Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Mehr Wohnraum und Licht

Braucht man für eine Gaube eine Baugenehmigung?

Gaube
Gauben verleihen einem Haus oft einen individuellen Charakter, was den Wert der Immobilie nachhaltig steigern kann Foto: Getty Images / U. J. Alexander

14. Dezember 2024, 5:50 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Dachgeschosswohnungen haben zweifellos ihren Charme, können jedoch durch die Dachschrägen auf Dauer beengend wirken. Auch kann der begrenzte Lichteinfall den Raum dunkler und kleiner wirken lassen, als er tatsächlich ist. Nachträglich eingebaute Gauben bieten hier eine ideale Lösung. Sie schaffen mehr Raum und lassen mehr Tageslicht ins Innere.

Artikel teilen

Dächer mit flacher Neigung und niedrigem Kniestock kann man mit nachträglich eingebauten Gauben nachrüsten und attraktiver machen. So wird nicht nur die Wohnqualität gesteigert, sondern auch der gesamte Wohnbereich optisch und funktional aufgewertet. myHOMEBOOK erklärt, wie man dabei richtig vorgeht und was man beachten sollte.

Was ist eine Gaube?

Eine Gaube – auch Dachgaube genannt – ist ein Dachaufbau in einem geneigten Dach eines Hauses. Sie ist mit einem senkrechten Fenster versehen, vergrößert den Raum und lässt gleichzeitig mehr Tageslicht zu. Auch heizen sich im Sommer die Fenster nicht so stark auf, wie es bei gewöhnlichen schrägen Dachfenstern der Fall ist. Dabei gibt es frei geplante Gauben, die individuell für das entsprechende Haus von einem Fachbetrieb zugeschnitten und eingebaut werden oder Fertiggauben, die man in unterschiedlichen Formen und Größen kaufen kann.

Auch interessant: Auch ein Steildach lässt sich begrünen

Wann lohnt es sich, eine Gaube nachträglich einbauen zu lassen?

Eine Gaube ist immer eine lohnenswerte Investition, besonders wenn es darum geht, den Dachboden sinnvoll zu nutzen oder eine bereits bestehende Dachwohnung aufzuwerten. Durch den nachträglichen Einbau der Dachgaube kann man nicht nur zusätzliche Wohnraum schaffen, sondern auch die Belichtung und Belüftung verbessern. Zudem verleihen Gauben einem Haus oft einen individuellen Charakter, was den Wert der Immobilie nachhaltig steigert. Ganz egal, ob man mit dem Einbau der Immobile eine Wertsteigerung oder ein angenehmes Wohnambiente schaffen möchte – der nachträgliche Einbau einer Gaube zahlt sich meist aus.

Wie plant man den Einbau einer Gaube?

Wenn man sich dazu entschlossen hat, Gauben nachträglich einzubauen, muss man einige Dinge im Vorfeld abklären. Zunächst sollte man den Zustand des Dachstuhls und seine Tragfähigkeit prüfen lassen. Weil man das nicht selbst übernehmen kann, ist es wichtig, Profis heranzuziehen, etwa einen Architekten oder Zimmerer.

Braucht man eine Genehmigung?

Zudem sollte man auch klären, ob man eine Baugenehmigung benötigt. In den meisten Fällen ist eine Genehmigung nötig, denn mit einer Gaube verändert sich auch das Äußere des Hauses im Wesentlichen. Zudem ist es wichtig, den Bebauungsplan ins Visier zu nehmen, da dieser Angaben zur Größe und Form beinhaltet.

Checkliste vor dem Einbau einer Gaube

  1. Überprüfung von Holzqualität und Tragfähigkeit der bestehenden Dachkonstruktion, etwa von einem Zimmermann
  2. Umfassende Planung und Statikberechnung durch Architekten
  3. Klärung der Genehmigungspflicht bei der Baubehörde
  4. Berücksichtigung des Bebauungsplans (Sollten keine Regelungen vorliegen, entscheidet die Behörde meist im Rahmen des geltenden Baurechts)
  5. Fachplanung und Umsetzung der Gaube
  6. Brandschutzbestimmungen kontrollieren

Fachplanung und Umsetzung einer nachträglich eingesetzten Gaube

Wenn man sich für eine individuell maßgeschneiderte Gaube entschieden hat, sollte man einen qualifizierten Bauunternehmer beauftragen. Dieser führt die Arbeiten in der Regel sicher und gemäß den Bauvorschriften durch. Hat man eine passende Gaubenart gewählt, kann man die weiteren Schritte mit einem Architekten planen. Je nach Ausführung kann man die Gaube individuell anfertigen lassen oder sich für eine Fertiggaube entscheiden. Diese wird meist montagefertig in der Werkstatt vorbereitet und mithilfe eines Krans auf den vorbereiteten Anschlussrahmen gesetzt, nachdem der Dachdecker oder Zimmerer die nötige Öffnung geschaffen hat. Abschließend dichtet man das Dach ab und deckt es wieder ein.

Gauben verleihen einem Haus oft einen individuellen Charakter, was den Wert der Immobilie nachhaltig steigern kann.
Gauben verleihen einem Haus oft einen individuellen Charakter, was den Wert der Immobilie nachhaltig steigern kann. Foto: Getty Images/500px Plus

Welche Gaubenformen gibt es?

Es gibt verschiedene Gaubenformen, je nach Dachneigung und Art der Dächer werden Gauben entsprechend zur jeweiligen Hausart eingesetzt. Es wird zwischen flachen, spitzen, runden und eckigen Gauben unterschieden.

  1. Satteldachgaube: Die Satteldachgaube kennt man auch als Giebelgaube, die auch an die Form eines Sattels erinnert. Sie hat zwei geneigte Dachflächen, die ein Giebeldreieck bilden.
  2. Schleppgaube: Diese Form ist wohl eine der traditionellsten Gaubenarten und unterscheidet sich durch ihre geringere Neigung zum Hauptdach.
  3. Spitzgaube: Eine Spitzgaube ist eine Dachgaube, deren Dach in einer spitz zulaufenden Form endet, ähnlich wie bei einem Giebeldach. Man verwendet sie oft in historischen Bauwerken.
  4. Walmdachgaube: Bei einer Walmdachgaube ist das Dach an allen Seiten geneigt, ähnlich wie be einem Walmdach. Diese Konstruktion wirkt harmonisch und elegant.
  5. Rundgaube: Eine Rundgaube besteht aus einem halbrunden oder bogenförmigen Dach. Auch diese verwendet man mehr bei traditionellen und klassischen Häusern
  6. Fledermausgaube: Diese Dachgaube hat eine geschwungene Trauflinie, die fliessend in das Dach übergeht. Sie ist wohl einer der aufwändigsten Gaubenformen im Handwerk. Von vorne sieht sie manchmal aus wie eine Augen- oder Mandelform.

Auch interessant: Was beim Austauschen eines Dachfensters zu beachten ist

Mehr zum Thema

Mit welchen Kosten muss man bei einer Gaube rechnen?

Die Kosten für eine Gaube variieren je nach Größe, Form, Material und Arbeitsaufwand. Eine einfache Schleppgaube beginnt bei etwa 4000 bis 8000 Euro, während man bei aufwendigeren Modellen wie beispielsweise einer Walmdachgaube zwischen 6000 und 20.000 Euro investieren muss. Zusätzlich kommen noch weitere Ausgaben wie etwa die Kosten für die Planung und Statik (1000 bis 2000 Euro) sowie Dämmung und Innenausbau (2000 bis 5000 Euro) hinzu.

Bei einer Fertiggaube kann man in etwa mit 3000 bis 6000 rechnen. Auch da kommen Einbaukosten von 2000 bis 5000 Euro hinzu. Insgesamt sind Fertiggauben oft günstiger als individuell geplante Gauben.

Günstige Flüge buchen - Skyscanner Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.