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Nicht nur für den Boden

Was Kork als Baustoff so besonders macht

Kork als Baustoff
So sieht Korkeichenrinde in seiner natürlichen Form aus Foto: Getty Images
Janina Mild Autorin

28. April 2022, 17:47 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Bisher kannte man das Naturmaterial Kork höchstens als Rohstoff für Bodenbeläge. Doch Kork kann noch viel mehr: Auch als Dämmung und sogar als Sichtfassade an Gebäuden wird er inzwischen immer häufiger eingesetzt!

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Wer auf der Suche nach einem nachhaltigen Rohstoff ist, kann sich für Kork als vielseitig einsetzbares Material entscheiden. Kork ist ein natürlicher Baustoff, der aus der Rinde der Korkeiche besteht und gerade erst als Baumaterial entdeckt wird. Zwar wächst Kork nicht sehr schnell – denn die Korkrinde kann nur ca. alle 11 Jahre von einer Eiche geschält werden – dennoch handelt es sich dabei um einen nachwachsenden Rohstoff. Seinen natürlichen Ursprung hat Kork in den Korkwäldern im Mittelmeerraum, beispielsweise in Spanien oder Portugal, aber auch in Nordwestafrika.

Kork – ein Material mit Zukunftspotenzial

Bisher wurde ein Großteil der Korkernte weltweit zur Herstellung von Korken für Sekt- und Weinflaschen verwendet. Doch die Wein- und Sektkenner sind nicht mehr die einzigen Freunde der Korkrinde. Im Gegenteil – seit mehreren Jahren gibt es auch in der Bauwirtschaft eine wachsende Kork-Fangemeinde. Bisher gilt Kork noch als Geheimtipp für die Baustoffindustrie – doch im Rahmen des Nachhaltigkeits-Trends und des globalen Baustoff-Mangels kommen immer mehr Branchenkenner auf den Geschmack und verwenden Kork als Baumaterial.

Auch Möbeldesigner beschäftigen sich inzwischen mit Kork als Rohstoff – und so verliert das Naturmaterial derzeit sein muffiges 70er-Jahre Image und wird zum beliebten Baustoff mit echtem Potenzial. Da es sich bei Kork um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, hat er zwar kein Potenzial zum Massenprodukt, doch als Nischenbaustoff für besonders umweltbewusste Bauprojekte könnte er sich durchaus etablieren.

Passend dazu: 5 nachhaltige Bodenbeläge für die Wohnung

Was macht Kork so besonders?

Egal für welchen Zweck Kork als Material eingesetzt wird, es kommt gänzlich ohne chemische Zusätze oder Bindemittel aus. Daher erfreut es sich vorwiegend bei Freunden des natürlichen Wohnens einer hohen Beliebtheit. Kork bringt von Natur aus zahlreiche positive Eigenschaften mit, welche das Material zu einem einfach handhabbaren Rohstoff machen.

Da Korkrinden bereits mit Luft gefüllt sind, eignen sich Korkplatten hervorragend zur natürlichen Dämmung eines Hauses. Weiterhin ist Kork luft- und wasserdicht und dabei elastisch und diffusionsoffen. Auch beim Brandschutz schneidet Kork überdurchschnittlich gut ab, denn obwohl Kork als „entflammbar“ gilt, entstehen keine giftigen Gase und der Baustoff hemmt sogar die Brandausbreitung. Hinzu kommt, dass Kork nicht anfällig für Schädlinge ist und den Kontakt mit Säuren und Laugen unbeschadet übersteht. Da Kork sehr langlebig und recyclingfähig ist, eignet es sich wunderbar als natürliches Baumaterial für innovative Häuser und Wohnungen.

Technische Eigenschaften von Kork

  • Formstabil & belastbar
  • Atmungsaktiv
  • Diffusionsoffen
  • Schutz vor Hitze und Kälte
  • Schallschutz
  • Keine giftigen Dämpfe im Brandfall
  • Langlebig
  • Recyclingfähig
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Wofür kommt Kork beim Bauen zum Einsatz?

Kork ist ein vielseitiger Rohstoff mit vielen positiven Eigenschaften, die sich hervorragend für den Einsatz beim Haus- und Wohnungsbau eignen:

Kork als Bodenbelag: Natürlich schön

Bereits seit vielen Jahren handelt es sich bei Kork um einen beliebten Bodenbelag. Aufgrund der wirksamen Wärme- und Schalldämmung eignet sich Kork auch als Fußboden in Mehrfamilienhäusern, grundsätzlich kann man den Rohstoff aber in allen Räumen als Bodenbelag verwenden. Bei korrekter Versiegelung können Korkböden sogar im Badezimmer zum Einsatz kommen, da das Material feuchtigkeitsregulierend ist.

Da Korkparkett komplett ohne Schadstoffe auskommt, ist es auch im Schlafzimmer oder Kinderzimmer völlig unbedenklich einsetzbar. Egal ob Wohnbereich, Küche oder Badezimmer – durch seine natürliche Optik sorgt Kork überall für ein besonders gesundes und angenehmes Raumklima.

Korkboden
Kork ist ein Klassiker beim Bodenbelag – und überzeugt mit wohngesunden Eigenschaften Foto: Getty Images

Kork als Dämmstoff: Schall- und Wärmedämmung

Das Material Kork verfügt über ausgezeichnete Dämmeigenschaften, welche auf die natürlich gespeicherte Luft in der Korkrinde zurückzuführen sind. Aufgrund seiner geringen Wärmeleitfähigkeit von rund 0,045 Watt pro Meter und einer guten Wärmespeicherkapazität ist Kork hervorragend zur Dämmung von Gebäuden geeignet.

Neben seiner Funktion als Bodenbelag wird Kork daher inzwischen auch zur Innendämmung eingesetzt. Vor allem zur Dämmung der Decken, Böden und Wände wird Kork immer häufiger verwendet. Aufgrund seiner speziellen Materialstruktur leistet Kork auch als Trittschutz gute Dienste. Hierzu werden dünne Kork-Dämmungen unter dem Laminat verlegt, sodass Geräusche nicht über verschiedene Geschosse hinweg gehört werden können. In diesen Bereichen kann Kork als Dämmung eingesetzt werden:

  • Innendämmung
  • Bodendämmung
  • Dachdämmung
  • Deckendämmung
  • Hohlraumdämmung
  • Schallschutz
  • Fassadendämmung

Kork als Sichtfassade: Innovativ und langlebig

Nicht nur als Bodenbelag und als Dämmmaterial kann Kork beim Hausbau eingesetzt werden. Denn es wurden bereits einige Objekte realisiert, bei denen Korkplatten als Sichtfassade fungieren! Bei diesen innovativen Gebäudeprojekten ist der Kork gleichzeitig Dämmung und Fassadenoberfläche, was einen abschließenden Putzauftrag und Farbe an der Hausfassade unnötig macht. Möglich machen das die besonderen Eigenschaften des Materials, denn hoch verdichtete Korkplatten sind besonders wasserresistent und witterungsbeständig. Da Kork-Sichtfassaden ohne Chemie auskommen und keine Pflege benötigen, eignen sie sich hervorragend als Material für innovative Bauprojekte mit einem natürlichen Flair.

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