2. März 2021, 14:40 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Gartenwege bringen Struktur ins private Grün und schaffen Verbindungen zwischen Gartenhaus, Gemüsebeet oder Terrasse. Wichtig ist dabei unter anderem ein solides Fundament. Bei den Materialien des Gartenwegs gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Gartenwege sollen die Strecken durch die heimische Grünfläche begehbar machen, außerdem robust und möglichst langlebig sein. Dabei müssen sie gar nicht immer aus Pflastersteinen bestehen, was beim Anlegen mühsame Schwerstarbeit und einen hohen Materialeinsatz erfordert. Dennoch ist ein gepflasterter Weg die effektivste Variante – wenn man dabei richtig vorgeht. Sonst kann es passieren, dass die Steine absacken, wenn man beispielsweise auf ein solides Fundament verzichtet hat. Worauf es beim Anlegen eines Gartenwegs ankommt.
Übersicht
Gartenweg anlegen – Planung und Vorbereitung
Bevor man sich an die Arbeit macht, Wege im Garten anzulegen, sollte man sich ein paar grundlegende Fragen stellen. Denn die Pfade sollen nicht nur praktisch, sondern auch gut durchdacht sein. Diese Überlegungen gilt es, zu berücksichtigen:
- Wo sollen die Wege verlaufen?
- Wofür nutzt man den Gartenweg hauptsächlich?
- Wie soll der Weg beschaffen sein?
Einige Stellen sind häufig frequentiert, wie beispielsweise die Gartenlaube, der Geräteschuppen, der Komposthaufen, die Terrasse oder Sitzecke, der Carport, die Regentonne oder der Sandkasten. Wenn man auf einen Gartenweg verzichtet, entstehen mit der Zeit Trampelpfade, die sich bei Regenwetter in „Matschpisten“ verwandeln.
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Tipp: Man kann sich einen besseren Eindruck verschaffen, indem man den geplanten Gartenweg zuerst mit einer Maurerschnur und Stöcken absteckt und testweise abläuft, bevor man ihn dann anlegt.
Was sollte man beim Anlegen eines Gartenwegs beachten?
- Breite: Auf den Gartenweg sollte auch eine Schubkarre passen oder zwei Personen sollten problemlos aneinander vorbeilaufen können. Dafür sind mindestens 60 Zentimeter notwendig, besser ist ein Meter Breite – vor allem, wenn der Weg zur Haus- oder Gartentür führt.
- Verlauf: Gibt es besondere Highlights wie Blumenbeete oder Teiche, die der Weg einfassen sollte? Der Gartenweg ist immer auch Grundlage für den Rundgang durchs Grün.
- Kurven: In der Regel verleihen geschwungene Wege dem Garten ein harmonischeres und natürliches Erscheinungsbild. Gerade Strecken verleiten eher zu einer Unterteilung in verschiedene Bereiche wie Beet, Terrasse oder Spielwiese.
- Neigung: Regenwasser sollte gut ablaufen können. Deshalb sollte man eine leichte Neigung einplanen. Wasser unbedingt vom Haus wegleiten.
- Material: Je länger der Weg, desto mehr Baumaterialien sind nötig. Und diese können bei Pflastersteinen, die in sogenannten Big Bags angeliefert werden, ins Geld und Gewicht fallen.
- Minibagger: Bei größeren Erdarbeiten kann es sich lohnen, einen Minibagger beim Baumaschinenverleih zu beschaffen. Auch eine geliehene Rüttelmaschine kann das Verdichten erleichtern.
- Beleuchtung: LED-Leuchten mit Solarfunktion entlang des Weges sorgen für gute Sicht bei Dämmerung und Nacht.
- Fundament: Ein solides Fundament verhindert, dass die Steine mit der Zeit absacken. Meistens ist Beton hier nicht notwendig. Ein verdichtetes Bett aus Kies oder Schotter und Sand (von unten nach oben, etwa 20 bis 30 Zentimeter) bietet in der Regel genug Stabilität und ist zudem durchlässig für Regenwasser. Nachteil: Pflanzen können durch den Gartenweg wuchern.
- Randeinfassung: Damit die Natur nicht den Weg zurückerobert, kann man ihn mit Kantenblechen – auch Rasenkante genannt – eingrenzen. Auch Kantensteine eignen sich dafür. Die Begrenzungen müssen jedoch einbetoniert werden. Davor unbedingt gerade ausrichten.
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Das richtige Fundament für den Gartenweg
Ein gepflasterter Gartenweg braucht ein stabiles Fundament. Dieses soll verhindern, dass die Steine absinken – aber immer noch durchlässig für Regenwasser sind. In der Regel besteht das Fundament aus verschiedenen Schichten, die im Anschluss verdichtet werden.
- Weg abstecken: Um den Verlauf des Gartenwegs zu markieren, stecken Sie ihn mit Stäben und einer Schnur auf beiden Seiten ab.
- Erde ausheben: Nun den Erdboden rund 40 Zentimeter abtragen. Es soll ein gleichmäßig tiefer Graben mit sauberen Kanten entstehen. Den Grund anschließen planieren oder festklopfen.
- Randeinfassung: Diese begrenzt den Weg zu beiden Seiten und sorgt für ein sauberes Gesamtbild. Rasenkantensteine oder Rasenkantenbleche eignen sich dafür. Diese müssen gerade ausgerichtet in einem Bett aus Zementmörtel verankert sein. Holzpalisaden eignen sich weniger, da diese mit der Zeit verrotten.
- Kies oder Schotter einfüllen: Die unterste Schicht besteht aus grobem Gestein und sollte rund 20 Zentimeter tief sein. Auch das Schüttgut muss anschließend verdichtet werden. Erst einfüllen, wenn der Mörtel für die Begrenzung abgebunden hat.
- Splitt oder groben Sand einfüllen: Darüber kommt eine Schicht aus feinerem Gestein, die nur wenige Zentimeter dick ist. Diese muss penibel geebnet werden, am besten mit einem Brett. Behalten Sie dabei auch den Abstand zur Oberkante im Auge. Da der fertige Gartenweg später verdichtet und gerüttelt wird, sollte diese Schicht rund einen Zentimeter höher sein, damit die Steine vor dem Verdichten etwas herausragen.
- Pflastern: Die oberste Schicht besteht aus den jeweiligen Pflastersteinen. Bei Betonsteinen einige Millimeter Abstand für die Fugen lassen. Danach werden sie noch nicht festgeklopft, sondern eingesetzt. Dabei das Fundamentbett nicht betreten.
- Verfugen: Dieser Schritt variiert je nach Material des Gartenwegs. Bei eng aneinander liegenden Steinen Sand in die Fugen füllen und anschließend mit einem breiten Besen einkehren.
- Verdichten: Bei kleineren Wegen kann man die Steine noch mit einem Gummihammer festklopfen, bei größeren Pflasterverbänden lohnt sich der Einsatz einer Rüttelmaschine. Danach ist der Weg begehbar.
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Welches Material für den Gartenweg?
Keine Frage – ein gepflasterter Gartenweg hält über Jahrzehnte, wenn er richtig angelegt ist. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, die weniger mühsam sind. Plant man, den Garten nicht auf unbestimmte Zeit zu nutzen, können sich auch geschüttete Wege lohnen.
Hinweis: Aus ökologischer Sicht ist es sinnvoll, den Boden nicht komplett mit einem Gartenweg zu versiegeln. Achten Sie deshalb auf eine Durchlässigkeit des Materials, damit Regenwasser versickern kann. Davon profitiert anschließend auch der Garten.
Splitt oder Kies
Schüttgut aus Splitt oder Kies ist leichter zu verarbeiten, da keine Steine verlegt werden müssen. Das Material ist robust und verrottet nicht. Splitt ist etwas grober als Kies, da die Steinchen aus größeren Blöcken gebrochen werden, wobei Kies aus größeren Sandkörnern besteht. Zu groß sollten die Korngrößen jedoch nicht sein. Zudem kann der Kies oder Splitt mit der Zeit wandern.
Holzhäcksel oder Rindenmulch
Ein aus Holzhäckseln oder -schnitzeln sowie Rindenmulch geschütteter Gartenweg hat einen natürlichen Charakter. Das Material ist nicht schwer zu transportieren sowie zu verarbeiten. Allerdings halten Wege aus Häcksel oder Mulch nicht so lang wie jene aus Stein und können auch von einem starken Regenguss weggespült werden.
Tipp: Holzhäcksel und Rindenmulch gibt es nicht nur im Baumarkt, sondern auch bei manchen Recyclinghöfen. Allerdings hat Rindenmulch im Garten auch negative Auswirkungen.
Trittsteinpflaster
Der große Vorteil von einem Gartenweg aus Trittsteinen: Es sind keine großen Aushubarbeiten notwendig, da die runden oder eckigen Steinplatten aus Naturstein oder Beton einfach auf den Erdboden gelegt werden. Lediglich mit dem Spaten sollte man entsprechende Vertiefungen schaffen, damit man die Steine bodengleich einsetzen kann. Ein möglicher Nachteil: Zwischen den Steinen gibt es Abstände, in denen das Gras wächst. In der Regel erfüllt dieser unkomplizierte Gartenweg jedoch seinen Zweck.
Natursteinpflaster
Einen Gartenweg aus Natursteinen anzulegen, ist ein guter Kompromiss zwischen natürlichem Look und hoher Beständigkeit. Allerdings sollte man die damit verbundene körperliche Arbeit beim Pflastern nicht unterschätzen und gegebenenfalls einen Profi damit beauftragen. Zudem sind die Materialkosten für die Steinwürfel, die es in verschiedenen Größen im Baustoffhandel gibt, höher als bei Kies oder Holzhäcksel.
Bruchsteine
Diese kreative Art, einen Gartenweg anzulegen, ist gleichzeitig eine Resteverwertung. Sie haben noch Terrassenplatten, Klinker oder grobe Kopfsteine in verschiedenen Größen übrig? Mit etwas Geschick und vor allem Geduld lässt sich daraus ein Weg im Mosaik-Design verlegen. Die Bruchsteine sollten allerdings auf einem soliden Fundamentbett aufliegen.
Betonpflaster
Bei einem Gartenweg aus Betonpflastersteinen hat man viele Möglichkeiten was Form, Größe und damit Verlegemuster der Steine anbelangt. Da diese meistens identisch sind, geht das Pflastern leichter von der Hand als bei unregelmäßigen Natursteinen. Ein Fundament ist dabei unbedingt notwendig – wie bei allen gepflasterten Gartenwegen.
Rasengittersteine
Das sind durchlässige Pflastersteine aus Beton, durch deren Löcher Gras wachsen kann. Dennoch handelt es sich um einen befestigten und belastbaren Untergrund. Die Erde wird nach den Verlegearbeiten wieder eingefüllt und der Rasen angesät. Ein stabiles Fundament aus Kies und Sand ist hier erforderlich.
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Holzweg
Auch wetterfestes Holz kann als Material für den Weg durch den Naturgarten eingesetzt werden, allerdings ist diese Methode sehr aufwändig und teuer. Das Holzdeck sollte keinen direkten Bodenkontakt haben, da es sonst schnell verrottet. Im Baumarkt gibt es eine große Anzahl an vorgefertigten Planken. Diese liegen auf einem Ständerwerk aus Holz, das mit Pfostenhaltern im Betonfundament befestigt ist – ähnlich wie beim Terrassenbau.
Als günstigere Holz-Alternative gibt es noch den sogenannten Rollweg oder Knüppeldamm, der auf dem planierten Boden aufliegt und aus quer liegenden Rundhölzern besteht, die mit Draht verbunden sind. Dieser Weg muss jedoch irgendwann erneuert werden.