26. Juni 2023, 17:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine in die Jahre gekommene Immobilie verkauft sich schlechter als ein Neubau. Aber was tun, wenn man sein bestehendes Haus oder seine Wohnung veräußern möchte? Sollte man vor dem Verkauf noch in die Renovierung oder Sanierung investieren? myHOMEBOOK-Autor und Immobilienmakler Christopher Hnida gibt Antworten auf diese Fragen.
Der Immobilienmarkt ist in der jüngeren Vergangenheit immer wettbewerbsintensiver geworden. Die Anzahl der Verkäufe ist deutlich gesunken und parallel dazu steigt das Angebot. Verkäufer müssen sich anpassen und Gedanken darüber machen, wie Sie ihre Immobilie in dieser Marktlage an den Mann oder die Frau bringen. Dabei stellt sich die Frage, ob man die Immobilie unsaniert oder unrenoviert verkaufen oder doch noch auf Stand bringen sollte wohl mehr denn je.
Sanieren und Renovieren – was ist der Unterschied?
Bevor man sich Gedanken macht, ob man eine Immobilie unsaniert oder unrenoviert verkaufen sollte, ist der Unterschied zwischen Sanierung und Renovierung zu klären.
1. Sanierung
Von Sanierungsarbeiten spricht man, wenn umfassende Reparaturen oder strukturelle Erneuerungen stattfinden. Das bedeutet, dass unter anderem der Austausch der Heizungsanlage oder auch ein neues Dach Sanierungsarbeiten darstellen. Auch neue Fenster, der Einbau eines Kamins oder für den Erhalt der Immobilie notwendige Reparaturen fallen unter diese Kategorie. Der Begriff „Kernsanierung“ meint die komplette technische Neuausstattung des gesamten Gebäudes.
2. Renovierung
Renovierungsarbeiten sind Verschönerungsarbeiten. Hier eingeschlossen ist das Streichen der Wände, Tapezieren, das Lackieren von Türen und Fenstern und das Abschleifen und Ölen von Holzböden.
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Immobilie unsaniert verkaufen – lohnt es sich?
Noch im vergangenen Jahr, als der Immobilienmarkt ganz klar zugunsten der Verkäuferseite funktioniert hat, hätte man die Frage nach Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten an einer Immobilie, die man verkaufen möchte, getrost mit einem klaren „Nein“ beantwortet. Einfach schon deswegen, weil es nicht nötig war, in die Wohnung oder das Haus, von dem man sich trennen möchte, noch Geld zu investieren. Eine aktuelle Analyse hat allerdings ergeben, dass Immobilien mit schlechter Energiebilanz stark an Wert verlieren.
Darüber hinaus hat man dem Käufer gerne die Möglichkeit gelassen, eigene Gestaltungs- und Umbauideen umzusetzen. Letzteres kann für Käufer natürlich auch heute noch interessant sein. Allerdings hat sich der Markt deutlich gewandelt und Verkäufern ist durchaus anzuraten, die Immobilie in einem möglichst attraktiven Licht erscheinen zu lassen.
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Lohnt sich die Renovierung vor dem Verkauf?
Bei einer leerstehenden Immobilie empfiehlt sich – je nach Zustand – das Streichen der Wände, Abschleifen der Holzböden oder falls nötig auch eine umfassende Grundreinigung. Auch kann es sinnvoll sein, eine alte und abgenutzt Küche zu entfernen und die Immobilie leerzuräumen. Auffallend oft stellen Käufer inzwischen auch die Frage nach der Energieeffizienz. Auch hier kann unter Umständen verkaufsfördernd investiert werden.
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Fazit
Natürlich muss bei der Frage, ob man eine Immobilie unsaniert oder saniert verkaufen sollte, der Kosten-Nutzen-Faktor bedacht werden. Hier gilt sicherlich in den meisten Fällen: Weniger ist mehr. Der Einbau einer hochwertigen Designer-Küche oder ein neues Einzelstabsparkett lässt die Immobilie eher nicht im gleichen Maße im Wert steigen.
Ob strukturelle Arbeiten wie die Erneuerung eines Daches oder der Fenster sinnvoll sind, sollte im Einzelfall mit einem kompetenten Immobilienmakler, der den Markt und die aktuelle Nachfrage kennt, besprochen werden. Insgesamt macht eine Immobilie, die sich einem guten Zustand befindet, natürlich einen besseren Eindruck bei der Besichtigung und der Erwerb wird für den Käufer attraktiver. Mit ein wenig Renovierungsarbeiten lassen sich unter Umständen große Erfolge erzielen.