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Typische Schwachstellen

Darauf sollte man bei der Sanierung von Fachwerkhäusern achten

Obwohl alte Fachwerkhäuser einen unvergleichlichen Charme und eine besondere Ästhetik haben, können sie auch Schwachstellen aufweisen.
Obwohl alte Fachwerkhäuser einen unvergleichlichen Charme und eine besondere Ästhetik haben, können sie auch Schwachstellen aufweisen. Foto: Getty Images / EllyMiller

24. Juni 2024, 5:32 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Fachwerkhäuser werden oft sehr aufwendig saniert. Oftmals stehen diese traditionsträchtigen Häuser zudem unter Denkmalschutz, was die Sanierung erschweren kann. Daniela Matsuzaki, myHOMEBOOK-Autorin und Fachjournalistin für Architektur, kennt die typischen Schwachstellen.

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Kleine Räume, niedrige Decken, undichte Fenster und schiefe Wände: Die Liste der typischen Schwachstellen bei alten Fachwerkhäusern ist lang. Hat man sich jedoch für eine Sanierung entschieden, kann man mit den richtigen Experten auch kritische Hürden meistern.

Was ist ein Fachwerkhaus?

Beim Fachwerkhaus handelt es sich meist um einen traditionellen Baustil, der durch seine markante Holzrahmenbauweise ins Gewicht fällt. Dabei bestehen die tragenden Balken aus Holz und die Zwischenräume werden mit unterschiedlichen Materialien wie Lehm, Ziegel oder Stroh gefüllt, was man auch als Gefache kennt. Fenster und Türen sind oft klein und bestehen ebenso aus Holz.

Es kommt auch vor, dass das Untergeschoss gemauert ist und die oberen Etagen in Fachwerkbauweise ausgeführt werden. Das war damals wichtig, um das Haus besser vor Feuchtigkeit zu schützen und mehr Stabilität zu sorgen.

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Kompakte Raumaufteilung, niedrige Deckenhöhe, kleine Fenster

Obwohl alte Fachwerkhäuser einen unvergleichlichen Charme und eine besondere Ästhetik haben, können sie auch Schwachstellen aufweisen. Oft haben sie eine ungünstige Raumaufteilung, die sich über mehrere Geschosse verteilt. Zwar gibt es eine zentrale Diele, die als Hauptzugangs- und Durchgangsbereich dient. Innenräume sind jedoch häufig klein und voneinander getrennt.

Hinzu kommen eine geringe Deckenhöhe und kleine Fenster. Das kann den Raum ziemlich düster machen. Erst recht, wenn durch die kleinen Fenster wenig Licht in den Raum gelangt.

Selbstverständlich können kleine Zimmer und Fenster und niedrige Decken auf den ersten Blick gemütlich oder niedlich wirken. Auf Dauer gesehen, kann sich jedoch diese architektonische Eigenart negativ auf das Gemüt auswirken. Deswegen ist es wichtig, mit einem Innenarchitekten und Lichtplaner diese Schwachstellen bei Fachwerkhäusern zu berücksichtigen und sie zu verbessern, indem man etwa die Innenbeleuchtung so gestaltet, dass der Raum besser ausgeleuchtet wird.

Der einfachste Weg wäre, größere Fenster einzubauen. Nur lässt sich das nicht immer realisieren. Vor allem, wenn es sich dabei um ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus handelt. Handelt es sich dabei um kein Denkmal, ist ein Fenstereinbau wiederum möglich. 

Schiefe Wände und unebene Böden

Schiefe Wände und unebene Böden verhindern Lösungen von der Stange. Nicht immer können Möbel, die man vorher hatte, im Fachwerkhaus weiterhin verwendet werden. Denn diese würden womöglich ein schlechtes Bild abgeben – geschweige denn, sicher stehen. Deswegen muss man individuellen Lösungen finden und bestenfalls Möbel anfertigen lassen. Das kann zusätzliche Kosten verursachen.

Wird eine Verbesserung der Wärme- und Schalldämmung benötigt, kann man durch das Unterlegen von Distanzstücken Unebenheiten ausgleichen, soweit es im Rahmen der Renovierungsmaßnahmen vorgesehen und auch möglich ist. Die schiefen Wände und Böden sind eindeutige Schwachstellen bei Fachwerkhäusern und müssen aufwendig saniert werden.

Holzskelettbauweise und Balken

Die Holzskelettbauweise ist zwar attraktiv und Balken im Haus können den Wert der Immobilie steigern. Aber manchmal kann es auch zu viel des Guten sein. Vor allem, wenn die Balken den Raum überladen, unruhig wirken oder sogar gefährlich werden können. Mit ungleichmäßig platzierten Balken kann zudem eine unharmonische Raumwirkung erzeugt werden.

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Zudem können zu tief liegende Balken die Bewegungsfreiheit einschränken und auch zu einer erhöhten Unfallgefahr werden. Oftmals muss man bei der Gestaltung viele Kompromisse eingehen, um eine ausgeglichene Raumaufteilung hinzubekommen.

Achtung, Denkmalschutz!

Problematisch kann es werden, wenn das Haus denkmalgeschützt ist. Da müssen bei der Behandlung und Renovierung der Balken besondere Vorschriften und Vorgaben beachtet werden. Denn oftmals hat die Originalsubstanz oberste Priorität.

Reparaturen sollten so schonend wie möglich durchgeführt werden, um das historische Material zu erhalten. Auch muss man zum Teil die traditionellen Handwerkstechniken und Materialien verwenden, die dem ursprünglichen Baujahr des Hauses entsprechen.

Schmale und steile Treppen

Schmale und steile Treppen können problematisch sein und stellen weitere Schwachstellen bei Fachwerkhäusern dar. Damals hat man Treppen wegen des Platzmangels im Fachwerk schmal gebaut. Wohnt man in einem solchen Haus, kann das Treppensteigen auf lange Sicht belastend sein.

Im Hinblick auf Barrierefreiheit schneidet das Fachwerkhaus zudem schlecht ab und kann mit modernen Häusern nicht mithalten. Zudem kann das Transportieren von Möbeln in die oberen Stockwerke problematisch werden. Möchte man die Treppen durch größere ersetzen, können zusätzliche Kosten entstehen.

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Holzwürmer und andere Schädlinge

Da beim Fachwerkhaus mit Holz gebaut wird und auch die Konstruktion des Hauses größtenteils aus Holzbalken besteht, ist es wichtig, dass dort keine Schädlinge wohnen. Meist kann das rein optisch nicht festgestellt werden. Denn Löcher alleine stellen keine Zerstörung dar. Leben die Holzwürmer noch, muss der Zerstörungsgrad unbedingt ermittelt werden. Denn wenn das Ständerwerk stark befallen ist, könnte das Auswirkungen auf die Stabilität des Hauses haben.

Manchmal reicht es, wenn Balken ausgetauscht werden. Trotzdem muss man mit einem hohen Arbeits- und Kostenaufwand rechnen. Denn der Schaden kann nur durch Spezialisten wie etwa einen Restaurator oder Sachverständigen für Holzschutz und Holzbau festgestellt werden. Zudem können Bauingenieure oder Architekten die Statik überprüfen und einen Sanierungsplan vorschlagen.

Beim Fachwerk Kompromisse eingehen

„Ein Fachwerkhaus ist ein altes Gebäude, das mit vielen Eigenheiten kommt, die man zu schätzen wissen muss. Hinsichtlich der Förderungen beim Denkmalschutz kann man bei der Sanierung von Fachwerkhäusern zwar Geld sparen und mit Zuschüssen sowie Eigenleistungen seinen Traum verwirklichen. Dennoch solle eine Sanierung in diesem Umfang gut überlegt sein. Insbesondere, wenn man nicht voll und ganz von diesem Vorhaben überzeugt ist.“

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