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Alt gegen Neu

Worauf man beim Austauschen der Fenster achten sollte

Fenster austauschen
Das Einsetzen von neuen Fenstern sollte man Profis überlassen Foto: Getty Images / Serhii Hryshchyshen

1. Juli 2023, 12:14 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Es gibt verschiedene Gründe, warum Fenster ausgetauscht werden. Meistens passiert es während einer Sanierung oder Renovierung. myHOMEBOOK erklärt, was man dabei beachten sollte.

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Bei dem einen zieht es durch die Fenster, da sie undicht sind, andere möchten den Energieverbrauch senken und entscheiden sich für neue Fenster. Oder die Fenster sind schlichtweg in die Tage gekommen und sehen nicht mehr ansehnlich aus. Das Austauschen der alten Fenster gegen neue kann sich in diesen Fällen lohnen. Allerdings sollte man sich vorab gründlich informieren.

Fenster austauschen – die Vorteile

Lärm reduzieren

Dass neue Fenster mit einer Schallverglasung Lärm von draußen deutlich reduzieren können, ist ein entscheidender Vorteil. Vor allem, wenn man in der Nähe von Straßen oder anderen geräuschintensiven Zonen lebt.

Energie sparen

Alte Fenster schneiden im Hinblick auf die Energieeffizienz deutlich schlechter ab als neue Modelle. Noch ein Grund mehr, sich für neue Fenster zu entscheiden. Mit einer staatlichen Förderung, die den Austausch von Fenstern im Zuge einer energetischen Sanierungsmaßnahme fördert, kann man Fördermittel beantragen. Diese sollen jedoch beantragt werden, bevor man die Aufträge an Handwerksunternehmen weitergibt.

Sicherheit

Mit neuen Fenstern lässt sich möglicherweise mehr Sicherheit gewährleisten. Vor allem Fenstern mit robustem Rahmenmaterial und sicherer Verglasung können die Sicherheit des Hauses verbessern und gegebenenfalls sogar Einbrüche verhindern.

Fenster sind defekt

Wenn die Funktionalität eingeschränkt ist, sich die Fenster nicht mehr richtig öffnen oder schließen lassen, ist es womöglich an der Zeit, sich für neue Fenster zu entscheiden. Denn auch beschädigte Fenster können ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Fenster sind wartungsintensiv

Alte Fenster müssen öfter gestrichen und auch abgedichtet werden. Wenn man die Fenster austauscht, hat man einige Jahre Ruhe und einen geringeren Wartungsaufwand.

Die richtige Verglasung

Die entsprechende Verglasung hängt von mehreren Faktoren ab. Um sich für die richtige Option zu entscheiden, sollte man auf persönliche Vorlieben achten, aber auch die Umgebung des Hauses berücksichtigen. Entscheidende Faktoren sind: Sicherheit, Schallschutz und Energieeffizienz.

  • Sonnenschutzverglasung: Auch der Sonnenschutz kann bei der Wahl der Verglasung eine wichtige Rolle spielen. Eine Sonnenschutzverglasung reduziert die Menge an Wärme und UV-Strahlen, die durch die Fenster eindringen können. Zudem kann ein Sonnenschutz auch die Hitzeübertragung minimieren, sodass es in den Innenräumen deutlich kühler bleibt.
  • Isolierverglasung: Auch als Wärmeschutzverglasung bekannt, kann diese den Wärmeverlust reduzieren und die Wärmedämmung erhöhen. Sie besteht aus mindestens zwei Glasscheiben, die entweder mit einem luft- oder gasgefüllten Zwischenraum versiegelt werden.
  • Blickdicht oder transparent: Bei bodentiefen Fenstern kann es sein, dass diese zum Teil blickdicht gewünscht werden. Vor allem, wenn es sich dabei um Badezimmer- oder Schlafzimmerfenster handelt. Die Lage ist oftmals entscheidend. Befinden sich Räume in unteren Etagen, können diese mitunter ein leichter Blickfang sein. Wünscht man sich mehr Privatsphäre, empfiehlt sich Milchglas gerade im unteren Geschoss. Es lässt Tageslicht zu und verdunkelt den Raum nicht. Blickdichte Gläser können so wie transparente Gläser auch energieeffizient ausgestattet werden.

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Der passende Fensterrahmen

Holz, Kunststoff oder Aluminiumfenster – beim Kauf hat man die Qual der Wahl. In letzter Zeit ist das Kunststofffenster jedoch immer beliebter geworden. Das liegt wahrscheinlich auch am guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn mit seiner guten Wärmedämmung mit Zweifach- oder Dreifach-Verglasung ermöglicht Kunststoff auch einen hohen Schallschutz, ist pflegeleicht und sehr langlebig. Online kann man drei Kunststofffenster (123 cm x 148 cm) bereits ab 2100 Euro inklusive Montage erhalten. Auch hier ist die Menge entscheidend. Je mehr Fenster benötigt werden, desto günstiger ist das Angebot.

Möchte man größere Fenster einbauen, eignen sich Rahmen aus Kunststoff mit einer Aluminium-Deckschale hervorragend. Denn auch wie bei den Kunststofffenstern überzeugt dieser Rahmen durch seine maximale Lebensdauer und hohe Stabilität. Bei beiden Varianten hat man eine größere Farbauswahl und zudem einen besseren Einbruchschutz.

Fenster selber austauschen

Wer das Austauschen der Fenster in Eigenregie erledigen möchte, sollte auf jeden Fall genügend Erfahrung mitbringen. Denn bei der Installation kann einiges schiefgehen. Hier sind ein paar wichtige Punkte, auf die man achten sollte:

  • Zunächst sollte man alle Fenster ausbauen. Dabei hebt man die Fenster aus den Scharnieren und der Rahmen wird mit einer Stichsäge im besten Fall schräg durchgeschnitten. Ein Brecheisen kann helfen, wenn der Rahmen klemmt
  • Manchmal kommt es vor, dass der Rahmen geschraubt wurde. In diesem Fall muss man die Schrauben entfernen.
  • Beim Entfernen der Fenster sollte man behutsam vorgehen. Vor allem sollte man Aussparungen im Mauerwerk nicht zusätzlich beschädigen.
  • Nach dem Reinigen mit einem Handbesen kann man mit einem Staubsauger nachhelfen.
  • Das Mauerwerk kann man vor der Montage mit einer haftenden Grundierung behandeln. Das lohnt sich vor allem, wenn die Temperaturen draußen kälter sind.
  • Wichtig: Das neue Fenster muss man im Lot ausrichten und danach mit einer Anschlussfuge von Fenster zur Wand rundherum abdichten.

Tipps zu Abdichtung und Isolierung

  • Eine gute Abdichtung des Fensters ist ausschlaggebend. Wenn man die mitgelieferten Fensterdichtungen wie Dichtband oder Folien befestigen möchte, sollte man unbedingt die Anleitung der jeweiligen Hersteller befolgen. Meistens werden diese ringsum an den Rahmen angebracht. Mit einem Dichtband sorgt man dafür, dass keine Feuchtigkeit eindringen kann. Es gibt eine äußere und innere Dichtfolie, beide muss man fachgerecht vor dem Einsetzen des Fensters am Fensterrahmen befestigen. Das Dichtband darf keine Falten haben.
  • Genauso wie die Abdichtung ist eine gute Isolierung für das neu eingebaute Fenster wichtig. Vor allem, wenn man eine optimale Wärmedämmung erreichen möchte. Isolierbänder und spezielle Dichtungsbänder sind beim Austauschen der Fenster enorm wichtig. Man sollte sich vor der Montage bestenfalls von einem Fachmann beraten lassen, um später keine Fehler zu machen.
  • Das Fenster sollte man nicht ohne eine Wärmebrücke in die Außenwand montieren. Am besten positioniert man das Fenster je nach Schalung der Wand. Montiert man das Fenster in eine einschalige Außenwand, empfiehlt es sich, wenn man das Fenster im mittleren Drittel befestigt.
  • Zur besseren Handhabung sind eine Wasserwaage und Unterlegscheiben ein gutes Hilfsmittel. Eine genaue Ausrichtung und Montage der Rahmen ist für die Funktion der Fenster ausschlaggebend.
  • Zum Teil kommen die neuen Fenster mit Tragklötzen. Wenn man die Klötze auf den Rahmen klebt, muss man die genaue Position wissen. Denn wenn man die Klötze falsch positioniert, sind sie nicht ausreichend tragfähig und können somit die Fenster verformen.
  • Jetzt kann man die Maueröffnung nochmals prüfen. Anschließend die Trageklötze unten auf die Fensteröffnung legen und mit der Wasserwaage erneut prüfen. Jetzt kann man den Rahmen ins Mauerloch mithilfe von Keilen und Unterlegscheiben einsetzen.
  • Wenn der Rahmen eingesetzt und richtig ausgerichtet ist, kann man den Rahmen mit Schrauben fest an die Wand verschrauben.
  • Die äußere Dichtfolie kann man nun mithilfe einer Rolle auf das schon aufgeklebte Dichtband mit dem Mauerwerk kleben. Sind noch Zwischenräume vorhanden, sollte man diese mit Montageschaum ausspritzen.
  • Abschließend kann man die Fenster einhängen und auf deren Funktion prüfen. Kann man die Fenster in jede Richtung problemlos öffnen, muss man nicht mehr nachjustieren.

Fenster von Fachmann installieren lassen

Da beim Fenstereinbau einiges schiefgehen kann, ist es ratsam, die Arbeit einem Fachmann zu überlassen. Denn bereits beim Einsetzen und Montieren der Fenster in die Maueröffnung sollte man akkurat arbeiten. Das Fenster muss richtig ausgerichtet werden und die Abstände zwischen Rahmen, Mauerwerk und Fensterbank müssen passen und identisch sein. Die senkrechte und waagrechte Lage des Fensters muss zudem genaustens überprüft werden. Kleine Fehler könnten schon bald zu Funktionsstörungen und Undichtheit führen. Da man das verhindern kann, sollte man bei der Montage der Fenster nicht sparen.

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Fenstereinbau mit RAL-Montage

RAL steht für das „Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V.“ und legt Qualitätsstandards für verschiedene Branchen fest. Die RAL-Montage bietet auch spezielle Richtlinien zur Installation von Fenstern. Bei dieser Montage mit Gütesicherung wird ein fachgerechter Einbau nach den Regeln der Energieeinsparverordnung (EnEV) angeboten. 

Bei der RAL-Montage wird ganz besonders auf Qualität, Langlebigkeit und Energieeffizienz geachtet. Daher ist es immer ratsam, einen erfahrenen und ausgebildeten Fachmann mit RAL-Montagekenntnissen für den Fensteraustausch zu beauftragen. Ist man sich nicht sicher, kann man sich bei einem Fachbetrieb vor Ort informieren.

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