12. Mai 2024, 7:37 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Beim Renovieren können unerwartete Herausforderungen auftreten, die den Arbeitsablauf verzögern und die Kosten in die Höhe treiben können. Doch mit einer sorgfältigen Vorbereitung lassen sich viele Fehler beim Renovieren vermeiden. Interior-Expertin Daniela Matsuzaki kennt die häufigsten Fehler und weiß, wie man vorbeugen kann.
Wenn Renovierungsprojekte bevorstehen, ist die Vorfreude oft groß. Denn schließlich hat man bestenfalls in kurzer Zeit ein frisch gestaltetes Zuhause. Bevor man loslegt, sollte man jedoch realistisch an die Sache herangehen und nicht vor lauter Übermut wichtige Details vergessen.
Übersicht
1. Fehler: Keine gute Planung bei der Renovierung
Oftmals geht man davon aus, dass eine detaillierte Planung bei der Renovierung nicht nötig ist, weil man alles im Kopf behalten kann. Der Gedanke daran, dass die Erstellung eines detaillierten Renovierungsplans viel Arbeit und Zeit erfordert, kann dazu führen, dass man diesen Schritt überspringt. Jedoch kann sich dieser Ansatz als Trugschluss erweisen und sich später als entscheidender Fehler beim Renovieren herausstellen.
Ein Renovierungsplan kann helfen, wichtige Dinge im Blick zu behalten. Manchmal vergisst man im Eifer des Gefechts wichtige Details, die später Schäden und Verzögerungen auf der Baustelle verursachen können. Womit fängt man zuerst an? Welche Materialien muss man besorgen? Diese Fragen können helfen, den Plan besser zu strukturieren.
Es ist wichtig, sich Zeit für die Erstellung des Renovierungsplans zu nehmen und sicherzustellen, dass alles in der richtigen Reihenfolge erledigt werden kann. Der Plan sollte eine klare Struktur haben, die sich gut umsetzen lässt. Es kann auch hilfreich sein, andere Personen um Rat zu fragen, insbesondere Freunde oder Bekannte, die bereits Renovierungserfahrung haben. Sie können wertvolle Tipps geben und gegebenenfalls auch von ihren Fehlern beim Renovieren berichten.
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2. Fehler: An der falschen Stelle gespart
Renovierungen können kostspielig sein, daher ist es wichtig, nicht an der falschen Stelle zu sparen. Doch oft macht man genau das Gegenteil: Man entscheidet sich für billige Schrauben und günstige Wandfarbe, ohne sich Gedanken über die Qualität zu machen. Dabei ist einem nicht bewusst, dass sich die Schrauben schneller abnutzen und die günstige Wandfarbe eine schwache Deckkraft hat, was dazu führen kann, dass man die Wände hinterher mehrmals überstreichen muss.
Wenn man bestimmte Arbeiten nicht alleine bewältigen kann, ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen. Auch wenn Nichtfachleute helfen können, haben sie oft nicht das gleiche Know-how wie erfahrene Handwerker. Und dann kann es passieren, dass etwa die Fliesen nicht richtig verlegt werden und später alles wieder entfernt werden muss.
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3. Fehler: Eigene Fähigkeiten überschätzen
Selbstverständlich gibt es viele Renovierungsarbeiten, die man auch selbst erledigen kann. Vorausgesetzt, man weiß, was man tut. Dazu braucht man jedoch gewisse Fähigkeiten, Zeit und vor allem auch die richtigen Werkzeuge. Renovierungsarbeiten erfordern nämlich körperliche Kraft und Geschicklichkeit. Schnell kann man dabei auch an seine Grenzen stoßen. Denn die Handgriffe sitzen einfach nicht so gut wie bei einem Fachmann. Der ist bei dem, was er macht, einfach routinierter.
Nicht selten gibt man mittendrin auf und lässt alles liegen und stehen. Deswegen ist es wichtig, komplexerer Projekte und Arbeiten, die ein spezielles Fachwissen erfordern, abzugeben. Seine eigenen Fähigkeiten zu überschätzen, ist ein häufiger Fehler beim Renovieren, den man allerdings auch umgehen kann.
4. Fehler: Fördermittel nicht nutzen
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Fördermitteln für Renovierungsprojekte, die bestimmte Ziele verfolgen, etwa die Verbesserung der Energieeffizienz oder die Schaffung barrierefreier Wohnräume. Ein Beispiel dafür ist Förderung durch die KfW, die den Austausch von Fenstern unterstützt, wenn man sein Haus umfassend energetisch sanieren möchte. Zusätzlich können Fördermittel für die barrierefreie Gestaltung eines Badezimmers in Anspruch genommen werden.
Um alle verfügbaren Optionen optimal nutzen zu können, ist es entscheidend, sich im Voraus über mögliche staatliche Finanzhilfen zu informieren. Dies kann online geschehen, indem man lokale Beratungsstellen und Organisationen kontaktiert. Bei Fragen zur Renovierung kann man Gemeindeverwaltungen, Landratsämter und verschiedene Energieagenturen wenden. In größeren Städten wie Berlin steht auch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sowie die Berliner Wohnungsbaugesellschaften als Ansprechpartner zu Verfügung.
5. Fehler: Nicht genug Zeit eingeplant
Wenn man nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommt, fehlt einem oft die Motivation und Zeit, sich um Renovierungsarbeiten zu kümmern. Denn anstatt die Kommode abzuschleifen oder die Tapeten zu entfernen, würde man sich lieber ausruhen. Besonders, wenn man weiß, dass die Renovierungsarbeiten nicht nur eine Menge Staub und Schmutz verursachen, sondern auch körperlich anstrengend sein können. Deswegen ist es wichtig, sich Unterstützung zu holen, wenn man selbst keine Zeit dafür findet. Ansonsten können sich schnell Fehler beim Renovieren einschleichen, die zusätzlich Kosten verursachen können.
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6. Fehler: Lichtplanung nicht durchdacht
Die Lichtplanung wird bei Renovierungen oft vernachlässigt. Das kann dazu führen, dass die Wohnung hinterher düster wirkt. Besonders in der Küche gibt es oft nur eine Lichtquelle, obwohl gut ausgeleuchtete Arbeitsbereiche beim Kochen wichtig sind. Daher ist es ratsam, bereits vor der Renovierung über die Lichtplanung nachzudenken und insbesondere Räume zu berücksichtigen, die schon vorher schlecht beleuchtet waren.
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Profis können helfen
Manchmal können Lichtplaner oder Innenarchitekten bei der Beratung helfen. Diese Planung sollte jedoch noch vor Beginn der Renovierungsarbeiten erfolgen, da die Installation von Lampen, das Verlegen von Kabeln, Steckdosen und Lichtschaltern Teil der Renovierung sein sollte. Jegliche Änderungen nach den Renovierungsarbeiten sind mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden und kosten deutlich mehr Geld.