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Mit Vorsicht dichten und dämmen

Die Vor- und Nachteile von Bauschaum

Bauschaum: gehärteter Bauschaum
Eigentlich dichtet man mit Bauschaum ab, es lassen sich mit dem Kunststoff aber auch bizarre Gebilde formen Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

28. Januar 2021, 21:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bauschaum ist vielseitig verwendbar. Im Handwerk, auf dem Bau und beim Sanieren der eigenen vier Wände ist der Kunststoff kaum wegzudenken. Das Material wird jedoch auch kritisch betrachtet.

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Bauschaum hat eine Eigenschaft, die ihn für Renovierungsarbeiten zu Hause oder auf dem Bau unbezahlbar macht. Zuerst flüssig, wird das Material vor allem in Fugen und Hohlräume von Mauerwerk gespritzt, wo es nach kurzer Zeit aushärtet. Dabei lässt sich der Schaum noch formen. Letztlich ist das Material extrem stabil und dämmt gut ab. Je nach Anwendungsgebiet gibt es unterschiedliche Spezialschäume. Bauschaum kommt auch bei vielen Hobbybastlern zum Einsatz.

Welche Sorten an Bauschaum gibt es?

Bauschaum wird auch als Montageschaum bezeichnet. Im Handel findet man das Material auch unter „PU-Schaum“. Dabei handelt es sich um einen schäumenden Kunststoff aus Polyurethan, der zuerst flüssig ist und sich nach dem Ausspritzen an der Luft ausdehnt und aushärtet. Spezieller Polyurethan-Schaum wird beispielsweise beim Einbau von Fenstern oder Türen verwendet und auch bei der Montage von Dämmplatten. Dieses Material quillt nicht so stark auf und kann Schall besser isolieren.

Generell gibt es zwei Arten von Bauschaum. Einkomponenten-Bauschaum kommt vor allem bei Fugen und zum Abdichten zum Einsatz. Bevor das Material aufgetragen wird, muss die Stelle angefeuchtet werden. Durch die Feuchtigkeit härtet der Einkomponenten-Bauschaum in rund fünf Stunden aus.

Zweikomponenten-Bauschaum härtet hingegen schneller aus. Diesem Material wird ein Härtemittel zugegeben, weshalb der K2-Schaum, wie er auch genannt wird, keine zusätzliche Feuchtigkeit benötigt. Um die chemische Reaktion auszulösen, muss die Dose vor der Anwendung gut geschüttelt werden. K2-Schaum wird oftmals in geschlossene Hohlräume gespritzt. Zudem wird der Schaum beim Einbau im Sanitärbereich und von Badewannen oder Duschen verwendet. Nach rund 20 Minuten kann der ausgespritzte Schaum bearbeitet werden, nach zwei Stunden ist er fest und ist belastbar.

Ist Bauschaum gesundheitsgefährdend?

Bauschaum enthält einen Stoff, der als krebserregend eingestuft wird. Methylendiphenyldiiscoyanat oder kurz MDI kann bei falscher Anwendung zudem Reizungen der Augen, der Haut und der Atemwege verursachen. Zur Sicherheit sollte man bei der Anwendung von Bauschaum deshalb Handschuhe, eine Atemmaske und eine Schutzbrille tragen. Zudem müssen geschlossene Räume stets gut gelüftet werden. Nachdem der Bauschaum aufgetragen ist, verpufft MDI während des Aushärtens.

Worauf ist bei der Anwendung noch zu achten?

Bauschaum verklebt ziemlich stark. Bedeutet: Sobald ausgehärtet, ist das Material nur noch schwer zu entfernen. Daher sollte man angrenzende Stellen, wo der Schaum nicht anhaften soll, vorab sorgfältig abdecken. Solange Bauschaum noch nicht durchgetrocknet ist, kann man ihn mit Reinigern entfernen, die Aceton enthalten. Um die Haftbarkeit zu erhöhen, muss der Untergrund zudem frei von Staub und Fett sein.

Achtung: PU-Schaum ist nicht beständig gegen UV-Licht. Wo viel Sonnenlicht auf die ausgeschäumten Stellen trifft, sollte man zügig überstreichen.

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Wie entsorgt man das Material?

In Deutschland gilt PU-Schaum als Sondermüll. Die Dosen enthalten auch nach der Anwendung noch Reste des Schaums und müssen daher gesondert entsorgt werden. Auf keinen Fall sollte der Abfall in den gelben Sack oder gar in den Restmüll wandern. Einige Anbieter nehmen größere Mengen an Abfall wieder ab und recyceln die Dosen. Auf den Dosen findet man dazu Hinweise des Herstellers.

Kleinere Mengen an PU-Dosen können bei den lokalen Müllentsorgern abgegeben werden. Die kommunalen Müllentsorgungsunternehmen bieten dafür Schadstoffsammelstellen oder Schadstoffmobile an. Die Entsorgung handelsüblicher Mengen ist bei den mobilen Annahmestellen meist kostenlos, die Regelung kann sich jedoch von Kommune zu Kommune unterscheiden. Genauere Infos über möglicherweise anfallende Gebühren und weitere Abgabebedingungen erfährt man beim zuständigen Entsorger. Bei den öffentlichen Wertstoffhöfen können Gebühren für die Entsorgung anfallen. Zudem nehmen einige Verkaufsstellen wie beispielsweise Baumärkte die leeren Dosen wieder entgegen.

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