
29. März 2025, 13:10 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die neue Heizung ist drin, der alte Anschluss aber noch da: Wer einmal mit Gas geheizt hat, kann sich die Leitung nach dem Umstieg verschiedentlich stilllegen lassen. Das sind die Vor- und Nachteile.
Wer im Rahmen des Heizungstausches von der Gasheizung auf Fernwärme oder Wärmepumpe umgestiegen ist, muss sich um den alten Gasanschluss kümmern. Die Verbraucherzentrale NRW nennt drei Optionen – mit teils deutlichen Unterschieden bei Handhabung und Kosten.
Option 1: Gasanschluss nach Heizungstausch deaktivieren
Die einfachste Möglichkeit ist, den Gasanschluss lediglich inaktiv zu schalten. Dabei bleiben sowohl der Anschluss als auch der Gaszähler an Ort und Stelle. Doch Vorsicht: Diese Möglichkeit wird laut einer Umfrage der Verbraucherschützer nicht von jedem Netzbetreiber unterstützt.
Außerdem fällt eine jährliche Pauschale an, im Durchschnitt rund 100 Euro. Diese wird erhoben, obwohl kein Gas mehr verbraucht wird – allein für das Vorhalten der Leitung. Ein weiterer Nachteil: Das in der Leitung verbliebene Gas erfordert weiterhin Wartung, was zusätzliche Kosten verursachen kann.
Option 2: Gasleitung bleibt, aber wird stillgelegt
Die zweite Variante ist die Stilllegung des Gasanschlusses nach einem Heizungstausch. Dabei wird die Hausleitung vom Gas befreit und vom Hauptnetz getrennt – sie verbleibt jedoch physisch im Gebäude. Die Kosten für diesen Schritt sind sehr unterschiedlich.
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Diese Möglichkeit bieten einige Gasnetzbetreiber kostenlos an, bei anderen kostet es hohe drei- oder sogar vierstellige Beträge. Trotz Trennung vom Netz verlangen einige Betreiber auch in diesem Fall eine regelmäßige Wartung der Leitungen, was bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollte.

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Option 3: Rückbau – radikale, aber endgültige Lösung
Wer keinerlei Nutzung des Gasanschlusses mehr plant, kann einen vollständigen Rückbau beauftragen. Dabei wird die gesamte Netzanschlussleitung samt aller Anlagenteile entfernt. Eine spätere Rückkehr zur Gasversorgung wäre nur mit erheblichem baulichem Aufwand möglich.
Auch finanziell ist der Rückbau die teuerste Variante: Die Kosten für den Rückbau decken Netzbetreiber auf unterschiedliche Art und Weise. Entweder sie stellen sie dem Gasanschlussnutzer in Rechnung – im Schnitt kostet das doppelt so viel wie die Stilllegung. Oder: Manche Netzbetreiber legen sie auch ganz oder teilweise auf die Allgemeinheit der Gaskunden um.
Mit Material der dpa