
22. November 2023, 15:06 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Für Eigentümer kann es sich lohnen, die Fassade zu streichen. Das ist nicht nur eine sinnvolle Aufwertung der eigenen Immobilie, sondern dient auch zum Schutz des Hauses.
Gerade bei Neubauten sollte die Fassade öfters gestrichen werden. Denn meistens fehlt ein Vordach, welches die Fassade vor Wettereinflüssen schützt. Unschöne Flecken und Verfärbungen sind die Folge. Mit einer professionellen Reinigung und einem neuen Anstrich kann man dem entgegenwirken. Hier erfahren Sie, was man darüber wissen sollte.
Übersicht
Was vor dem Streichen der Fassade wichtig ist
Bevor man zu Farbe und Pinsel greift, gibt es einige Punkte, die man überprüfen sollte. Denn einfach über die alte Fassade streichen, könnte die Sache womöglich verschlimmern. Wir haben eine Checkliste zusammengestellt, die auf die wichtigen Punkte eingeht.
- Fassade auf Mängel prüfen: Bevor man loslegt, sollte man die Fassade auf Mängel prüfen. Sind etwa Putzrisse oder Schäden an der Fassade zu sehen, sollte man diese vorher beheben. Befinden sich Algen oder andere witterungsbedingte Ablagerungen auf der Fassade, sollte man diese zudem fachgerecht entfernen.
- Altanstrich der Fassade prüfen: Der Altanstrich wird geprüft, um festzustellen, ob die alte Fassade noch tragfähig ist. Damit kann herausfinden, ob die neue Farbe auf der alten Farbe hält und nicht abbröckelt. Das kann man mit der rauen Oberfläche eines Topfschwamms ausprobieren. Damit reibt man nun die Fassade kurz ab. Sollte die Farbe des Anstriches darauf zu sehen sein, muss der Untergrund vorab grundiert werden.
- Fassade auf Saugfähigkeit prüfen: Mit einem einfachen Test kann man die Saugfähigkeit der Fassade prüfen. Dafür benetzt man die Fassade mit Wasser. Perlt das Wasser ab, ist die Saugfähigkeit nur wenig ausgeprägt.
- Anstrichhaftung der Fassade prüfen: Die Haftung der Fassade lässt sich prüfen, indem man mit einem Cuttermesser ein X in die Fassade ritzt. Danach nimmt man ein Kreppklebeband und drückt dieses fest darauf. Das Klebeband wird im nächsten Schritt zügig abgezogen. Befinden sich darauf Fassadenreste, ist das ein Hinweis, dass die Anstrichhaftung der Fassade nicht ausreichend ist. Die Fassade sollte man in diesem Zustand nicht streichen.
- Putz auf Hohlstellen prüfen: Mit der flachen Seite des Hammers kann man überprüfen, ob sich Hohlstellen unter dem Putz verbergen. Man sollte dabei nicht zu fest an die Fassade klopfen, sondern nur leicht. Würde sich ein Loch darunter befinden, würde man das an einem hell klingenden Klackern hören.
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Fassade ausbessern und vorbereiten
Vor dem Streichen sollte die Fassade außerdem mit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Zudem muss man vorhandene Schäden ausbessern. Manchmal kann es vorkommen, dass die Hauswand erneut verputzt werden muss.
Sollte die Fassade stark Wasser saugen, ist es wichtig, eine gute Grundierung zu verwenden. Die Grundierung sollte man jedoch nicht bei jedem Wetter auftragen. Bei nicht direkter Sonneneinstrahlung sollte man mit der Grundierung warten.
Fassade von Profi prüfen lassen
„Oft ist es besser, wenn die Fassade von einem Fachmann überprüft wird. Denn dieser sieht meist sofort, welche Maßnahmen getroffen werden müssen. Bevor man mit dem Streichen der Fassade beginnt. Außerdem kann er auch Empfehlungen bei wiederkehrenden Algen oder Schimmel aussprechen.“– Daniela Matsuzaki, myHOMEBOOK-Autorin
Ist der Fassadenanstrich genehmigungsfrei?
Für den Fassadenanstrich benötigt man keine Baugenehmigung. Zum Teil gibt es aber Grenzen. Vor allem, wenn es um die Ästhetik geht. Oft schreiben die Gemeinden im Baugesetzbuch der Gestaltungssatzung vor, welche Farben erlaubt sind. Die Farbe sollte auf keinen Fall das Gebäude verunstalten. Bei der Farbwahl sollte man sich als Eigentümer an der nahen Umgebung und dem Orts- und Landschaftsbild orientieren. Dabei kann es hilfreich sein, wenn die Nachbarn dabei auch einbezogen werden.
Gerüst für Fassadenanstrich besorgen
Man kann Gerüste mieten, die vom Verleiher gegen eine Gebühr aufgebaut werden. Zur Sicherung müssen die Gerüste an der Hauswand montiert werden. Hat man ein größeres Projekt geplant, ist es besser, wenn man eine Gerüstfirma mit dem Aufbau beauftragt. Plant man ein kleineres Projekt, kann man sich das Gerüst liefern lassen und selbst aufbauen. Dabei wird oftmals eine Leihgebühr pro Quadratmeter veranschlagt. Je nach Arbeitsaufwand kann man das Gerüst auch mehrere Wochen mieten.
Gerüst für Fassade selbst aufbauen
Beim Gerüstaufbau ist es wichtig, dass ein fester und ebenerdiger Untergrund vorhanden ist. Zum Ausgleichen des Bodens kann man Holzbretter verwenden. Da Gerüste in mehreren Teilen kommen, ist es wichtig, diese richtig und sicher zusammenzubauen. Unebenheiten oder Höhenunterschiede kann man mit Fußspindeln ausgleichen. Fußspindeln sind verstellbare Elemente, die sich am Ende der Gerüststützen befinden. Durch Drehen der Spindel kann man die Höhe des Gerüstes anpassen und nivellieren.
Info: Das Gerüst sollte laut der BG Bau (Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft) mit einem Abstand von nicht mehr als 30 Zentimetern angebracht werden.
Danach müssen die Stellrahmen auf die Fußspindel gesteckt werden und die Rückengeländer in die Geländerkästchen geschlagen werden. Dazu verwendet man Geländerkeile. Im ersten Gerüstfeld werden nun die Gerüstböden zwischen die Stellrahmen gehängt. Je nach Bedarf baut man das Gerüst entsprechend in die Höhe oder Breite auf.
Geländer werden immer mit einer Gerüstbau-Anleitung geliefert. In dieser wird explizit erklärt, wie das Gerüst aufgebaut und später an der Wand montiert werden sollte. Man sollte auch sicherstellen, dass das Gerüst vom Hersteller zugelassen ist.
Manchmal gibt es entsprechende Sicherheitsvorkehrungen, die ab einer bestimmten Höhe beim Gerüstbau eingehalten werden müssen. Dabei kann es sich um Montagesicherungsgeländer handeln oder andere wichtige Sicherheitsvorkehrungen, die man unbedingt einhalten sollte.
Hinweis: Man darf ein Gerüst zwar selbst aufbauen, wenn alle anfallenden Arbeiten auf und am Gerüst selbst erledigt werden. Jedoch ist man immer auf der sicheren Seite, wenn man den Aufbau von einer Fachfirma machen lässt. Vor allem, wenn man keinerlei Vorkenntnisse in diesem Bereich hat. Zudem spart man sich eine Menge Zeit und Stress. Denn man muss sich ja schließlich hinterher auch um den Abbau kümmern.
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Fassade streichen
Werkzeuge
- Malerbürste
- Farbroller
- Pinsel
- Eimer
- Kleine Farbrollen
- Flachpinsel
- Plane
- Klebeband
- Abstreifgitter
Fassadenfarbe
Es ist besser, den Verbrauch der Farbe vorab zu berechnen. Oft kann man das in den entsprechenden Baumärkten berechnen lassen. Es ist empfehlenswert, ein wenig mehr zu berechnen, weil man am Ende nie weiß, wie viele Anstriche benötigt werden. Zudem wäre es ärgerlich, wenn man seine Arbeit unterbrechen muss, weil die Farbe nicht reicht.
Anleitung
- Bevor man die Fassade streicht, sollte man zunächst alle Ecken und Winkel mit einem Pinsel vorstreichen. Es ist auch sinnvoll, um die Fensterrahmen und Türrahmen zu streichen.
- Nun kann man mit einem Voranstrich mit verdünnter Farbe beginnen. Dabei gibt man je nach Herstellerangaben etwas Wasser hinzu. Meist sind es 5 bis 15 Prozent Wasser.
- Danach kann man mit dem Zwischenanstrich beginnen. Der Voranstrich sollte jedoch vorher getrocknet sein.
- Nun kann mit dem Endanstrich begonnen werden. Der Endanstrich sollte mit unverdünnter Farbe aufgetragen werden. Zunächst sollte man der Länge nach mit der Rolle die unverdünnte Farbe auftragen.
- Im zweiten Schritt trägt man die unverdünnte Farbe auf die noch nasse Schicht der Breite nach auf.
- Der letzte Schritt wird dann wieder der Länge nach nass in nass aufgetragen.
Tipp: Große, zusammenhängende Flächen sollten immer in einem Schritt gestrichen werden. Somit kann man Farbunebenheiten besser entgegenwirken.