26. Oktober 2024, 6:28 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Holzbalkendecken in Altbauten sind oft anfällig für Schäden und sollten immer wieder kontrolliert werden, um Probleme früh zu erkennen. In manchen Fällen ist auch eine Sanierung nötig
Die Sanierung von Holzbalkendecken ist ein wichtiger Teil bei der Modernisierung älterer Gebäude. Dazu gehört die Kontrolle von Feuchtigkeit, Stabilität und Schädlingsbefall. So wird nicht nur der Wohnkomfort verbessert, sondern auch der Wert des Gebäudes erhalten.
Übersicht
Altbauten sind häufig betroffen
Das Sanieren von Holzbalkendecken betrifft häufig Altbauten, da diese Bauweise früher weitverbreitet war. Eine Erneuerung ist besonders wichtig, wenn die Decke strukturelle Schäden aufweist, etwa morsche Balken, eine unzureichende Tragfähigkeit oder ein fehlender Schallschutz. Dabei muss man nicht zwingend alle Decken im Haus sanieren, sondern nur diejenigen, die Probleme aufweisen. Handelt es sich jedoch um die oberste Geschossdecke, muss man diese bei einem Eigentümerwechsel dämmen.
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Was gilt bei einem Eigentümerwechsel?
Bei einem Eigentümerwechsel eines Altbaus schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass man die oberste Geschossdecke innerhalb von zwei Jahren innen oder außen dämmen muss. Dabei müssen die spezifischen Dämmwerte gemäß GEG eingehalten werden. Für die Dämmung von Holzbalkendecken ist es wichtig, die Konstruktion und den Schichtaufbau an den späteren Bodenbelag anzupassen. Damit erfüllt man die vorgegebenen Schall-, Wärme- und Brandschutzanforderungen.
Wichtig: Die Dämmung der Holzbalkendecke sollte von Fachbetrieben wie Zimmereien oder Holzbaubetrieben ausgeführt werden. Diese können sicherstellen, dass alle wichtigen GEG-Vorgaben und der Schall- sowie Brandschutz eingehalten werden.
Welche Dämmmethoden gibt es für eine Holzbalkendecke?
Eine Dämmung der Holzbalkendecke kann die Energieeffizienz deutlich verbessern. Hierbei wird meist eine Zwischendeckendämmung eingebaut, um Wärmeverluste zu minimieren und Schallschutz zu gewährleisten. Hier sind die gängigsten Methoden:
Auflagedämmung
Es gibt mehrere Methoden, um eine Holzbalkendecke zu dämmen. Der Zustand der Decke und die gewünschten Ergebnisse spielen dabei eine wichtige Rolle. Möchte man den Dachboden nicht weiterhin nutzen, kann die Dämmung von oben erfolgen. Dabei legt man das Dämmmaterial direkt auf den Deckenbalken aus. Mit dieser Methode verbessert man nicht nur die Wärmedämmung, sondern kann zugleich Heizkosten sparen.
Zwischensparrendämmung
Bei dieser Methode wird die Dämmung in die Hohlräume zwischen den Balken eingefügt. Dabei kann man Dämmmaterialien wie Holzfaserplatten oder Zellulose verwenden. Mit dieser Methode kann man den Wärmeverlust minimieren, was auch zu niedrigen Heizkosten führt. Eine Dampfsperre kann zusätzlich hinzugefügt werden, um Feuchtigkeit zu regulieren.
Dämmung von unten
Meist bringt man von unten an der Decke eine Dämmplatte mit einer Verkleidung an, um die Raumoptik zu verbessern. Diese Methode wird verwendet, wenn man den Dachboden weiterhin nutzen möchte.
Inspektion durch Profis vor dem Sanieren
Regelmäßige Kontrollen können vor dem Sanieren der Holzbalkendecken helfen, Probleme früh zu erkennen, bevor womöglich größere strukturelle Schäden auftreten. Bei festgestellten Mängeln sind Sanierungsmaßnahmen wie der Austausch von beschädigten Balken, die Verstärkung durch Stahlträger oder die Sanierung der Deckenaufbauten notwendig. Das sollte jedoch immer ein professioneller Handwerker oder ein Bauingenieur übernehmen. Nur somit kann man sicherstellen, dass die Decke keine strukturellen Mängel aufweist. Laien ist es oft nicht möglich, dies zu beurteilen.
Sanieren von Holzbalkendecken in 3 Schritten
Da das Sanieren von Holzbalkendecken in Altbauten oft unvermeidlich ist, sollte man diese in regelmäßigen Abständen kontrollieren lassen, um mögliche Schäden zu erkennen. Dabei kann es erforderlich sein, defekte Balken zu entfernen und durch neue zu ersetzen. Hier sind wesentlichen Schritte, die zur Sanierung dazugehören:
1. Balken auf Feuchtigkeit überprüfen
Holzbalkendecken sind anfällig für Feuchtigkeitsschäden, die zu Schimmelbildung oder sogar Fäulnis führen können. Deshalb ist es wichtig, dass Feuchtigkeitsschäden bereits vor der Sanierung erkannt und beseitigt werden. Dazu muss die Decke abgedichtet werden, damit kein Regenwasser eindringen kann. Auch ist es üblich, die Belüftung im Dachraum zu verbessern.
2. Tragfähigkeit von Balken überprüfen
Da man die Tragfähigkeit der Holzbalken überprüfen lassen muss, um sicherzustellen, dass sie den geforderten Standards entsprechen, können bei statischen Mängeln die vorhandenen Balken durch Stahlträger oder Metallprofile verstärkt werden.
3. Schädlingsbekämpfung
Da Holz besonders anfällig für Schädlingsbefall durch Holzwürmer oder Termiten ist, muss bei der Sanierung einer Holzbalkendecke immer geprüft werden, ob ein Befall vorhanden ist. Wird ein Befall festgestellt, können spezielle Insektizide oder Anstriche helfen, diesen zu stoppen und künftigen Befall verhindern.
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Bodenausgleich von Holzbalkendecken
Der Bodenaufbau einer Holzbalkendecke besteht meistens aus mehreren Schichten, mit denen man die Stabilität, den Schallschutz und die Wärmedämmung sicherstellen kann. Welcher Aufbau nun besser geeignet ist, hängt immer von den Anforderungen des jeweiligen Gebäudes ab.
In manchen Fällen muss man die Decke zusätzlich mit Brandschutzmaßnahmen ausstatten. Hierfür verwendet man spezielle Brandschutzplatten. Sollten die Balken uneben sein, kann man das mit einer Ausgleichsschüttung nivellieren. Alternativ kann man Nivelliermasse oder spezielle Bodenausgleichsplatten verwenden.
Neuer Bodenaufbau
- Nach der Sanierung der Balken muss ein neuer Bodenaufbau auf die Holzbalkendecke gesetzt werden. Das kann entweder durch Blindboden oder einer Schalung geschehen. Dazu werden entweder Span- oder OSB-Platten verlegt oder der Boden mit durch Holzschalungen aufgebaut.
- Danach wird eine Trittschalldämmung auf die Grundplatte verlegt, um den Trittschall zu minimieren.
- Zur Erhöhung der Stabilität und zur Vorbereitung des finalen Bodenbelags wird Nass- oder Trockenestrich aufgetragen.
- Zum Schluss wird der gewünschte Bodenbelag entweder mit Parkett, Laminat, Fliesen oder Teppich verlegt.
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Deckenverkleidung
Die Unterseite der Decke, also die Decke des Raums darunter, lässt sich mit Gipskartonplatten, Holzdielen oder Putz verkleiden. Für zusätzlichen Schallschutz können spezielle Platten oder Isolierungen eingebaut werden. Nach Abschluss der Sanierung sollte anschließend alles noch einmal kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen ordnungsgemäß durchgeführt wurden.