12. April 2023, 14:25 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Immer häufiger kommt bei DIY-Projekten Epoxidharz zum Einsatz. Neben kreativen Wohn- und Möbellösungen birgt die transparente Masse allerdings auch so einige Tücken und sogar Risiken im Hausgebrauch.
Schon seit einiger Zeit ist Epoxidharz ein beliebtes Material bei DIY-Projekten im Haus- und Möbelbau. Die Verarbeitung ist einfach, gilt aber auch nicht als ungefährlich. Ganz klar hat das besondere Harz seine Vor- und Nachteile – welche das sind, verraten wir Ihnen hier.
Was ist Epoxidharz?
Epoxidharz ist ein duroplastischer Kunststoff, der auf einer chemischen Verbindung aus Polymeren und der Hinzugabe von Härtern beruht. Je nach Temperatur und Zusammensetzung entsteht aus dem flüssigen Gemisch binnen kürzester Zeit eine Masse von außerordentlich hoher Festigkeit. Bereits nach Stunden ist die Aushärtung derart fortgeschritten, dass eine Verformung nicht mehr möglich ist.
Wo wird Epoxidharz angewendet?
Aufgrund seiner enormen Beständigkeit kommt Epoxidharz im Haus- und Möbelbau auf vielseitige Weise zum Einsatz. Insbesondere zur Bodenbeschichtung sowie zur Laminierung von Bodenbelägen eignet sich das Material optimal. Neben der Versiegelung von Oberflächen – wie etwa Küchenarbeitsplatten – können auch kleinere Kratzer und Risse mithilfe von Epoxidharz ausgebessert werden. In der Funktion als Kleb- oder Dichtstoff lassen sich außerdem Beschläge an Decken und Wänden anbringen und dadurch eine gewisse Traglast gewährleisten.
Seit einiger Zeit setzen sich vor allem originelle Möbelkreationen mit Epoxidharz durch. So werden Leuchten, Untersetzer, Ablagekonsolen sowie massive Couch- und Esstische mit der transparenten Masse kombiniert und in Szene gesetzt. Außerdem sieht man auf Instagram, Pinterest und Co. auch zahlreiche Gestaltungen mit Beton, Keramik sowie Metall.
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Vor- und Nachteile von Epoxidharz
Epoxidharz wird immer häufiger für DIY-Projekte eingesetzt und erfreut sich großer Beliebtheit. Doch das Material hat neben einigen Vorteilen auch ein paar Nachteile:
Vorteile
Es gibt viele Gründe sich beim Innenausbau für Epoxidharz zu entscheiden, denn die Masse bietet einen umfangreichen Schutz. Nicht nur gegenüber Feuchtigkeit ist Epoxidharz resistent, sondern auch bei allerlei Haushaltschemikalien. Zudem lässt sich eine versiegelte, nahtlose Oberfläche leicht reinigen und pflegen. Staub, Sand und Schmutzpartikel, aber auch Bakterien, Keime und Schimmel haben keine Chance sich in Fugen festzusetzen. Das Resultat? Eine aufgeräumte, ordentliche Fläche.
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Noch dazu wirkt ein mit Epoxidharz beschichteter Boden dank seiner leicht glänzenden Optik stets edel. Neben einem angenehmen Trittgefühl und einer optimalen Rutschfestigkeit, ist es aber auch die enorme Belastbarkeit, die vielmals überzeugt. Gerade Keller- und Garagenböden, die mit Epoxidharz behandelt wurden, trotzen dem Gewicht von schweren Kisten, Werkstattmöbeln und Fahrzeugen spielerisch. Und auch gegenüber hohen Temperaturen ist die transparente Masse enorm beständig. Möbelkreationen mit Epoxidharz sind nicht nur außerordentlich robust, sondern dabei auch noch leicht in ihrem Gewicht.
Nachteile
Allerdings birgt Epoxidharz auch jede Menge Nachteile, insbesondere wenn es an die Verarbeitung geht. Beim Einfüllen oder Auftragen der Masse gilt es zügig vorzugehen, andernfalls ist ein unsauberes und unschönes Produkt das finale Resultat. Kleine Gasblasen müssen direkt beim Entstehen mit einem Brenner entfernt und Spritzer mit einem Tuch weggewischt werden.
Wurde eine zu bearbeitende Fläche vorab nicht ausgiebig gereinigt und geglättet, ergeben sich später sichtbare Unebenheiten in der Oberfläche. Insgesamt ist das Auftragen des Harzes sehr aufwendig und bei größeren Flächen zudem auch noch ausgesprochen preisintensiv.
Außerdem kann es während der Verarbeitung zu zahlreichen gesundheitlichen Risiken kommen: Das Gemisch enthält reizende, giftige sowie ätzende Inhaltsstoffe, wodurch unter anderem Allergien und Verbrennungen entstehen können. Beim Einatmen der Dämpfe sind Atemlähmung, Schleimhautreizung und sogar Herzstillstand mögliche Symptome. Epoxidharz gilt nicht gerade als ökologisch, da die Inhaltsstoffe primär aus Erdöl gewonnen werden und das Material zudem nicht recyclingfähig ist.
Wichtig: Beim Arbeiten mit Epoxidharz sollten vorab unbedingt wichtige Schutzvorkehrungen getroffen werden. Tragen Sie einen Mund- und Nasenschutz, da es bei einem falschen Mischungsverhältnis von Harz und Härter zu gesundheitsschädlichen Dämpfen kommen kann. Außerdem braucht es eine Schutzbrille sowie Butyl- oder Nitrilhandschuhe. Herkömmliche Einweghandschuhe sind hierbei keinesfalls ausreichend. Erst wenn Epoxidharz komplett ausgehärtet ist, bestehen keinerlei gesundheitlichen Risiko mehr.