Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Baumarktpartner von myHOMEBOOK
OBI Logo
Heizen mit Holz

Welche Möglichkeiten gibt es für einen Kamin in der Wohnung?

Kaminofen
Kaminöfen verbreiten Wärme in der Wohnung – aber auch jede Menge Atmosphäre Foto: Getty Images

29. Oktober 2023, 6:03 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Ein Kamin ist nicht nur eine zusätzliche Wärmequelle, er schafft auch eine warme und einladende Atmosphäre in der Wohnung. Eine Entscheidung für einen Kamin sollte aber gut durchdacht sein. myHOMEBOOK-Autorin Daniela Matsuzaki beantwortet die wichtigsten Fragen.

Artikel teilen

Die Entscheidung, sich einen Kamin in die Wohnung zu holen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das Budget spielt dabei eine entscheidende Rolle, aber auch weitere Punkte. Und was muss man als Mieter dabei beachten?

Kann man einen Kamin in der Wohnung einfach so anschließen?

Das Anschließen eines Kamins ist keine leichte Aufgabe. Dazu benötigt man spezielle Kenntnisse und ein ausreichendes Fachwissen. Wenn etwa die Sicherheitsstandards nicht eingehalten werden, könnte es zu schweren Unfällen, schlimmstenfalls sogar zu einem Brand kommen.

Der Kaminschacht muss zudem von einem Schornsteinfeger regelmäßig gewartet werden. Alleine einen Kamin freilegen und einen neuen Zugang schaffen ist daher keine gute Idee und könnte schwerwiegende Folgen mit sich ziehen. Zudem ist das Öffnen des Schachts auch ein Eingriff in die Bausubstanz.

Auch interessant: Nach drastischem Preisanstieg! So entwickeln sich die Brennholzpreise 2023

Muss man den Vermieter über die Planung eines Kamins informieren?

Möchte man in der Wohnung einen Kamin installieren, muss man sich vorher die Zustimmung des Vermieters einholen. Manchmal hilft es auch, wenn man den Mietvertrag vorher nochmals prüft. Vielleicht enthält der Mietvertrag Informationen zu Regelungen oder Verboten im Zusammenhang mit Kaminöfen oder Feuerstellen in der Wohnung. Wenn man sich unsicher ist, sollte man beim Vermieter nachfragen. Oft ist es auch besser, den Vermieter schriftlich über sein Vorhaben zu informieren.

Hinweis: Der Vermieter kann den Kamin in der Wohnung immer ablehnen. Es gibt jedoch auch Ausnahmen – wenn es beispielsweise kein bestehendes Heizungssystem in der Wohnung gibt. Das bedeutet, wenn der Mieter seine Heizpflicht nicht erfüllen kann, muss der Vermieter dem Einbau eines Kamins zustimmen.

Abnahme durch Bezirksschornsteinfeger

Gibt der Vermieter sein Einverständnis, kann man einen Termin mit dem Schornsteinfeger vereinbaren. Dieser stellt dann zunächst fest, ob und wo in der Wohnung ein Kamin angeschlossen werden kann. Zudem kann er auch Auskunft darüber geben, welche Geräte in der Wohnung erlaubt sind.

Wichtig: Ohne die Zustimmung des Bezirksschornsteinfeger darf kein Kamin in der Wohnung angeschlossen werden.

Welche Kamine sind für die Wohnung geeignet?

Es gibt offene und geschlossene Kamine. Ist der Kamin offen zum Wohnraum hin, sind die Schadstoffemissionen sehr hoch. Ein offener Kamin darf dann nur gelegentlich betrieben werden. Das Umweltbundesamt empfiehlt deswegen Kamine mit Heizeinsatz, die man mit einer Glasscheibe oder Glastür verschließen kann. Somit gelangen weniger Schadstoffe in die Raumluft.

Hinweis: Bis zum Ende des Jahres 2024 müssen Einzelraumfeuerstätten, die zwischen 1995 und Ende März 2010 genehmigt wurden und die verschärften Umweltauflagen nicht erfüllen, entweder außer Betrieb genommen, nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Aufgrund veralteter Verbrennungstechnologien sind diese Holzfeuerungen nicht mehr zeitgemäß und genügen nicht mehr den heutigen Umweltschutzstandards.

Moderne Holzkamine

Moderne Kamine sind in der Regel recht effizient, emissonsarm und können einen Großteil der erzeugten Wärme in den Raum abgeben. Sie verfügen oft über Wärmespeichermassen, die die Wärme über einen längeren Zeitraum abstrahlen, selbst nachdem das Feuer erloschen ist. Der Raum bleibt daher lange warm und kühlt nicht so schnell ab.

Wenn man mit Holz heizt, sollte man jedoch darauf achten, dass das Feuerholz gut getrocknet ist. Bei zu feuchtem Brennholz entsteht zu viel Feinstaub. Gutes Brennholz sollte mindestens zwei Jahre lang trocknen, um weniger Emissionen auszustoßen. Beim Einkauf von Holz ist es notwendig, auf eine gute Lagerung zu achten und wenn möglich Feuerholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu verwenden.

Wichtig: Entscheidet man sich für einen Kamin mit Holz, muss dieser an einen geeigneten Schornstein oder Rauchabzug angeschlossen werden, um Rauch und Verbrennungsabgase sicher nach draußen abzuleiten.

Elektrokamine und Ethanol-Kamine

Elektrokamine und Ethanol-Kamine benötigen keinen Schornstein. Zudem kann man sie an einem beliebigen Ort in der Wohnung platzieren. Sie produzieren weder Rauch noch Ruß und können ohne viel Aufwand betrieben werden. Überdies spart man sich Platz für die Lagerung von Brennstoff im Vergleich zu Brennholz. Da ist es immer gut, wenn man einen Kellerraum oder Schuppen hat, um das Holz trocken zu lagern.

Wie funktioniert ein Ethanol-Kamin?

Bein einem Ethanol-Kamin, auch als Bioethanol-Kamin bekannt, verwendet man Ethanol als Brennstoff, um eine offene Flamme und Wärme zu erzeugen. Der Brennstoff wird in eine spezielle Brennkammer gegossen, entzündet und verbrennt mit einer sauberen Flamme. Diese Flamme erzeugt weder Rauch noch Ruß.

Dabei kann man die Intensität der Flamme und die Wärme selbst regulieren. Man sollte jedoch auf die vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen achten. Dazu gehören eine ausreichende Belüftung des Raums und das Einhalten der Herstelleranweisungen.

Wichtig: Bei falscher Handhabung können Ethanol-Kamine in der Wohnung schnell zur Gefahr werden, denn sie haben keinerlei Abzugsrohre. Man sollte diese Kamine in kleineren Zimmern auf keinen Fall verwenden, da die schädlichen Verbrennungsstoffe direkt mit der Raumluft in Berührung kommen.

Was ist ein Elektrokamin?

Ein Elektrokamin wird mit Strom betrieben, wobei das Heizelement eine doppelte Funktion hat. Einerseits wird aus LED-Lichtern eine Flammenillusion kreiert, andererseits Wärme erzeugt. Man kann die Heizleistung und die Flammenintensität mit einer Fernbedienung oder am Gerät regulieren.

Elektrokamine sind sicher und einfach zu bedienen. Man benötigt keinen Lagerplatz und kann somit Platz sparen. Elektrokamine sind eine gute Alternative zu herkömmlichen Kaminen. Denn sie sind sauber und benutzerfreundlich.

Wie hoch soll die Leistung des Elektro-Kamins sein?

Räume, die ständig überhitzt sind, machen müde und schlapp und schaffen ein ungesundes Raumklima. Wenn man einen Kamin auswählt, sollte es nicht um die höchste Leistung gehen. Am besten orientiert man sich an der Zimmergröße. Bei einer Zimmergröße von 15 Quadratmeter benötigt man 1kW Leistung. Das ist nicht nur gut für das Raumklima, sondern auch für den Geldbeutel. Wenn man sich an diese Regel hält, sollte das Heizen mit einem Elektrokamin angenehm und für eine ausgeglichene Raumluft sorgen.

Auch interessant: Woran man schlechtes Brennholz erkennt

Mehr zum Thema

Wieviel kostet ein Kamin?

Die Kosten für Kamine können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Einbaukamine kann man oft nicht ohne bauliche Veränderungen installieren. Denn wie bereits erwähnt, braucht man dazu den nötigen Rauchabzug oder Schornstein. Je nach Wohnort sind zum Teil Baugenehmigungen für den Einbau von Kaminen notwendig. Oft muss beim Auszug alles wieder in den ursprünglichen Zustand rückgebaut werden.

Deswegen können die Kosten für einen Kamin in der Wohnung schnell in die Höhe schießen und liegen meist im Bereich von einigen tausend Euro. Indoor-Ethanolkamine und Elektrokamine sind kostengünstiger und eventuell auch geeigneter für eine Mietwohnung.

Themen Heizen
Aktuelle Angebote entdecken
OBI Logo
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.