17. November 2024, 14:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es braucht nicht unbedingt teure Wärmedämmverbundsysteme, um ein Haus wirkungsvoll zu dämmen. Eine günstige Alternative ist die Einblasdämmung. Was steckt dahinter, für welche Häuser ist sie geeignet?
Die Einblasdämmung ist eine kostengünstige Methode zur Dämmung von Häusern. Dabei werden lose Dämmstoffe wie Blähglas-Granulate, Glaswolle-Flocken oder Polystyrol-Kügelchen in Hohlräume der Hausfassade eingebracht werden. Hier erfahren Sie, was das Verfahren kostet und worauf man bei Hausbau oder Sanierung achten sollte.
Übersicht
Was kostet eine Einblasdämmung?
Die Einblasdämmung gilt als schnelle und preiswerte Methode. Die Arbeiten dauern meist nur wenige Stunden, und es muss kein Gerüst aufgebaut werden – die Dämmstoffe werden durch Bohrlöcher in die Wand eingeblasen.
Die Methode ist besonders vorteilhaft für Bestandsgebäude und kann eine günstige Alternative zu teureren Wärmedämmverbundsystemen sein. „Die Kosten betragen mit 20 bis 80 Euro pro Quadratmeter nur einen Bruchteil der Kosten von Wärmedämmverbundsystemen“, sagt Alexander Steinfeldt von der Beratungsgesellschaft co2online.
Praxisbeispiel: Für eine Fassade mit 100 Quadratmetern Fläche kann sich die Investition in drei bis sechs Jahren amortisieren, da durchschnittlich bis zu 19 Prozent der Energiekosten eingespart werden.
Die Vor- und Nachteile
Ein Vorteil der Einblasdämmung gegenüber Wärmedämmverbundsystemen ist, dass die Fassade unverändert bleibt. Man muss keine Fenster neu positionieren, Regenfallrohre ersetzen oder Dachüberstände verlängern. Auch Balkone und Eingangstreppen bleiben unberührt. Ein Nachteil ist jedoch, dass dickere Dämmquerschnitte – und damit höhere Dämmwerte – mit Wärmedämmverbundsystemen oft leichter erreicht werden. Die Entscheidung hängt daher von den individuellen Anforderungen ab.
Für welche Gebäude ist die Methode geeignet?
„Die wichtigste Voraussetzung für eine Einblasdämmung ist ein geschlossener Hohlraum, in den das Dämmmaterial mit Hilfe einer Einblasmaschine eingebracht wird“, erklärt Klaus-Jürgen Edelhäuser von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau.
Die Einblasdämmung eignet sich demnach vor allem für Gebäude mit zweischaligem Mauerwerk. Dabei besteht die Fassade aus einer inneren Tragschale und einer äußeren Verblendungsschale. Bei Häusern, bei denen diese Art der Fassadendämmung nicht möglich ist, kann die Einblasdämmung als Innendämmung an der oberen Geschossdecke oder Kellerdecke eingesetzt werden.
Die richtigen Materialien für die Einblasdämmung
Die Wahl des Dämmmaterials ist entscheidend, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Laut Steinfeldt sollten bei der Außendämmung ausschließlich wasserabweisende Materialien verwendet werden. Natürliche Dämmstoffe wie Holzwolle oder Zellulose sind für Außenwände ungeeignet, da sie Feuchtigkeit aufnehmen und Schimmel verursachen könnten.
Was sollte man bei Planung und Durchführung beachten?
Obwohl die Einblasdämmung als unkompliziert gilt, ist es wichtig, auf fachgerechte Ausführung zu achten. Das Dämmmaterial muss sich gleichmäßig im Hohlraum verteilen, damit keine Fehlstellen zurückbleiben, die Feuchtigkeitsschäden verursachen könnten.
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Tipp: Fachberatung nutzen
In Eigenregie könnten schwere Fehler auftreten, etwa wenn der Dämmstoff nicht korrekt in alle Öffnungen eingeblasen wird und Fehlstellen zurückbleiben. „Dann lässt nicht nur die Dämmwirkung zu wünschen übrig, es drohen auch Feuchteschäden“, so Edelhäuser. Also besser von einem Fachbetrieb machen lassen.
Vor der Entscheidung für eine Einblasdämmung sollten Bauherren unbedingt eine fachkundige Beratung in Anspruch nehmen. Ein Energieberater oder Bausachverständiger kann beurteilen, ob die Einblasdämmung für das eigene Gebäude geeignet ist und welches Dämmmaterial den besten Effekt erzielt.
Mit Material der dpa