Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Renovierung

Streichen, Tapezieren, Verputzen – welche Grundierung brauche ich für welchen Zweck?

Alles vorbereitet fürs Grundieren
Bevor es ans Streichen, Tapezieren oder Verputzen geht, empfiehlt sich vorab die Behandlung mit einer Grundierung Foto: Getty Images/DNY59
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

12. Mai 2023, 12:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Flecken, abblätternde Farbe oder von der Wand fallende Fliesen sind meist ein Zeichen für das Fehlen einer Grundierung. Doch Vorsicht, hier gibt es verschiedene Grundierungsarten, die sich wiederum für unterschiedliche Anwendungen eignen. myHOMEBOOK erklärt, wann Sie Haftgrund, Tiefengrund und Co. wie einsetzen sollten.

Artikel teilen

Malern, Tapezieren, Verputzen oder Fliesen verlegen: Kommt es zu Instandhaltungs-, Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten, braucht es vorab oftmals den Einsatz einer Grundierung. Andernfalls drohen schnell unschöne Überraschungen. Doch warum ist die Behandlung eines Untergrunds so wichtig? Welche Grundierungen gibt es überhaupt und für welche Anwendungsbereiche eignen sich diese? myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann hat die Antworten.

Wann braucht man überhaupt eine Grundierung?

Eine Grundierung, auch Primer genannt, ist immer dann sinnvoll, wenn ein Untergrund auf ein neues Oberflächenmaterial vorbereitet werden soll. Die jeweilige Grundierungsart sorgt dann für die nötige Haftung zwischen beiden Komponenten. So gewinnt ein Belag an verbesserter Tragfähigkeit an Wand, Boden oder Decke.

Die verschiedenen Untergründe, die es so gibt, können schwach, stark oder auch gar nicht saugen. Gerade bei einem problematischen Untergrund kann das Weglassen einer Grundierung binnen kürzester Zeit dazu führen, dass Fliesen wieder von der Wand fallen. Grund dafür ist etwa, dass der Untergrund dem Fliesenkleber sämtliches Wasser entzieht. Allerdings benötigt dieser selbst genügend Feuchtigkeit zum Abbinden und schon ist keine vollumfängliche Klebefunktion mehr gegeben.

Auch beim Streichen von Wänden kann der Verzicht auf eine Grundierung bewirken, dass die Farbe bis zu dreimal aufgetragen werden muss. Ein unschöner Effekt, der ins Geld geht! Ebenso unerwünscht sind fleckige oder streifige Ergebnisse, denn auch hier ist es die Grundierung, die für ein deckendes, gleichmäßiges Resultat sorgt.

Mehr zum Thema

Welche Grundierungen gibt es?

Mann, der eine Wand grundiert
Häufig werden Haftgrund, Tiefengrund und Co. synonym verwendet, doch in deren Anwendung gibt es wichtige Unterschiede zu beachten Foto: Getty Images/SolStock

Haftgrund

Ist ein Untergrund überhaupt nicht saugfähig und noch dazu auch ausgesprochen glatt in seiner Beschaffenheit, braucht es einen Haftgrund. Dies trifft meist auf mineralische Untergründe wie Gussasphalt oder auch Beton zu. Werden diese wiederum mit Haftgrund behandelt, haften neue Beläge wie Farben, Lacke, Fliesen oder Putz im Anschluss sicher.

Tiefengrund

Ähnlich wie Haftgrund wird auch Tiefengrund eher bei mineralischen Untergründen verwendet. Tiefengrund kommt vor allem bei stark saugenden Untergründen wie Zement, Gipsplatten, Porenbeton oder Putz zum Einsatz. Dabei dringt diese Grundierungsart tief in die Wand ein und verfestigt so allmählich trockene, spröde Untergründe. So können neue Beläge wie etwa ein Fliesenspiegel zuverlässig haften.

Sperrgrund

Eine Person behandelt eine Wandfläche
Mit dem Auftrag eines Sperrgrunds vorab wird der finale Farbanstrich gleichmäßig und deckend an der Wand haften Foto: Getty Images/simpson33

Weniger geläufig ist vermutlich der Sperrgrund. Diese Grundierung kommt primär vor dem Streichen, Tapezieren oder Verputzen von Wänden zum Tragen. Aufgrund seiner deckenden Wirkung verhindert der Sperrgrund bei frischen Belägen das Durchscheinen von Flecken, Streifen oder Verfärbungen (z.B. durch Nikotin oder Ruß).

Selbst wenn eine Farbe sehr kräftig oder eine Tapete stark gemustert ist, empfiehlt sich dennoch der Auftrag eines Sperrgrunds oder alternativ auch eines Tapetengrunds. Diese Grundierungsart kann auf allen baulichen Untergründen zum Einsatz kommen. Und soll ein neuer Putzbelag an die Wand, braucht es vorab entsprechend eine Behandlung mit Putzgrund.

Anti-Schimmel-Grundierung

Nicht selten kommt es in Haushalten zu Schimmelfällen. Um diesem vorzubeugen oder nach einem Befall den Untergrund wieder ausreichend zu schützen, ist eine Behandlung mit einer Anti-Schimmel-Grundierung ratsam. Insbesondere im Sanitärbereich, also zum Abdichten von Bädern und Duschen, ist diese Grundierungsart ausgesprochen hilfreich. Im Baumarkt gibt es meist mehrere Modelle zur Auswahl, die sich nach den verschiedenen Untergrundarten richten.

Auch interessant: Wie man effektiv Schimmel in der Wohnung vermeidet und bekämpft

Fassadengrundierung

Zeit für eine Grundierung der Fassade ist immer dann, wenn der Putz allmählich bröckelt oder die Fassade außerordentlich viel Nässe aufsaugt. In beiden Fällen empfiehlt sich der Auftrag einer Fassadengrundierung. Entsprechend bindet diese Grundierungsart Staub und festigt kreidende oder sandende mineralische Untergründe, wodurch die Fassadenfarbe am Ende an der Hauswand besser haftet.

Themen Wände

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.