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Modernisierung

Fußbodenheizung im Altbau nachrüsten – Planung, Einbau, Konsten

Fußbodenheizung im Altbau
Eine Fußbodenheizung ist auch im Altbau möglich. Allerdings kommt es dabei auf einige Faktoren an. Foto: Getty Images / elenaleonova

2. Oktober 2024, 17:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Lässt sich eine Fußbodenheizung nachträglich auch in Altbauten installieren? Welche Probleme können auftauchen und was ist bei der Planung zu beachten? Das erklärt unser myHOMEBOOK in diesem Artikel.

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Kalte Füße im Winter? Das kennen die Besitzer einer Fußbodenheizung nicht. Wird die Heizung mittels Wärmepumpe betrieben, kann sie in heißen Monaten sogar die Räume kühlen. Zudem bietet eine solche Flächenheizung den Vorteil, dass man auf den Einbau von Radiatoren verzichten werden. Damit werden Wandflächen besser ausgenutzt. Aber kann eine Fußbodenheizung auch nachträglich in Altbauten eingebaut werden?

Vorteile einer Fußbodenheizung im Altbau

Der Einbau einer Fußbodenheizung bringt Vorteile mit sich. Dazu zählen unter anderem:

  1. Mehr Wohnkomfort: Die Fußbodenheizung verteilt die Wärme gleichmäßig im Raum. Die beim Einbau von Radiatoren üblichen „Zonen“ in einem Raum (in der Nähe des Heizkörpers zu warm, weiter entfernt zu kalt) entfallen. Gerade in Zimmern mit Fliesenböden wird das Raumklima viel angenehmer.
  2. Bessere Raumnutzung: Es wird an den Wänden kein Platz für Radiatoren verschwendet; die Wandflächen werden damit auch besser genutzt. Zudem können Möbel flexibler aufgestellt werden, da nicht darauf geachtet werden muss, den Wandheizkörper nicht zu verdecken.
  3. Höhere Energieeffizienz: Fußbodenheizungen kommen mit geringeren Vorlauftemperaturen (verglichen mit klassischen Heizkörpern) aus. Das warme Wasser, das die Leitungen der Fußbodenheizung durchläuft, muss also nicht so stark erwärmt werden.

Allerdings ist im Zusammenhang mit Altbauten zu bedenken, dass diese energetisch oft weniger gut ausgestattet sind. Die niedrigen Vorlauftemperaturen sparen zwar Energie. In schlecht gedämmten Räumen kann die Heizleistung einer Fußbodenheizung dann gelegentlich nicht ausreichen. Wegen der größeren Fläche und der Speicherung der Wärme im Fußbodenbelag reagiert die Heizung auch träger auf Temperaturänderungen.

Mehr dazu: Vor- und Nachteile einer Fußbodenheizung

Diese Formen der Fußbodenheizung gibt es

Bei der Nachrüstung einer Fußbodenheizung in Altbauten stehen drei grundlegende Bauformen zur Auswahl:

1. Nass-Systeme

Im Rahmen einer Kernsanierung bietet sich der Einsatz eines klassischen Nass-Systems an. Den Namen verdankt diese Form der Verlegetechnik. Die Rohrleitungen werden auf dem Boden ausgelegt und dann mit flüssigem Estrich übergossen. Das kommt aber nicht in allen Bauten in Betracht (dazu im nächsten Abschnitt mehr). Zudem benötigt ein solches System eine recht großzügige Aufbauhöhe. Rohre, Estrich, Kleber und Bodenbelag verschlingen gern 60 Millimeter.

2. Trockensysteme

Die Rohrleitungen sind bereits auf oder in einer Trockenestrichplatte integriert. Dieser Aufbau ist dann praktisch, wenn der Estrich des Raumes nicht erneuert werden soll oder kann. Die Aufbauhöhe ist ebenfalls geringer und damit geht weniger Raumhöhe verloren.

3. Dünnschichtsysteme

Speziell für die Renovierung gibt es auch sogenannte Dünnschichtsysteme. Diese lassen sich direkt auf dem alten Boden verlegen. Die Aufbauhöhen betragen lediglich 20 Millimeter. Darauf kann dann der neue Bodenbelag aufgebracht werden.

Auch interessant: Braucht man für eine Wärmepumpe wirklich eine Fußbodenheizung?

Was ist beim Einbau und Planung zu beachten?

Vor der Anschaffung einer Fußbodenheizung in einem Altbau sollte man sich unbedingt beraten lassen. Das Vorhaben kann nämlich auch wegen baulicher Gegebenheiten scheitern.

Bei der Planung einer Fußbodenheizung im Altbau ist es wichtig, die Statik des Gebäudes zu berücksichtigen. Balkendecken, wie sie in älteren Häusern vorhanden sind, können durch das Aufbringen eines neuen Estrichs darüber zu stark belastet werden. Das Wasser in den Rohren, das verwendete Material inklusive Spachtelmassen bringen rasch zwischen 40 und 60 Kilogramm pro Quadratmeter auf die Waage. Am besten einen Statiker bei der Planung einbeziehen.

Einen Blick sollte man auch auf die Dämmung der Räume werfen. Denn eine gute Dämmung ist für die Effizienz einer Fußbodenheizung entscheidend. Unter Umständen muss man Wände und Fenster extra dämmen, damit die niedrigen Vorlauftemperaturen den Raum auch im Winter auf angenehme Temperaturen bringen.

Fachleute wie Bauingenieure oder Energieberater können auch die Heizlast für den jeweiligen Raum berechnen, also die Energiemenge ermitteln, die man für die Erwärmung des Raumes benötigt. Mit diesen Werten lässt sich prüfen, ob der verwendete Energieträger und das Röhrensystem auch zu den baulichen Gegebenheiten passen.

Auch interessant: Welcher Belag sich bei einer Fußbodenheizung eignet

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Mit diesen Kosten ist beim Einbau einer Fußbodenheizung zu rechnen

Die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung durch einen Spezialbetrieb variieren stark und hängen nicht allein vom verwendeten System, den Heizkreisen und der Steuerungstechnik ab. Es spielt auch der handwerkliche Aufwand für die Vorbereitung des Untergrunds im Altbau eine Rolle.

Als grobe Richtwerte können diese Zahlen gelten: Für ein Nass-System sollten Eigentümer mit Kosten zwischen 60 und 120 Euro pro Quadratmeter rechnen. Bei einem Trockensystem bewegen sich die Preise zwischen 80 und 140 Euro pro Quadratmeter.

Themen Heizen

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