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„Baumädchen“-Kolumne Nr. 3

Handwerkerin und Model Sandra Hunke: »Durch meine tägliche Arbeit als Installateurin spare ich mir das Gym

Sandra Hunke ist Handwerkerin, Model und Autorin. In der „Baumädchen-Kolumne“ gibt sie Einblicke in ihre Leben zwischen Baustelle und Laufsteg.
Sandra Hunke ist Handwerkerin, Model und Autorin. In der „Baumädchen-Kolumne“ gibt sie Einblicke in ihre Leben zwischen Baustelle und Laufsteg. Foto: Sandra Hunke
Sandra Hunke
Sandra Hunke Autorin, Model, Handwerkerin

13. August 2024, 16:28 Uhr | Lesezeit: 20 Minuten

Sandra Hunke alias „Baumädchen“ ist nicht nur erfolgreiche Influencerin, sondern auch Model, Autorin – und Handwerkerin. Bei myHOMEBOOK schreibt sie über ihr Leben zwischen Laufsteg und Baustelle und berichtet von ihren aktuellen Projekten.

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Mahlzeit – ich bin zurück! Nicht nur mit dieser Kolumne aus der Sommerpause, sondern auch zurück in Lohn und Brot. Ich habe frühzeitig meine Elternzeit beendet und arbeite seit dem ersten August wieder als Installateurin. Und was ich da gleich am ersten Tag erlebt habe, kann man sich nicht ausdenken. Außer, man ist Kanye West. Dann kann man sich so ziemlich alles ausdenken. Von West heißt es übrigens, er hätte überall goldene Toilettensitze. Womit wir beim Thema wären: Ich sollte bei einer Kundin ein WC tauschen. Also schnell das neue WC in den Bulli gewuchtet und mit dem Song von Shirin David im Ohr zur Kundin gefahren. Shirins Hymne auf uns Installateure habt ihr doch schon gehört, oder? „Bauch, Beine, Klo“?

Sandra Hunke kann sich als Handwerkerin das Fitnessstudio sparen

Shirin David, die alte Feministin, singt da vom Gymie, das man braucht für den guten Body, denn dafür muss man pushen, dann wird man ein Hottie und alle gucken einem hinterher. Ich habe da Glück, die Kohle für das Fitnessstudio kann ich mir sparen, denn mein Gymie ist ja meine tägliche Arbeit als Installateurin. Kaum ist der Song rum, bin ich auch schon bei der Kundin angekommen. Stehe ich also ganz euphorisch vor dem Haus, klingle an der Tür und freue mich auf meine erste Installation nach meiner Babypause und zack – gleich gefangen in einem Rollenklischee. Tür auf, Kundin raus, kurzer, musternder Blick auf mich und dann: „Ja, wie wollen sie das denn jetzt machen?“

Kurz denke ich: Soll ich ihr jetzt erklären, welche Ausbildung ich habe, wie viele Jahre Erfahrung und wie viel Werkzeug dabei? Ich entscheide mich spontan dafür, ihr zu erläutern, dass ich eigentlich vorhatte, ihr altes WC abzuschrauben, schnell zwei neue Löcher zu bohren, wenn die Halterungen des neuen WCs nicht identisch sind und dann … aber weiter komme ich nicht, denn die Kundin ist kein großer Fan des Prinzips, andere erstmal ausreden zu lassen. Sie unterbricht mich und stellt klar, dass sie sich nicht sonderlich dafür interessiert, wie ein Klo gewechselt wird, sondern ausschließlich dafür, wie ich das wohl so ganz allein in ihr Bad bekommen möchte?

Sandra Hunke braucht kein Fitnessstudio, sie hat genug Training durch die Arbeit
Sandra Hunke braucht kein Fitnessstudio, sie hat genug Training durch die Arbeit Foto: Sandra Hunke

Da gerade kein Lastenhubschrauber in der Nähe ist, muss ich das wohl selbst erledigen, denke ich – sage aber kundenfreundlich und serviceorientiert: „Mit meinen Händen!“ Neben einem müden „Aha“ gab es dann von ihr wenigstens noch 10 Euro Trinkgeld. Vermutlich eine Mischung aus Anerkennung, aber auch ein bisschen Schweigegeld dafür, dass sie als Frau kurz daran gezweifelt hatte, dass eine andere Frau allein ein WC tragen kann. Was denkt die sich? Frauen dürfen Klos schrubben aber nicht schleppen? Wir tragen doch schon die Männer durchs Leben, da werde ich doch wohl mit ein paar Kilo Schüsselkeramik klarkommen.

Zu ihrer Entschuldigung: Es wird uns Frauen auch nicht unbedingt leicht gemacht, an Gleichberechtigung zu glauben. Solange Schlagersängerinnen mehr für Nacktbilder im Playboy kassieren als für ihre Musik oder Olympiateilnehmerinnen mehr Fans auf OnlyFans haben als ihre Sportart überhaupt kennen, ist es für viele immer noch schwierig, die Gleichstellung der Frau wirklich zu spüren. Versteht mich nicht falsch: Gleichberechtigung bedeutet natürlich auch, dass jede Frau machen kann, was sie möchte. OnlyFans-Nackedei oder Busfahrerin, Playboy-Häschen, Primaballerina oder auch Baumädchen. Alles ist erlaubt.

Ich persönlich gebe jedenfalls nicht auf, für Gleichberechtigung zu kämpfen. Auch, wenn ich gelegentlich damit anecke. Sie glauben ja nicht, was bei uns auf dem Dorf los ist. Ein Tratschbasar, da ist die Freizeit Revue aber ein Kindergarten dagegen. Hier tuscheln die Leute über jedes neue Auto, jeden kleinsten Ehestreit und jeden Jobwechsel, als würde man für jedes Gerücht, das man in die Welt setzt, einen Prozentpunkt weniger Einkommenssteuer zahlen müssen. Ich kann Ihnen sagen: Wenn Lästern olympisch wäre, hätten hier alle eine Goldmedaille.

Aktuelles Gesprächsthema an den Stammtischen und in den Friseursalons ist also: Diese Frau arbeitet schon wieder auf der Baustelle und auch noch als Model! Dabei ist das Kind doch noch keine neun Monate! Dann muss sich der Mann den ganzen Tag um das Kind kümmern! Ihr ahnt es vielleicht: Männer, die mal einen Tag mit ihren Kindern verbringen, sind hier seltener als Meisterschaften von Schalke 04. Als junge Mutter mit blauen Flecken von der Baustelle zu kommen, ist hier weitaus verpönter als blaue Flecken auf dem Wahlzettel zu hinterlassen. Wenn die jetzt noch mitbekommen, dass ich im Herbst schon wieder für Triumph in Dessous auf dem Laufsteg flaniere, ist Schnappatmung vorprogrammiert.

Wie mein Mann sich als temporär alleinerziehender Vater tagsüber bewährt, wenn die Mutter zum Brötchenverdienen ausrückt, dazu später mehr. Jetzt wollen wir uns erstmal dem Handwerk widmen. Denn dafür werde ich bezahlt, denn in dieser Kolumne geht es ja immer noch um Wissen rund ums Handwerk und nicht um die Verarbeitung meines privaten Kummerkastens. Also kommen wir auf den Punkt!

Ein Thema, dem viel zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird, ist der Weg des Wassers von der Wasseruhr bis ins Bad. Jeder möchte immer das perfekte Badezimmer, aber kaum jemand beschäftigt sich damit, wie glasklares Wasser dann auch im Bad ankommt. Das ist in etwa so, als wenn Ihnen das Essen egal ist, Hauptsache der Teller ist schön. Dabei heißt es doch „Das Auge isst mit“ und nicht „Das Auge guckt mit“. Deshalb werde ich heute erklären, worauf man achten muss, damit das Zähneputzen zur Erfrischung wird und nicht mit einer Vergiftung endet.

Der Weg des Wassers

Das perfekte Bad beginnt nicht erst an der Badezimmertür. Klar. Das perfekte Haus beginnt ja auch nicht an der Haustür. Stellen Sie sich mal Ihr perfektes Traumhaus vor. Mit allem, was Sie sich für ein zu Hause wünschen würden. Gebaut ohne Vorschriften, Einschränkungen und mit unendlichem Budget. Und dann stellen Sie sich vor, dieses Haus steht auf einer winzigen, einsamen Insel, mit 800 Kilometern rauer See bis zum Festland und euer einziger Nachbar ist Oliver Pocher. Ein wertloses Traumhaus. Es sei denn, man mag lebenslange Rammstein-Witze.

Ihr seht, man muss etwas weiter vorne anfangen. Für das optimale Bad am besten schon im Keller. Oder um es noch präziser zu sagen: im Versorgungsraum. Dort findet man üblicherweise die Wasseruhr. Das ist keine Rolex, die mit Brackwasser aus der Dachrinne betrieben wird. Wobei, ganz so abwegig ist das gar nicht. Die Wasseruhr ist ein Gerät zur Zeitmessung, bei dem als Hilfsmedium Wasser verwendet wird. Könnte man sich also auch um den Arm schnallen. Ist nur etwas groß und auch ziemlich umständlich, überall auf der Welt mit den Wasserrohren bei sich zu Hause in Verbindung zu bleiben. Nein, eine Wasseruhr ist elementarer Teil des Badezimmers, auch wenn sie sich nicht unmittelbar im Badezimmer befindet. Aber mal der Reihe nach.

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Das Trinkwasser in Deutschland ist zu 100 Prozent sauber! Dafür stehe ich mit meinem Namen! Genau: Sandra Hunke-Trinkwasser. Ja, ich weiß. Sehr lustig. Aber wäre doch ein (Achtung!) hipper Name! Und mein Name ist mehr wert als der von diesem Hipster, der mit seinem Namen ungesunden Quetschbrei als Revolution der Babynahrung bewirbt. Ich dagegen koche für meine acht Monate alte Tochter selbst, anstatt einfach ein Glas pürierte Gemüseabfälle im Discounter zu kaufen. Nur frisch kommt auf den Tisch! Folgt mir gerne für noch mehr super fancy Ernährungstipps.

Aber zurück zur Ernsthaftigkeit: Wie mit Brei ist es auch mit Trinkwasser. Das gut aufbereitete Deutsche Trinkwasser gilt als die H2O-Nationalmannschaft. Es ist mindestens genauso gut, wahrscheinlich sogar besser als das aus der Flasche. Leitungswasser in Deutschland unterliegt strengsten Qualitätsanforderungen und wird regelmäßiger und gründlicher kontrolliert als die Steuererklärung von Uli Hoeneß. Die gesetzlichen Richtwerte sind dabei teilweise sogar strenger als für Mineralwasser. So kommt es, dass selbst Mineralwasser nicht unbedingt mehr Mineralstoffe enthält als Leitungswasser. Entscheidend für den Mineralstoffgehalt sind die verschiedenen Quellen, aus denen das Wasser bezogen wird. Das ist wie mit Klamotten. Die Herkunft zählt. Ein aufwendig vernähter und fair produzierter Pullover aus Biobaumwolle hält länger und liegt angenehmer auf der Haut als ein in einem Sweatshop in Rekordzeit zusammengeschneiderter Polyesterfummel, der am Ende womöglich sogar noch von einem unterbezahlten Kind genäht wurde.

Einen erkennbaren Vorteil gegenüber Leitungswasser hat Mineralwasser daher nicht. Ob man im Supermarkt zur Wasserflasche greift oder alternativ aus dem Wasserhahn trinkt, ist aus Qualitätssicht egal. Wenn das Trinkwasser also den Wasserversorger verlässt, ist es rein und trinkbar. Startet es von dort seine Reise vom Wasserwerk in unser Haus, sieht es sich auf dem Weg jedoch mit ersten möglichen Hürden für Qualitätsverlust konfrontiert. Kleine Feststoffpartikel wie Rostteilchen alter Rohrleitungen oder Sandkörner können ins Wasser eingeschwemmt werden. Die führen gegebenenfalls zu Lochfraß und Korrosionsschäden in der Installation oder verursachen Funktionsstörungen an den Trinkwasser-Erwärmern.

Im Laufe der Zeit verstopfen auch oft Brauseköpfe und Luftsprudler oder es stören Partikel die Funktion der Armaturen. Deshalb ist es nicht nur wichtig, sondern sogar gesetzlich vorgeschrieben, direkt an der Wasseruhr einen Wasserfilter zu installieren. Dafür gibt es drei verschiedene Modelle. Den Feinfilter, den Rückspülfilter und den Automatikfilter. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Besonders aber unterscheiden sie sich darin, wie aufwendig die Pflege ist. Beim Feinfilter muss die Filterkerze (das Sieb) alle sechs Monate gewechselt werden. Beim Rückspülfilter muss alle sechs Monate manuell der Filter gespült werden. Man muss also stets dranbleiben und sollte die Termine nicht zu sehr schleifen lassen. Ich rate ihnen daher unbedingt zum Automatikfilter. Er ist in der Anschaffung teurer, dafür ist er weniger vergesslich als wir. Im Gegensatz zu uns hält er sich an Fristen und versäumt es nie, regelmäßig zu spülen.

Ein Bad sollte gründlich geplant und bebaut werden, erklärt Sandra Hunke
Ein Bad sollte gründlich geplant und gebaut werden, erklärt Sandra Hunke Foto: Sandra Hunke

Bäder des Grauens

Ich berichtete schon: Ich bin seit 2012 tagtäglich in Kellern und Versorgungsräumen unserer Bundesrepublik unterwegs. Ich habe über die Jahre alles gesehen. Filter, mit grünem Schleim überzogen, als wären wir am Set für den Film „Aliens“. Einstmals weiße Filter, die vom nie beseitigen Dreck inzwischen schmutziger waren als der Humor von Daniela Katzenberger. Und einiges Desaströses mehr. Logisch. 2012 ist eine lange Zeit. Damals war Borussia Dortmund Deutscher Meister. Die meisten Menschen können sich daran nicht mal mehr erinnern.

Was lernen wir also daraus? Easy: Wenn der Filter nicht regelmäßig gereinigt wird, macht er das Trinkwasser nicht besser (seine ursprüngliche Aufgabe), sondern mit jedem Durchlauf sogar schlechter. Da könnte man auch gleich einen Eimer Regenwasser aus der Tonne holen, einen vollen Staubsaugerbeutel reinrühren und sich damit dann ein erholsames Erkältungsbad einlassen. Darum meine dringende Empfehlung: Automatikfilter. Es sei denn, sie sind mindestens so präzise wie ein Schweizer Uhrwerk und so terminsicher wie die Kirchensteuer. Wenn sie es ernsthaft schaffen, alle sechs Monate an die Reinigung des Filters zu denken, dann haben sie meinen Segen für Feinfilter oder Rückspülfilter. Wenn sie aber dann irgendwann denken: Mensch, der Kaffee hat aber auch schon mal weniger nach Schmieröl geschmeckt – beschweren sie sich nicht bei mir.

Sexkiller Multijobs – Aphrodisiakum Traumbad

Jetzt habe ich wieder ewig über Wasser philosophiert. Es geht halt feucht her bei mir. Also, beruflich meine ich. In anderen Bereichen sieht es als junge Mutter mit mehreren Jobs weniger spektakulär aus. Gerade gestern hat mein Göttergatte mich mal wieder vollkommen uneigennützig darauf hingewiesen, dass ich inzwischen regelmäßiger an Themen für Kolumnen denke als an Sex. Sex, Sie erinnern sich? Der Grund, warum es Hollywood-Romanzen gibt. Und Whirlpools.

Aber wie soll ich auch an knisternde Erotik denken, wenn ich den ganzen Tag von Bädern, die gebaut oder renoviert werden wollen, der Versorgung des Kindes und jetzt auch noch dieser Kolumne hin und her springe? Ich hoffe, Sie wissen dieses Engagement zu schätzen. Ich opfere mein Sexualleben für Ihre handwerkliche Wissens-Vollversorgung. Und ja, die Lesezeit übersteigt die Dauer eines durchschnittlichen Aktes, aber dafür können Sie sicher sein: Sie mündet immer in ein Happy End, Ihr Partner ist nicht sauer, wenn er sie dabei erwischt und versprochen: am Ende ist niemand ungewollt schwanger.

Mist, ich schweife schon wieder ab. Der verantwortliche Redakteur hat mich beim letzten Mal schon darauf hingewiesen, schneller zum Punkt zu kommen. Aber googeln Sie mal „Ejaculatio praecox“: Schnell und überstürzt ist eben eher das Metier der Männer. Bevor es jetzt aber zu schlüpfrig wird, schnell zurück zu einer anderen Flüssigkeit: dem Leitungswasser. Nachdem es den Filter durchlaufen hat, ist es perfekt trinkbar, aber für das Traumbad wahrscheinlich immer noch nicht geeignet. Denn es gibt ein weiteres wichtiges Kriterium: den Härtegrad. Wasserhärte ist abhängig vom Gehalt der Calcium- und Magnesium-Verbindungen. Sie entstehen, indem Calcium und Magnesium sich mit dem im Wasser gelösten Kohlendioxid verbinden. Klasse, endlich wieder Chemie-Unterricht, denken Sie jetzt vielleicht. Okay, das Thema Wasserhärte ist nicht sexy und sie erwarten jetzt vielleicht einen launischen Spruch über „Härte“, aber da müssen wir jetzt alle durch. Also, Hefte raus, Chemieprüfung!

Von weichem Wasser spricht man bei 0 bis 7 Grad deutscher Härte (dH), Härtebereich I (0 bis 1,3 Millimol Calciumoxid pro Liter). Von hartem Wasser spricht man dagegen bei 14 bis 21 Grad dH-Härtebereich III (2,5 bis 3,8 Millimol Calciumoxid pro Liter). So viel zum heutigen Lesevergnügen. Hartes Wasser ist übrigens keinesfalls gesundheitsschädlich. Allerdings erzeugt es diesen weißen Kalkschleier im Bad, den wir alle schon mal entdeckt haben. Zum Beispiel auf dem Glas der Duschtrennwand oder auf Armaturen und Fliesen. Außerdem verstopft es Wasserhähne, WC-Spülungen und so einiges mehr. Regelmäßig stehe ich für Notfallreparaturen in fast brandneuen Bädern, in denen Kalk riesige Schäden angerichtet hat. Hartes Wasser hinterlässt also nicht nur hässliche weiße Schleier, sondern kann tatsächlich erhebliche Schäden anrichten.

Das Sommerbad der Stars

Inzwischen werde ich auch oft von Prominenten um Hilfe bei ihren Bädern gebeten. Bauen oder sanieren, irgendwie vermittle ich wohl den Eindruck, ich würde besonders gut arbeiten. Das rede ich mir jedenfalls ein. Vielleicht ist es auch nur das Vertrauen darauf, dass ich besonders diskret und verschwiegen bin. Bis zu dieser Kolumne war ich das auch. Aber um Sie richtig zu informieren, also aus rein professionellen Servicegründen, entbinde ich mich von meiner Verschwiegenheitsklausel hiermit selbst und plaudere aus dem sogenannten VIP-Nähkästchen.

Mein jüngstes prominentes Opfer von zu kalkhaltigem Wasser war nämlich kein Geringerer als Detlef Steves. Der baut auf VOX mit viel Geschrei Gärten und moderiert „Hot oder Schrott“. „Hot oder Schrott“ ist übrigens keine Doku über Model-Castings bei der Fashion Week Berlin, sondern eine TV-Show, in der neue Produkte getestet werden. Wie die meisten Normalsterblichen (da sieht man mal, wie bodenständig er ist) hat auch ein Detlef Steves sein Bad zu Hause. Und dort in seinem neuen Haus einen erheblichen Kalkschaden. Die Spülungen der Toiletten: verstopft. Einige Armaturen: fast versiegt. Ein Schaden, der locker einige tausend Euro verschlingt.

Nachdem die neuen Toiletten und Armaturen eingebaut waren, sind wir dem Übel auch gleich an die Wurzel gegangen. Und die lag – hier schließt sich der Kreis – im Keller. Direkt hinter dem Wasserfilter haben wir eine Enthärtungsanlage installiert. Ab einem Härtegrad von 10 oder mehr empfehle ich den Einbau stets. Damit Genießen Sie die Leichtigkeit von weichem Wasser und entdecken die Vorzüge optimierter Wasserqualität. Eine Enthärtungsanlage ist eine Win-win-Situation. Sie spart Zeit und Geld und lässt sie gleichzeitig an Wohlgefühl gewinnen.

Eine Enthärtungsanlage jedenfalls funktioniert so: Beim Ionenaustauschverfahren werden dem Trinkwasser die Mineralstoffe Calcium und Magnesium (Verursacher von Kalkablagerungen in den Rohrleitungen) entzogen. Dabei erhöht sich der Natriumwert. Das führt zu weicherem Wasser, das Kaffee und Tee feiner schmecken lässt und die Reinigung im Sanitärbereich erleichtert. Eine Enthärtungsanlage bereichert die ganze Familie mit mehr Komfort im Wellnessbereich und schafft parallel finanzielle Vorteile, denn der Anteil an Kalkstein (Calciumcarbonat) wird deutlich gesenkt – auf weniger als 1,5 mmol pro Liter. In der Folge muss weniger Energie aufgebracht werden, um Trinkwasser zu erwärmen. Das spart Kosten und ist gut für die Umwelt. Die wirtschaftliche Effizienz zeigt sich auch durch die leichtere Reinigung der Armaturen und dem Schutz der Rohrleitungen, die von aggressiven Kalkablagerungen getroffen werden können. Es schützt sowohl Ihr Bad als auch Ihre Haushaltsgeräte und ihr Girokonto.

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Bad, aber herzlich

So, Hefte zu. Glück gehabt. Chemietest beendet. Dann haben wir jetzt endlich das perfekte Wasser fürs Bad, oder? Naja, fast. Ihr Wasser ist, nachdem es den Wasserfilter und die Enthärtungsanlage durchlaufen hat, zwar perfekt für Ihr Bad, muss es aber jetzt erst noch erreichen. Es kann ja nicht in einem romantischen Wasserfall aus dem Keller in Ihr Privat-Spa hoch fließen. Dafür benötigt man Rohrleitungen. Und Überraschung: auch Wasserleitungen können Trinkwasser verunreinigen. Eine große Gefahr geht vor allem von altem Blei- und Kupferleitungen aus. Noch bis in die 60er-Jahre war es üblich, Bleirohre in Wohnimmobilien zu verlegen. Mittlerweile weiß man: Blei kann sich aus Rohren lösen und zu Vergiftungen führen. Vor allem für kleine Kinder kann das gefährlich sein und erhebliche Beschwerden bis hin zu dauerhaften Erkrankungen auslösen. Daher wählt man heute unbedenkliche Kunststoffleitungen. Sollten Sie also eine alte Immobilie bewohnen, lassen Sie unbedingt von einem Installateur die Wasserleitungen prüfen.

Jetzt haben wir es aber geschafft. Dem Wohlfühlbadeerlebnis steht nichts mehr im Wege. Nur noch ein paar wichtige Details beachten, dann wird losgeplanscht: Damit das Wasser nicht zu lange steht und so womöglich Legionellen, also Bakterien, erzeugt werden, gibt es ein paar Regeln. Im privaten Wohnumfeld sagt man, das Wasser in allen Wasserarmaturen sollte alle drei Tage laufen gelassen werden. Mindestens einmal pro Woche ist aber absolutes muss! Darauf verzichten können Sie nur, wenn ihr Installateur die Wasserleitung bis hin zur WC-Spülung durchgeschliffen hat. Dabei werden alle Anschlüsse so miteinander verbunden, dass bei jeder Wasserentnahme bzw. bei jedem Spülvorgang frisches Wasser in das Rohrsystem nachgezogen wird. Dann reicht ein regelmäßiger Gang zum WC. Die Voraussetzungen für das sagenumwobene Traumbad sind nun hervorragend erfüllt. Wir können unmittelbar mit dem unbeschwerten Planschen im glasklaren Wasser beginnen.

Nach all diesen Gedanken ist auch das Bad der Kundin wieder top. Also im Bulli wieder Shirin David auf volle Lautstärke und los: „Wir sind pretty im Bikini, das ist Bauch, Beine, Po“ und mit dem Po aus dem Wasser von einer gleichberechtigten Welt träumen. Ja, denn auch als Mutter sollte es noch erlaubt sein, im Bikini zu planschen, auf Baustellen zu arbeiten oder als Model die Welt zu bereisen. In dieser Zeit passt mein Mann auf unsere Tochter auf und ich selbst finde, ganz genau so sollte eine Familie funktionieren. Ich finde das fantastisch. So haben wir die Chance, beide eine starke Bildung zu unserer Tochter aufzubauen. Ein Szenario, bei dem ich rund um die Uhr nur mit meinem Kind beschäftigt bin und der Mann abends nach Hause kommt und seiner Tochter nur noch kurz „hallo“ sagen kann, bevor sie schlafen muss, wollte ich nie.

Und ich muss sagen, da habe ich Glück: Er macht das ganz wunderbar. Als ich nach meinem ersten Arbeitstag nach Hause kam, stand das Haus noch und unsere Tochter lächelte. Die Generalprobe ist also gelungen. Er trifft sich jetzt oft mit anderen Müttern im Park und die Kinder spielen zusammen. Manchmal ist auch eine Mutter dabei, die ihn fragt, ob er auch schon von dieser Model-Handwerkerin hier im Dorf gehört hat, die sich nicht richtig um ihre Tochter kümmert, weil sie lieber mehrere berufliche Karrieren gleichzeitig macht. Aber von der hat er noch nie gehört. Schade.

Sandra Hunke auf einem Laufsteg in Hongkong
Sandra Hunke auf einem Laufsteg in Hongkong Foto: Sandra Hunke

Lästerattacken machen mir also keine Sorgen. Was gerade noch fantastisch klang, könnte sich aber dennoch zu einem Drama entwickeln. Sie kennen die Magie von Vätern, die fürsorglich und liebevoll mit ihren Kindern umgehen? Wie man hört, sollen die ja besonders anziehend auf Frauen wirken. Als Evidenzbeauftragte für Volksweisheiten kann ich Ihnen versichern, es ist nicht nur ein Mythos. Ich habe es selbst erst kürzlich erlebt. Da schlendern wir abends mit einem Eisbecher durch den Park und ich lasse meinen Mann nur mal für ein paar Sekunden unbeobachtet auf einer Parkbank sitzen, da geht es schon los. Wie er da so sitzt, romantisch im Sonnenuntergang, vor ihm der Kinderwagen, eine stylische Wickeltasche und auf dem Schoß unsere Tochter, mit der er herumalbert und ihr einen kleinen Löffel Eis anbietet, nähert sich bereits der Feind.

Während ich also als brave Ordnungsfetischistin ein paar Meter weiter gerade meinen leeren Eisbecher im Mülleimer entsorge, stolziert eine junge Frau auf High Heels in die harmonische Papa-Tochter-Szenerie und streift sich genau im richtigen Moment eine Haarsträhne aus der Stirn und fährt sich mit der anderen Hand wie zufällig lasziv an der Hüfte ihren Minirock entlang, als wäre sie Julia Roberts in „Pretty Woman“. Man spürt fast, wie ihr Lächeln und ihr Augenzwinkern sagen sollen „würdest du mit deinem zauberhaften Vaterinstinkt nicht perfekt zu mir und meinem kleinen Chihuahua passen?“ Der steckt übrigens in einer Fake Gucci Tasche, die noch schlechter nachgebaut ist als ihre Nase.

Naja, nachdem ich mit ihr fertig war, hing die Leine um ihren Hals und das Zwinkern war chronisch, aber woher sollte sie auch wissen, dass ich nicht nur Bäder renoviere, sondern notfalls auch Nebenbuhlerinnen? Nein, kleiner Spaß. Das würde ich natürlich nie tun. Hat jedenfalls mein Anwalt gesagt, dass ich das schreiben soll. Obwohl, selbst James Bond findet ja: Sag niemals nie. Aber selbst, wenn ich zu außerhäuslichen Gewalt neigen würde, wäre ich keine Gefahr für die Allgemeinheit. Denn in einer intakten, glücklichen Beziehung könnten Leni und Heidi Klum zusammen in Unterwäsche am Mann vorbeistolzieren und dabei zwinkern und poussieren, bis sie auf einer Flirtskala von Null bis Zehn eine stabile Zwölf erreicht haben – es würde trotzdem nichts passieren. Mein Mann und ich würden nur darüber philosophieren, seit wann es gesellschaftsfähig ist, sich der Welt zusammen mit seiner Tochter in Unterwäsche zu präsentieren.

Zusammenfassend nehmen wir an Nettowissen aus dieser Kolumne also mit: Wenn man alles richtig macht, hat man bestes Trinkwasser im Bad und eine sichere, harmonische Beziehung. Und sollte der Partner doch mal den Wunsch verspüren, auszubrechen, etwa durch ausschweifende Drogentrips nach Thailand, nehmen Sie ihn um Himmels willen nicht zurück! Auch wenn in der Influencer-Fitness-Branche gerne mal gewechselt wird, als wären Beziehungen Boxershorts, sollte man sich am Ende doch lieber an italienischen Kochbuchautoren mit Schlagerbruder-Hintergrund orientieren, die ohne öffentlichen Skandal den Partner ziehen lassen. Denn wenn dieser sich bei Ihnen nicht wohlfühlt, ist er es auch nicht wert, von Ihnen geliebt zu werden. Das ist wie mit Badezimmern: Wenn Sie sich nicht richtig kümmern, kommt irgendwann jemand vorbei und kachelt alles weg.

In diesem Sinne und mit ganz viel Liebe verabschiede ich mich,
IHR BAUMÄDCHEN

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