Schlafräume und Flure. Alle anderen Räume gehören nicht in diese Kategorie und somit nicht zur Wohnfläche.

Keller und Dachböden können unter bestimmten Voraussetzungen auch Bestand der Wohnfläche sein. Aber nur, wenn sie zu Wohnzwecken verwendet werden. Oftmals spielt die Raumhöhe dabei eine entscheidende Rolle. Dachboden und Keller beispielsweise werden nur als Wohnfläche anerkannt, wenn sie eine Mindestraumhöhe von zwei Metern haben. Sollte das nicht der Fall sein, werden diese nur anteilig angerechnet.

Ausnahmen gibt es bei Balkonen, Wintergärten, Loggien, Terrassen und ähnliche Freiflächen und Aufenthaltsräumen. Nach der Wohnflächenverordnung (WoFIV) wird das Terrain mit 25 Prozent seiner tatsächlichen Fläche zur Wohnfläche hinzugerechnet. Bei sehr großen Balkonen und Terrassen werden sogar bis zu 50 Prozent der Fläche angerechnet. Mit diesen Berechnungsregeln möchte man eine faire und standardisierte Wohnfläche ermitteln.

Mehr dazu: Zählen Treppenhaus und Flur zur Wohnfläche? Diese Kriterien gelten

Grundfläche

Mit der Grundfläche definiert man die gesamte Fläche eines Gebäudes auf einem Grundstück – also den Bereich, der den Boden betrifft. Diese Flächen sind für die Außenmaße der Immobilie wichtig, was beispielsweise für Bebauungsvorschriften und Bauanträge relevant sein kann. Wenn man weiß, wie groß die Grundfläche ist, kann man auch feststellen, wie viel Platz ein Gebäude auf einem Grundstück beansprucht. Zudem kann die Grundfläche für die Planung und Erweiterung von Neubauten nicht uninteressant sein.

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Eigentümer und Käufer

  • Für Eigentümer und Käufer kann der Unterschied von Nutzfläche, Wohnfläche und Grundfläche hilfreich sein. Die Nutzfläche kann etwa Informationen zur Immobilie bereitstellen, den sie gibt Auskunft über das gesamte Nutzungspotenzial eines Gebäudes. Als Eigentümer und Käufer bekommt man dadurch einen guten Überblick und kann besser einschätzen, wie die Fläche später genutzt werden sollen.
  • Die Wohnfläche gibt Auskunft über den Wohnkomfort und die Lebensqualität der Immobilie.
  • Die Grundfläche gibt Aufschluss über die Größe des Gebäudes auf dem Grundstück und ob mögliche Anbauten nachträglich möglich sind.

Vermieter und Mietinteressenten

  • Die Wohnfläche ist wichtig für die Berechnung der Miete.
  • Die Nutzfläche gibt Auskunft über zusätzliche Flächen wie Garagen oder Kellerräume. Zum Teil ist die Nutzung des Kellers inbegriffen. Stellplätze werden oft gesondert aufgeführt.
  • Die Grundfläche spielt keine große Rolle für Vermieter und Mietinteressenten. Sie kann dennoch interessant werden, wenn es um die Nutzung von Außenflächen geht.

Architekten

  • Die Nutz- und Wohnfläche ist für die Gestaltung der Innenräume für den Architekten essenziell. Nur anhand dieser Daten kann der Planer ein Gebäude entwerfen, das sowohl den funktionalen Anforderungen als auch den gesetzlichen Vorgaben entspricht.
  • Die Grundfläche wiederum vermittelt wichtige Informationen für die Planung und für die Einhaltung der Bauvorschriften. Wenn etwa Anbauten oder zusätzliche Gebäude auf dem Grundstück geplant werden, sind diese Berechnungen für den Architekten wichtig.

Auch interessant: Wie sich der Bodenrichtwert für ein Grundstück zusammensetzt

Was ist die Brutto-Grundfläche?

Die Brutto-Grundfläche (BGF) ist die Gesamtfläche aller Stockwerke eines Hauses. Dabei sind alle Flächen relevant, die durch die äußeren Begrenzungen der Immobilie umschlossen werden. Man kann sich die BGF als Summe aller Flächen vorstellen, die innerhalb der Außenmauern eines Hauses liegen. Dazu zählen nicht nur die Wohn- und Nutzflächen, sondern auch Wände, Treppenhäuser, Flure und ähnliche Bereiche.

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Was ist die Netto-Raumfläche?

Man kann sich die Netto-Raumfläche (NRF) als die Fläche vorstellen, die tatsächlich zur Nutzung zur Verfügung steht. Ausgenommen davon sind Flächen, die durch Wände, Stützen, Pfeiler oder andere Bauteile entstehen. Zur Netto-Raumfläche gehören also Wohnräume wie zum Beispiel Küchen, Badezimmer und Abstellräume, aber keine Treppenhäuser, Flure oder Wände.

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