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Fahrstuhl fürs Eigenheim – Voraussetzungen, Kosten, Förderung

Voraussetzungen, Kosten und Förderung für Homelifts
Es gibt verschiedene Gründe, warum sich ein kleiner Fahrstuhl im Eigenheim lohnen kann Foto: Getty Images
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myHOMEBOOK Redaktion

31. Oktober 2019, 8:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer nicht mehr jeden Tag Treppen hoch- und heruntergehen möchte, um zu seiner Wohnung zu gelangen, kann über einen eigenen Homelift nachdenken. Wann sich die platzsparenden Aufzüge lohnen.

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Warum sollte ein Lift im Eigenheim nur etwas für Senioren sein, die schlecht zu Fuß sind? Kleine Aufzüge mit Schacht bieten auch viele Vorteile für alle anderen Altersgruppen und Menschen aller Fitnessgrade. Das gilt insbesondere dann, wenn man regelmäßig Schweres in höhere Etagen schleppen muss. Man muss aber unterscheiden: Man kennt die Bilder der rüstigen Oma, die entspannt auf einem Stuhl von oben herabgleitet. Das hat aber nichts mit den sogenannten Homelifts zu tun, auch bekannt als Plattform-Lift. Optisch sind es Aufzüge im klassischen Sinne mit einem Schacht als auffälligste Komponente. Trotzdem kann so ein Homelift eigentlich in jedes Haus eingebaut werden, denn er hat keine Kabine und benötigt daher nicht viel Platz. „Es reicht eine Grundfläche von wenigen Quadratmetern“, erklärt Jörg Ammann vom Deutschen Verband für Treppen- und Plattformlifte in Telgte (NRW).

Keine tiefe Grube notwendig

Außerdem muss nicht wie bei einem öffentlichen Personenaufzug der Untergrund tief ausgehoben werden. Es ist lediglich eine Grube von etwa fünf Zentimetern Tiefe nötig. Gleiches gilt für die sogenannte Überfahrt: Man muss für den Lift im Raum nur rund 2,30 Meter Höhe einrechnen, gemessen ab Oberkante Fertigfußboden. Das liegt unterhalb einer normalen Raumhöhe.

Den Schacht, der meist ein Innenmaß unter zwei Quadratmetern hat, befestigt man am Boden und baut ihn nach oben auf. Oftmals baut man den Lift in eine Lücke im Treppenlauf – die sich beim Neubau einplanen lässt, auch vorsorglich für eine spätere Installation. Möglich ist der Einbau innerhalb weniger Tage. Außerdem gut zu wissen für Nachrüster: Die Anlage braucht nur normalen Strom aus der Steckdose, ein zusätzlicher Kraftstromanschluss ist nicht notwendig.

Ein Homelift lässt sich auch an einer anderen Stelle im Haus montieren – etwa außen. „Dann ist allerdings eine Baugenehmigung erforderlich“, sagt Udo Niggemeier von der Vereinigung mittelständischer Aufzugunternehmen in Bissendorf (Niedersachsen).

Homelift meistert vier Stockwerke

Im strengen Sinne ist der Homelift kein Aufzug, sondern eine Maschine. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 0,15 Meter pro Sekunde ist er dabei wesentlich langsamer als ein öffentlicher Aufzug. „Aber im Privatbereich ist diese Geschwindigkeit völlig ausreichend“, findet Ammann.

Auch wenn der Homelift vor allem wegen seines praktischen Nutzens geschätzt wird, kann er ein Hingucker im Haus sein und damit doch ein gewisser Luxus. Die Modelle sind als schicke transparente oder wie optisch gewohnt geschlossene Varianten erhältlich.

Auch interessant: Auch Mieter im Erdgeschoss zahlen für Aufzug

Wie viel kostet ein Homelift?

Die Kosten für einen Homelift sind abhängig vom Design und der Größe der Anlage. In der Regel fallen Kosten zwischen 18.000 und 40.000 Euro für den Einbau und den Fahrstuhl an sich an. Darüber hinaus können noch Kosten für einen Architekten und Planungsexperten hinzukommen. Sie sind wichtig, um die Voraussetzungen eines Einbaus und die Statik zu überprüfen.

Gibt es Fördermöglichkeiten?

Es gibt Anlaufstellen, die unter bestimmten Bedingungen Fördergelder zur Verfügung stellen. Vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch, um Einzelheiten zu erfahren. Neben einigen staatlichen und institutionellen Programmen gibt es außerdem folgende Anlaufstellen:

  1. KfW: Das Programm „Altersgerecht Umbauen“ unterstützt mit Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen
  2. Pflegekasse: Unter bestimmten Voraussetzungen werden Pflegebedürftige mit bis zu 4000 Euro Zuschüssen unterstützt.

Alternative zum Homelift

Die Alternative zu einem Homelift ist der eingangs erwähnte Treppenlift. Er unterscheidet sich in zwei Punkten vom Aufzug mit Plattform: „Ein Treppenlift besitzt ein Sitzelement, eine Antriebseinheit und eine an der Wand, Decke oder auf der Treppe montierte Führungs- und Tragschiene“, erklärt Ammann. Damit kann eine Person entlang der Treppe hinauf- oder herunterfahren.

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Und der Experte sagt: „Einen Treppenlift schafft sich niemand aus Luxusgründen an, sondern wenn Not am Mann ist.“ Daher sind hier für die Auswahl in erster Linie die Bedürfnisse des Haupt-Benutzers ausschlaggebend. Es gibt eine sehr große Anzahl verschiedener Modelle auf dem Markt, mit denen nahezu jede Treppe überwunden werden kann – egal, ob sie gerade, geschwungen, innen oder außen angebracht ist.

Die große Bandbreite hat Vorteile: „Man muss den Treppenlift nicht unbedingt neu kaufen, es gibt auch gute gebrauchte Modelle. Und man kann den Lift auch mieten“, sagt Erhard Hackler von der Deutschen Seniorenliga. Das kann gerade in Zeiten, wenn der Lift aus akuten gesundheitlichen Gründen angeschafft werden muss, die Lösung sein.

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