7. September 2021, 4:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es braucht etwas Geld in der Hinterhand, um gleich mehrere energetische Sanierungsschritte am Haus anzugehen. Aber es kann sich auf lange Sicht finanziell lohnen, Arbeiten zu kombinieren.
Es braucht nicht immer einen Profi zu der Einschätzung, ob das Eigenheim eine energetische Sanierung bedarf. Denn im Winter merkt man das schon auch selbst, wenn die alte Heizung zu hohe Kosten produziert. Oder wenn es kalt durch die Räume zieht. Man könnte die einzelnen Komponenten nach und nach austauschen, das ist für viele Hausbesitzer finanziell auch besser machbar. Aber: Die Einzelmaßnahmen bringen erst wirklich was im Gesamtzusammenhang.
Ein energetisch gut saniertes Haus ist mit einer gut geölten Maschine vergleichbar. Wenn ein Rädchen ins andere passt, kann man erst richtig Energiekosten sparen und der Umwelt etwas Gutes tun. Daher raten Bauexperten nach Möglichkeit oft zur Kombination von Sanierungsmaßnahmen.
Zukünftige Effekte der Maßnahmen einplanen
So kann eine kaputte oder zu teure Heizung der Auslöser für weitere Sanierungsschritte im Haus sein. Die neue Anlage erzielt den größten Effekt, wenn die produzierte Wärme nicht durch undichte Wände oder Fenster entweicht. Eigentlich ist die moderne Heizung in der Lage, mit weniger Ressourcen mehr Wärme herauszuholen. Das verpufft allerdings, wenn man quasi zum Fenster hinaus heizt.
Und selbst wenn man noch nicht in eine energetische Sanierung investieren kann, ist es sinnvoll, zumindest die Effekte später folgender Umbaumaßnahmen wie die Dämmung oder den Fensteraustausch vorherschauend einzuplanen.
Um beim Beispiel der Heizung zu bleiben: Sie sollte geplant werden, „wenn abzusehen ist, wie sich die anderen Sanierungsmaßnahmen auf den Energiebedarf auswirken“, erklärt Martin Brandis von der Energieberatung der Verbraucherzentrale. „Sonst ist sie am Ende überdimensioniert und kann nicht optimal funktionieren.“
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Wie kann man durch eine energetische Sanierung sparen?
Auch wenn man für kombinierte Maßnahmen erst mal mehr Geld braucht, in der Endrechnung für eine komplett energetische Sanierung lässt sich damit unter Umständen sparen. Es braucht zum Beispiel nur einmal ein Gerüst oder es lassen sich bestimmte Anschlussarbeiten kombinieren.
„Soll das Dach ausgebaut werden, empfiehlt es sich, es auch zu dämmen. Werden die Fenster getauscht, ist meist auch eine Fassadendämmung sinnvoll“, sagt daher Stefan C. Würzner vom Bauherren-Schutzbund in Berlin. „Bei jedem Bauteil, das angepackt wird, sollte man überlegen, was gleich mitgemacht werden kann.“
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Auch energieunabhängige Maßnahmen kombinierbar
Dazu gehören auch Baumaßnahmen, die erst mal nichts mit einer energetischen Sanierungen zu tun haben, zum Beispiel dem Ausbau des Dachs zu Wohnräumen oder dem Anbau eines Wintergartens. Auch die Mängelbeseitigung kann ein Anlass für mehr sein, etwa wenn es sich um Risse im Putz, Schimmel im Gebäude oder undichte Fenster handelt.
Viel zu oft lässt man solche Schäden erst einmal kurzfristig reparieren, ohne die Auswirkungen auf das gesamte Gebäude einzuplanen, sagt Alexander Steinfeldt von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. „Besser ist es, das Haus etwa 20 bis 30 Jahre nach dem Einzug auf Schäden zu überprüfen.“ Dann zeigen sich typische Verschleißerscheinungen und ihre Behebung lässt sich unter Umständen so einplanen, dass man mehr herausholt als nur eine Reparatur.
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