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Im Ernstfall

Warum elektrische Rollläden problematisch sein können

Elektrischer Rollladen
Elektrische Rollläden sind eine praktische Angelegenheit. Aber die moderne Technik hat auch seine Tücken Foto: Getty Images / U. J. Alexander
Felix Mildner
Redaktionsleiter

25. Februar 2024, 6:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Elektrische Rollläden sind praktisch. Man spart sich das manuelle Hochziehen und kann die Jalousien auch per Zeitschaltuhr steuern. Allerdings gibt es auch einen bestimmten Nachteil.

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Elektrische Rollläden ermöglichen einerseits eine einfache Steuerung per Knopfdruck, in manchen Fällen aber auch per App, etwa wenn sie Teil eines Smarthome-Systems sind. In beiden Fällen ist allerdings Strom nötig – denn ohne bewegt sich zunächst gar nichts. Das kann im Ernstfall problematisch werden.

Elektrischer Rollladen kann beim Hausbrand zum Problem werden

Fällt im Brandfall der Strom im Haus aus, lassen sich elektrisch betriebene Rollläden aufgrund der eingebauten Aufschiebesperre womöglich nicht öffnen. Sind sie überall im Haus angebracht, bedeutet das oft auch, dass der sogenannte „zweite Rettungsweg“ versperrt ist. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern handelt es sich dabei in der Regel um Fenster, Terrassen- oder Balkontüren. Darauf weist der Verband Privater Bauherren (VPB) hin. Welche Möglichkeiten gibt es, um die Fluchtwege nicht zu versperren?

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Das raten die Experten

Um dennoch den Luxus eines elektrischen Rollladens zu haben, aber im Brandfall auch das Haus verlassen zu können, gibt es verschiedene Optionen. Eine Lösungsvariante laut VPB: Am ausgewiesenen zweiten Rettungsweg, also beispielsweise an der Balkontür, einen mit Gurten bedienbarer Rollladen installieren. Diesen kann man im Ernstfall einfach aufziehen. Andere Produkte haben ein mechanisches Federsystem, das sich durch einen Knopf neben dem Fenster lösen lässt und den Rollladen hochfährt.

Ist der zweite Rettungsweg bereits mit einem elektrisch betriebenen Rollladen ausgestattet, kann man dem VPB zufolge auch einen Pufferakku einsetzen lassen. Mit diesem lässt sich der Rollladen bei einem Stromausfall öffnen.

Hinweis: Ein Pufferakku muss regelmäßig überprüft werden. Dafür fallen Wartungskosten an.

Eine Alternative: Den elektrisch betriebenen Rollladen mit einer zusätzlichen Nothandkurbel ausstatten, sodass er auch bei einem Stromausfall geöffnet werden kann. Diese sollte in Reichweite aller Bewohner angebracht werden – auch der Kinder. Wichtig: alle müssen wissen, wo sich die Nothandkurbel befindet und wie man sie bedient.

Und Kunststoff-Rollläden können auch eine Art Sollbruchstelle haben. Man kann sich also bei akuter Gefahr den Weg frei brechen. Eine einfache Lösung kann auch sein, ein für die Feuerwehr und deren Leitern gut erreichbares Fenster nicht mit einem elektrischen, sondern einem manuell bedienbaren Rollladen auszustatten.

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Wie sind die Fluchtwege geregelt?

Jede Nutzungseinheit mit Aufenthaltsräumen muss in jedem Geschoss zwei voneinander unabhängige Rettungswege haben. Das sieht Paragraf 33 der Musterbauordnung vor. So manche Bauaufsichtsbehörde kann aber darüber hinausgehend Vorgaben machen.

Der erste Rettungsweg im Einfamilienhaus geht über den Flur, das Treppenhaus und die Haustür. Der zweite Weg ist laut VPB in der Regel eine Stelle, an die die Feuerwehr mit Rettungsgeräten wie einer Leiter zu den Bewohnern gelangen kann – also ein Fenster.

Laut der Musterbauordnung muss dieser zweite Rettungsweg mindestens 0,90 Meter mal 1,20 Meter groß sein und darf nicht höher als 1,20 Meter über der Oberkante des Fußbodens sein, erläutert der VPB. Für Fenster in Dachschrägen gibt es weitere Bestimmungen, die jeweiligen Mindestmaße können von Bundesland zu Bundesland abweichen. Dies sollte man im Zweifel mit seiner zuständigen Baubehörde klären.

Mit Material der dpa

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