
13. Januar 2025, 11:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ab dem 1. Februar 2025 gilt eine neue Regelung für Betreiber von Photovoltaik-Anlagen. Sie soll die Überprüfung von Zertifikaten durch Netzbetreiber erleichtern. Aber was bedeutet das für Betreiber und Interessenten? Worum geht es konkret?
Auf Betreiber von PV-Anlagen kommt eine Änderung zu: Mit der Einführung des Zentralen Registers für Einheiten- und Komponentenzertifikate (ZEREZ) wird der Nachweis von Zertifikaten für Stromerzeugungsanlagen ab Februar verpflichtend. Betreiber müssen ihre Anlagen entsprechend registrieren, um einen Netzanschluss zu bekommen. Diese Vorschrift soll die Netzsicherheit stärken.
Zertifikatspflicht für Photovoltaik-Anlagen ab Februar 2025
Der Anschluss von PV-Anlagen erfordert schon immer gewisse Zertifikate. Diese wurden bislang per Post oder E-Mail versandt. Für Anlagen- und Netzbetreiber entstand dadurch ein erheblicher Verwaltungsaufwand. Mit der Einführung des ZEREZ im April 2024 wurde der Prozess jedoch zentralisiert und transparenter gestaltet. Demnach dürfen ab dem 1. Februar 2025 Anlagen ausschließlich mit einem ZEREZ-Eintrag ans Netz.
Betroffen sind insbesondere Wechselrichter, die bei privaten Photovoltaik-Anlagen an das Niederspannungsnetz angeschlossen werden. Grundlage hierfür ist der Standard VDE-AR-N 4105, der die technischen Anforderungen definiert.
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Was genau ist das ZEREZ?
Das Zentrale Register für Einheiten- und Komponentenzertifikate (ZEREZ) wurde als Reaktion auf die geänderte „Verordnung zum Nachweis von elektrotechnischen Eigenschaften von Energieanlagen“ (NELEV) eingeführt. Die Fördergesellschaft Windenergie und andere Dezentrale Energien (FGW) betreibt das Register seit Juli 2024 als offiziell beauftragte Stelle.
Zertifizierungsstellen und Hersteller laden die entsprechenden Nachweise für geprüfte Komponenten und Einheiten in das Register hoch. Dabei wird stets das Vier-Augen-Prinzip angewendet: Herstellerangaben werden von Zertifizierungsstellen überprüft und umgekehrt. Jeder Eintrag erhält eine eindeutige ZEREZ-ID, mit der Netzbetreiber die Einhaltung der Vorgaben überprüfen können.
„Mit dem Zertifizierungspaket wird ein Konzept für ein massentaugliches, digitaleres und dabei nach wie vor den Anforderungen an die Systemsicherheit entsprechendes Zertifizierungsverfahren für Energieanlagen umgesetzt“, informierte das Bundeswirtschaftsministerium zur Einführung des ZEREZ.
Was bedeutet das konkret für Betreiber?
Das ZEREZ erleichtert den Prozess für alle Beteiligten, wie das PV-Magazin berichtet. Betreiber von PV-Anlagen müssen künftig nur noch die ZEREZ-ID ihrer Komponenten an den Netzbetreiber übermitteln, anstatt umständliche Dokumentationen vorzulegen. Netzbetreiber wiederum sind laut NELEV verpflichtet, ausschließlich auf das Register zurückzugreifen und dürfen keine zusätzlichen Daten anfordern.
Gleichzeitig bringt die Umstellung auch Herausforderungen mit sich. Aktuell sind erst rund 827 Zertifikate im ZEREZ hinterlegt, was einer vollständigen Marktabdeckung noch nicht entspricht. Auch viele Netzbetreiber haben sich bislang nicht vollständig registriert. Bis Mitte Dezember 2024 waren laut dem PV-Magazin erst etwa ein Drittel der Unternehmen für zwei Drittel der Netzgebiete im ZEREZ vertreten.

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Gibt es Konsequenzen, wenn man die Daten nicht registriert?
Die Nutzung des ZEREZ ist verbindlich. Ohne registrierte Zertifikate ist ein Netzanschluss nicht möglich. Das betrifft insbesondere Wechselrichter und – je nach Größe der Anlage – auch weitere Komponenten wie Batteriespeicher. Laut NELEV dürfen Netzbetreiber Anlagen ohne Nachweis der erforderlichen Zertifikate nicht mehr ans Netz anschließen.

Installateur kann bei der Registrierung helfen
„Planen Sie, eine private PV-Anlage zu installieren, sollten Sie vorab unbedingt auf die ZEREZ-Registrierung achten. Im Zweifel kann man sich dabei auch an den entsprechenden Installateur wenden. Der kennt sich damit aus und kann die Registrierung womöglich auch übernehmen. Ohne diese kann die Anlage nicht ans Netz gehen.“